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Präsident Klaus startet in Washington seine mehrtägige USA-Reise

Präsident Klaus tritt am Mittwoch in Washington seine mehrtägige USA-Reise an, bei der er unter anderem die tschechische Delegation bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen anführen wird. In Washington erwarten den Präsidenten zunächst Gespräche mit örtlichen Politikern. An der John-Hopkins-Universität wird Klaus eine Rede über Europa, die Wirtschaftskrise und den Kapitalismus halten. Auf dem Programm steht ebenso ein Treffen mit Wirtschaftsberatern von US-Präsident Obama. Am Donnerstag wird Klaus mit dem tschechischen Außenminister Schwarzenberg an der UN-Vollversammlung teilnehmen.

Gewerkschaften fordern mehr Zeit und Verhandlungen mit Premier Nečas

Die Gewerkschaften wollen über eine Veränderung in den Tariftabellen für Löhne im öffentlichen Dienst noch einmal mit Premier Nečas verhandeln. Das teilte Arbeits- und Sozialminister Drábek (Top 09) am Mittwoch dem Tschechischen Rundfunk mit. Noch am Vormittag schien eine Einigung in Sicht. Danach würden sich die Tariftabellen erst im Jahr 2012 ändern, eine Flexibilisierung bei der Anrechnung der Dienstjahre solle jedoch schon im kommenden Jahr in Kraft treten, forderte Minister Drábek. Die Gewerkschaften haben sich mehr Zeit zur Analyse ausgebeten und darüber hinaus noch Verhandlungen mit Premier Nečas gefordert. Ursprünglich sollten die Gewerkschaften noch am Mittwoch ihre Entscheidung bekannt geben.

Rund 40.000 Beschäftigte der staatlichen und öffentlichen Verwaltung aus ganz Tschechien hatten am Dienstag in Prag unter anderem gegen die von der Regierung geplante zehnprozentige Lohnkürzung demonstriert.

Abgeordnetenhaus unterstützt eine Annäherung Serbiens an die EU

Das Abgeordnetenhaus hat auf seiner Sitzung am Mittwoch eine Annäherung Serbiens an die Europäische Union unterstützt. Einen entsprechenden Vertrag zwischen Serbien und der EU haben die Abgeordneten gebilligt und in die nächste Lesung geschickt. Um eine Aufnahme in die EU hatte Serbien Anfang des Jahres offiziell ersucht. Mit dem Assoziierungsabkommen verpflichtet sich Serbien zu einer Angleichung seiner nationalen Gesetzgebung an die EU-Gesetze. Im Gegenzug soll Belgrad einen besseren Zugang zum europäischen Markt sowie zu einigen EU-Fonds erhalten. Spanien, Bulgarien, Estland und Malta haben den Assoziierungsvertrag bereits ratifiziert.

Umfrage: Der Nečas-Regierung vertrauen 42 Prozent der Tschechen

Der Regierung von Premier Nečas vertrauen 42 Prozent der Tschechen. Das ergab die September-Umfrage der Gesellschaft CVVM. Der vorherigen Übergangsregierung von Premier Fischer hatten im Mai noch 64 Prozent der Befragten ihr Vertrauen ausgesprochen. Knapp verdoppelt auf nun 30 Prozent hat sich das Ansehen des Abgeordnetenhauses. Das größte Vertrauen in der Öffentlichkeit genießt mit 72 Prozent traditionell der Präsident. Im Mai vertrauten Präsident Klaus nur 67 Prozent. Zufrieden mit der politischen Situation insgesamt äußerten sich 14 Prozent der Befragten.

Atomkraftwerk Temelín testet Sicherheitssysteme mit simuliertem Störfall

Im und um das Atomkraftwerk Temelín begann am Mittwochmorgen eine zweitätige Übung der Sicherheits- und Rettungsdienste mit einem simulierten Störfall. Damit solle das Funktionieren der Krisenstäbe bei einem Austritt von Radioaktivität überprüft werden, so der Sprecher des Kraftwerks Marek Sviták. Es handelt sich um die größte Übung ihrer Art in Tschechien. An ihr nehmen insgesamt über 900 Personen teil. Bürgervereinigungen kritisieren das Ausmaß der Übung allerdings als nicht ausreichend, da sie nur im Umkreis von 13 Kilometern um das Atomkraftwerk stattfindet. Im Ernstfall sei ein weitaus größeres Gebiet betroffen, so der Vorsitzende der Initiative für den Schutz der Umwelt Pavel Vlček. Experten behaupten indes der tatsächliche Austritt von Radioaktivität aus dem Kraftwerk Temelín sei nahezu unmöglich.

Volkszählung im März 2011 soll auch Obdachlose erfassen

Das tschechische Statistikamt (ČSÚ) wird bei der Volkszählung im März 2011 erstmals auch Obdachlose und andere Menschen am Rande der Gesellschaft erfassen. Das gab am Mittwoch das Statistikamt bekannt. Die Datenerfassung der Obdachlosen soll über geschulte Mitarbeiter von Obdachlosenheimen, der Karitas und durch Streetworker erfolgen. Ein entsprechender Vertrag mit der Vereinigung der Obdachlosenasyle stehe kurz vor der Unterzeichnung, hieß es seitens des Statistikamtes. In Tschechien hat es bisher noch keine Datenerfassung von Obdachlosen gegeben.

WM-Organisatorin Kateřina Neumannová wurde vom Betrugsvorwurf freigesprochen

Die Strafanzeige gegen die frühere Profi-Skilangläuferin Kateřina Neumannová ist von der Polizei als unbegründet aufgehoben worden. Die Kreisstaatsanwaltschaft in Liberec hat diese Entscheidung am Mittwoch bestätigt. Neumannová wurde als Organisatorin der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2009 unter anderem des Betrugs und der Überschuldung bezichtigt. Neumannová sei davon ausgegangen, dass der Staat die höheren Ausgaben übernehme, hieß es zur Begründung. Anzeige hatte einer der Gläubiger gestellt, dem das Organisationsteam angeblich noch 48.000 Euro schuldet. Insgesamt liegt die Verschuldung für die Ausrichtung der WM bei umgerechnet über 4,3 Millionen Euro ohne Strafzahlungen.

Schriftsteller Jáchym Topol erhält den Jaroslav-Seifert-Preis 2010

Der Schriftsteller und Publizist Jáchym Topol erhält den Jaroslav-Seifert-Preis 2010 der Stiftung Charta 77. Die Jury zeichnet damit den jüngsten Roman „Die Teufelswerkstatt“ von Jáchym Topol sowie sein Gesamtwerk aus. Die Persönlichkeit Topols sei in der tschechischen Literatur nicht zu übersehen, sagte Stiftungsgründer Janouch auch mit Blick auf die Underground- und Samizdat-Tätigkeit des Schriftstellers vor der Wende von 1989. Der 1962 geborene Topol entstammt einer Schriftstellerfamilie, viele seiner Werke liegen auch in deutscher Übersetzung vor.

Der Jaroslav-Seifert-Preisträger wird von der Stiftung Charta 77 alljährlich am Vorabend des Geburtstagsjubiläums des Nobelpreisträgers Seifert bekannt gegeben. Vorherige Preisträger waren Ludvík Kundera und Václav Havel.

Prag fällt auf der Rangliste der teuersten Einkaufsstraßen der Welt ab

Die tschechische Hauptstadt Prag ist in der Rangliste der Metropolen mit den teuersten Einkaufsstraßen der Welt von Platz 22 auf Platz 27 gefallen. Das gab der Immobilienberater Cushman & Wakefield bekannt. Dennoch zahlen Prager Geschäftsleute zumeist eine um Dutzende Prozent höhere Miete als in anderen mittelosteuropäischen Hauptstädten üblich ist. In den Einkaufsmeilen Na Príkopě und am Wenzelsplatz kostet der Quadratmeter Geschäftsraum jährlich im Schnitt fast 2000 Euro. Die Mieten seien immer noch hoch; die Bereitschaft der Geschäftsleute, diese hohen Mieten zu zahlen, sinke jedoch, hieß es seitens Cushman & Wakefield.

Das Wetter am Donnerstag, 23. September:

Am Donnerstag ist es in Tschechien nach Auflösung morgendlicher Nebel überwiegend heiter bis wolkenlos. Die Tageshöchsttemperaturen betragen spätsommerliche 20 bis 24 Grad Celsius.