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Verkehrsminister Bárta plant ein „chinesisches“ Pilotprojekt beim Autobahnbau

Verkehrsminister Bárta möchte gemeinsam mit Vertretern der chinesischen Botschaft ein Versuchsprojekt für den Autobahnbau suchen, in das chinesische Baufirmen eingebunden werden. Das sagte Bárta am Donnerstag nach Verhandlungen mit dem chinesischen Botschafter. Anhand eines Pilotprojektes wolle man den Effekt für eine Kostenreduzierung beim Autobahnbau ausloten. Der Verkehrsminister hatte bereits vergangene Woche die zu hohen Kosten beim Autobahnbau in Tschechien kritisiert. Seiner Ansicht nach könnte die Konkurrenz aus China auf dem tschechischen Markt für eine Preisregulierung sorgen.

Wirtschaftsminister Kocourek will Bauaufträge an chinesische Firmen überprüfen

Wirtschaftsminister Kocourek möchte die möglicherweise an chinesische Firmen vergebenen Bauaufträge für die Infrastruktur genau prüfen. Das kündigte Kocourek auf einer Konferenz tschechischer Baufirmen an. Er werde sehr umsichtig die Bedingungen einer Einbeziehung chinesischer Firmen auf dem tschechischen Markt kontrollieren, um zu verhindern, dass ausländische Unternehmen aufgrund von Subventionen ihrer Regierungen tschechische Firmen vom Markt verdrängen, so der Minister.

Gesundheitsminister Heger mahnt die Ärzte, effektiver zu arbeiten

Gesundheitsminister Heger (Top 09) appellierte am Donnerstag an Krankenhäuser und Ärzte, wegen der wirtschaftlichen Engpässe effektiver zu arbeiten. Wenn die medizinischen Einrichtungen effektiver und sparsamer arbeiten würden, müssten Patienten die Reduzierung der finanziellen Mittel im kommenden Jahr nicht zu spüren bekommen, sagte Heger. Krankenhäuser und Ärzte beklagen, es müssten unter Umständen ganze Abteilungen geschlossen werden. Auch für Medikamente stünde nicht mehr ausreichend Geld zur Verfügung. Die Erstattungsverfügung für 2011 sieht Kürzungen in den Arztgehältern um zwei Prozent und bei den Krankenhäusern um fünf Prozent vor. Der Etat für Nachbehandlungen wird um zehn Prozent gekürzt.

Ein Viertel der Krankenhausärzte droht zum Jahresende mit Kündigung

Ein Viertel der 16.000 tschechischen Krankenhausärzte droht, mit Jahresende zu kündigen. Dies gaben am Mittwoch Vertreter der Protestbewegung „Danke, wir gehen“ bekannt, die gegen die niedrigen Gehälter und die schlechten Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen in tschechischen Krankenhäusern protestieren. In einem offenen Brief an Gesundheitsminister Heger und alle Regierungsmitglieder warnt die Ärztegewerkschaft vor massiven Versorgungsengpässen. Sollte auch nur ein Teil der protestierenden Ärzte tatsächlich kündigen, müssten zahlreiche kleinere Krankenhäuser schließen. Die Regierung habe bisher nicht adäquat auf die Forderungen der Ärzte reagiert, kritisiert die Gewerkschaft.

Der Kreis Mährisch-Schlesien will schärfere Anti-Smog-Vorschriften

Der Kreis Mährisch-Schlesien verhandelt derzeit mit Vertretern großer Industriebetriebe der Region über eine Verschärfung der Anti-Smog-Maßnahmen. Der Kreis verlangt von den Unternehmen ihre Produktion bereits zu reduzieren, wenn das Hydrometeorologische Institut die erste Warnmeldung herausgibt. Bisher gilt, dass die Betriebe entsprechende Umweltmaßnahmen einleiten müssen, wenn die erlaubten Feinstaubwerte schon überschritten sind. Kämen die Forderungen des Kreises durch, dann müssten die Betriebe bei Smoggefahr erheblich länger die Produktion reduzieren, als das bisher der Fall ist.

Sozialdemokrat Onderka erneut zum Brünner Oberbürgermeister gewählt

Der Sozialdemokrat Roman Onderka ist am Donnerstag erneut zum Oberbürgermeister von Brno / Brünn gewählt worden. Die Sozialdemokraten hatten die Kommunalwahlen Mitte Oktober mit 30,4 Prozent der Stimmen klar gewonnen und bilden mit der zweitplatzierten Demokratischen Bürgerpartei (ODS) eine große Koalition im Rat der 370.000-Einwohner-Stadt. Der 45-jährige gelernte Mechaniker und studierte Wirtschaftsmanager arbeitete in einer Maschinenfirma im südmährischen Adamov und als Wagenmeister bei den Tschechischen Bahnen (ČD) und war in der Eisenbahnergewerkschaft aktiv. Seit 2002 sitzt Onderka im Brünner Stadtrat, seit 2006 ist er Oberbürgermeister.

Weitere Suchaktion nach der vermissten neunjährigen Anna

500 Polizisten, Feuerwehrleute und Soldaten suchen am Donnerstag im Norden Prags erneut nach der vermissten neunjährigen Anna. Das Mädchen ist vor einem Monat auf dem Heimweg von der Schule spurlos verschwunden, nur ihre Schultasche, eine Trinkflasche und die Haustürschlüssel waren später gefunden worden. Bisherige Suchaktionen haben keine Hinweise auf den Verbleib des Kindes ergeben. Durch die Auswertung von rund 1200 Hinweisen aus der Bevölkerung hätten sich aber neue Anhaltspunkte ergeben, so eine Polizeisprecherin. Details wollen die Behörden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen. Gegen den im Zusammenhang mit der Tat verdächtigten 41-Jährigen werde weiter ermittelt, so die Polizei. Der Mann war Ende Oktober festgenommen worden, aus Mangel an Beweisen hatte das Gericht aber die Verhängung der Untersuchungshaft abgelehnt.

Zwei Prager Bauarbeiter wurden von herabstürzenden Balkonen schwer verletzt

In Kolovraty unweit von Prag sind auf einer Baustelle zwei Balkone abgebrochen und haben zwei Bauarbeiter verletzt. Am Unglücksort waren Rettungskräfte, Polizei und Feuerwehr im Einsatz. Die beiden Männer erlitten mehrere Knochenbrüche, sind aber außer Lebensgefahr. Die Balkone seien nur unzureichend befestigt gewesen, so dass das Unglück zu erwarten gewesen sei, hieß es seitens der Polizei. Der Fall wird untersicht, die Baufirma hat mit einer Anklage zu rechnen.

Tschechische Historikerin Rychterová erhält umfangreiche europäische Fördermittel

Die Historikerin Pavlína Rychterová von der tschechischen Akademie der Wissenschaften erhält Fördermittel vom Europäischen Forschungsrat in Höhe von einer Million Euro. Die Akademie der Wissenschaften bezeichnete die außergewöhnliche Förderung gerade im geschichtswissenschaftlichen Bereich als großen Erfolg. Die Mediävistin Rychterová befasst sich in ihrem umfangreichen Forschungsvorhaben mit Texten aus dem 14. und 15. Jahrhundert, die auf dem Gebiet der böhmischen Länder entstanden sind. Ziel ist es, die Entstehung nationalsprachlicher Kulturidentitäten in Mitteleuropa zu untersuchen. Beteiligt sind Historiker, Bohemisten und Germanisten.

Die bereits mehrfach ausgezeichnete Historikerin Rychterová arbeitet zurzeit an der Universität Wien.

In Tschechien wird traditionell der Sankt-Martin-Wein verkostet

In Brünn wurden am Donnerstag die ersten Flaschen des diesjährigen Sankt-Martin-Weins feierlich geöffnet. Auf dem Freiheitsplatz versammelten sich schon eine Stunde zuvor hunderte von Menschen. Die Organisatoren vom Winzerfonds erwarten bis zu 4.000 Weininteressierte. In vielen Weinkellern und Restaurants in Tschechien wird traditionell am 11. November, dem Namenstag des Heiligen Martin, der Wein der diesjährigen Ernte präsentiert und verkostet.

Stürme mit 145 Kilometern pro Stunde erwarten das Riesengebirge

Das Hydrometeorologische Institut hat für die böhmischen und mährischen Bergregionen eine Sturmwarnung herausgegeben. Ab Donnerstagabend ist vor allem im Riesengebirge mit Windgeschwindigkeiten von mindestens 145 Kilometern pro Stunde zu rechnen. Die Sturmwarnung für die Gipfel des Riesengebirges gilt von Donnerstagabend 22 Uhr bis Freitagmorgen. Vor Sturm wird auch in allen nördlichen Kreisen Böhmens, Mährens und Schlesiens gewarnt. Es ist mit Stromausfällen und Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

Das Wetter am Freitag, 12. November:

Am Freitag ist es in Tschechien wechselnd bewölkt, örtlich Regen. In den Bergen im Norden des Landes wird vor starkem Sturm gewarnt. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 8 und 12 Grad Celsius, in 1000 Meter Höhe bei 5 Grad Celsius.