Nachrichten

0:00
/
0:00

Pernes wurde vom Posten des Leiters des Totalitarismus-Instituts abberufen

Der Rat des Instituts für das Studium totalitärer Regime (ÚSTR) hat am Mittwoch Jiří Pernes vom Posten des Institutsleiters abberufen. Zum provisorischen Leiter wurde Zdeněk Hazdra ernannt. Darüber informierte der Sprecher des Instituts, Jiří Reichl, die Medien. Pernes sagte, er sei durch die Entscheidung des Rats überrascht. Für Ratsmitglieder waren für die Abberufung von Pernes, drei waren dagegen. Pernes leitete das Institut seit dem 1. April, als er den bisherigen Leiter Pavel Žáček im Amt ablöste. Die Wahl von Pernes zum Institutsleiter rief Zweifeln hervor, nachdem sich herausgestellt hatte, dass er während des Kommunismus einen Marxismus-Leninismus-Kurs besuchte. Vor kurzem machte der Internetserver Týden.cz zudem darauf aufmerksam, dass Pernes in einer seiner Bücher einen Teil fremder Diplomarbeit abgeschrieben hatte.

Parteien und Bewegungen starten Wahlagitation im Fernsehen und Rundfunk

Politische Parteien und Bewegungen starteten am Mittwoch ihre Wahlagitation in den Sendungen des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens und des Tschechischen Rundfunks. Ihre Wahlspots stellten die Parteien, die an den Abgeordnetenhauswahlen teilnehmen, auf ihren Webseiten oder auf dem Videoportal You Tube vor. Dem Politologen Daniel Kunštát zufolge haben die Wahlspots im Fernsehen und im Rundfunk keinen Einfluss auf die Entscheidung der Wähler. Der Politologe sagte, die Wahlspots näherten sich visuell den Spots, die er aus Deutschland oder Großbritannien kenne.

Laut Premier Fischer sind die tschechisch-französischen Beziehungen gut

Premier Jan Fischer zeigte sich während seines Aufenthaltes in Paris zufrieden mit den tschechisch-französischen Beziehungen, trotz der Spannungen, die zwischen beiden Ländern während der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft geherrscht hätten. Die Präsidentschaft sei Vergangenheit, so Fischer, und es sei nicht erforderlich noch einmal darüber zu sprechen. Der Premier traf auf seinem zweitägigen Frankreichbesuch mit seinem Amtskollegen François Fillon und der Wirtschaftsministerin Christine Lagarde zusammen. Fischer betonte, er sei froh, dass nach über einjähriger Pause wieder ein Treffen zwischen beiden Ländern auf höchster Ebene stattgefunden habe.

Vor allem der französische Präsident hatte in der ersten Jahreshälfte 2009 die Tschechische Republik immer wieder in ihrer Ratspräsidentschaft kritisiert.

Premier Fischer empfing eine Gruppe von Israelis tschechoslowakischer Herkunft

Premier Jan Fischer hat am Mittwoch den aus der Tschechoslowakei stammenden israelischen Bürger Hugo Marom empfangen. Marom ist eines der 669 tschechischen jüdischen Kinder, die der Brite Nicholas Winton während des Zweiten Weltkriegs vor den Nazis rettete. Marom sagte, die Helden des Zweiten Weltkriegs seien die Eltern der jüdischen Kinder gewesen, die nicht zögerten, ihre Kinder mit dem „Winton-Zug“ nach Großbritannien zu schicken und dabei selbst in Konzentrationslager verschleppt wurden. Auch Maroms Eltern hatten den Krieg nicht überlebt. Marom ließ sich nach dem Krieg in Israel nieder. Auf Einladung der tschechischen Regierung besuchte er gemeinsam mit weiteren acht, aus der Tschechoslowakei stammenden Israelis Prag. Premier Fischer zeichnete die Israelis mit der Karel-Kramář-Gedenkmedaille aus.

Die tschechische Wirtschaft wächst im ersten Quartal um 1,2 Prozent

Die tschechische Wirtschaft ist im ersten Quartal im Vorjahresvergleich um 1,2 Prozent gewachsen. Das ergibt sich aus den vorläufigen Angaben des tschechischen Statistikamtes. Danach hat die Wirtschaftsleistung im Vergleich zum letzten Quartal 2009 um 0,2 Prozent zugelegt. Analysten rechnen auf das gesamte Jahr gesehen mit einem Wachstum von rund 1,5 Prozent, wie die Presseagentur ČTK meldet. Nach Angaben der Statistiker hatte vor allem die verarbeitende Industrie einen großen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum im letzten Quartal.

CVVM-Umfrage: Das Zusammenleben zwischen Roma und Mehrheitsgesellschaft ist schlecht

Die Mehrheit der Tschechen bewertet das Zusammenleben zwischen der Roma-Minderheit und der Mehrheitsgesellschaft als schlecht. Das geht hervor aus der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CVVM. Danach halten 82 Prozent der Befragten die Beziehungen und das Zusammenleben zwischen Roma und Mehrheitsgesellschaft für schlecht, 33 Prozent von ihnen sogar für sehr schlecht. Im Vergleich zur Umfrage 2009 ergibt sich damit nur eine leichte Verbesserung, die aber nach Angaben des Instituts auch auf statistische Abweichungen zurückgeführt werden kann. Nach den Untersuchungen von CVVM verschlechtern sich die Umfragewerte zum Thema Roma seit 2006.

Prozess gegen die Brandstifter von Vítkov wird fortgesetzt

Der Prozess gegen die Brandstifter von Vítkov wurde am Mittwochvormittag in Ostrava fortgesetzt. Einer der vier Angeklagten bezeichnete am Mittwoch die Aussagen von den zwei weiteren Brandstiftern als Lüge. Er selbst besteht jedoch darauf, dass er ähnlich wie der vierte Angeklagte vor dem Gericht nicht aussagen wird. Die Anwälte zweier der Täter bezeichneten das Vorgehen des Senats in Ostrava als gesetzwidrig. Die Anwälte kritisierten die Tatsache, dass sie den anderen zwei Angeklagten keine Fragen stellen konnten.

Die Verhandlung hatte am Dienstag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen begonnen. Die angeklagten Männer sind Angehörige der rechtsextremen Szene und hatten im April 2009 Brandsätze in das Haus einer Roma-Familie geworfen. Dabei wurde unter anderem ein zweijähriges Mädchen lebensgefährlich verletzt. Den Angeklagten wird Mordversuch mit rassistischen Motiven vorgeworfen. Bei einer Verurteilung drohen ihnen 15 Jahre oder lebenslanger Freiheitsentzug.

Verfassungsgericht hält Schutz geheimer Daten einer fremden Macht für legitim

Das Verfassungsgericht hat den Vorschlag zur Streichung eines Teils des Gesetzes über geheim gehaltene Tatsachen zurückgewiesen. Laut dem Gesetz können die Teilnehmer eines Strafverfahrens an Beweise nicht ran kommen, wenn es um geheim gehaltene Angaben einer fremden Macht geht. Das Gesetz ermöglicht es nicht, dass sich die Angeklagten und ihre Verteidiger mit solchen Beweisen bekannt machen, wenn sie keine Bescheinigung von der tschechischen Sicherheitsbehörde (NBÚ) besitzen. Dem Verfassungsgericht zufolge ist der Schutz geheimer Angaben einer fremden Macht legitim und notwendig und ist in internationalen Verträgen verankert.

Ausländer schulden tschechischen Krankenhäusern zwei Millionen Euro

In den tschechischen medizinischen Einrichtungen wurden im vergangenen Jahr an die 79.000 Ausländer behandelt. Die Kosten für deren Behandlung betrugen 575 Millionen Kronen (ca. 23 Millionen Euro). Das Institut für Informationen und Statistik im Gesundheitswesen informierte am Mittwoch darüber, dass die Patienten anspruchsvolle medizinische Leistungen meistens aus ihrer Versicherung im Ausland finanzierten. Einfache Behandlungen wurden dem Institut zufolge in Bargeld bezahlt. Den Krankenhäusern und medizinischen Praxen schulden die Ausländer 49 Millionen Kronen (ca. 2 Millionen Euro). Am häufigsten wurden in den tschechischen medizinischen Einrichtungen Patienten aus Deutschland, Russland, der Slowakei, der Ukraine und aus Vietnam behandelt.

Zöllner beschlagnahmten bei Stichkontrolle bei Břeclav Käfig mit fünf seltenen Papageien

Die Zöllner haben am Mittwoch bei Břeclav (Südmähren) Käfige mit fünf sehr seltenen Papageien beschlagnahmt. Die Zöllner fanden die Papageien bei einer Stichkontrolle auf der Autobahn D2 in einem tschechischen Auto. Der Preis der fünf Palmkakadus wird auf eine Million Kronen (ca. 40.000 Euro) geschätzt. Die Experten bestätigten, dass die Papageien zu sehr seltenen Tierarten gehören, deren Transport über die Grenze durch die Konvention über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten frei lebender Tiere und Pflanzen geregelt ist. Der Fahrer hatte keine Dokumente, die die transportierten Vögel betreffen würden. Der Fall wird von den Zöllnern und der Tschechischen Umweltinspektion untersucht.

Musikfestival Prager Frühling mit Gedenkakt am Smetanas Grab eröffnet

Mit einem Gedenkakt am Grab des Komponisten Bedřich Smetana auf dem Prager Vyšehrad begann am Mittwoch das 65. internationale Musikfestival Prager Frühling. Das Festival wird traditionell am 12. Mai, dem Todestag von Bedřich Smetana, mit seinem Zyklus sinfonischer Dichtungen „Mein Vaterland“ eröffnet. Das Eröffnungskonzert findet im Smetana-Saal des Repräsentationshauses statt. Die Prager Kammerphilharmonie spielt unter der Leitung des jungen tschechischen Dirigenten Jakub Hrůša. Der 29-jährige Dirigent erklärte, das Festivalkonzert halte er für einen seiner erfüllten Träume. Smetanas „Mein Vaterland“ erklingt während des Festivals insgesamt dreimal, weitere Konzerte finden am 13. und 14. Mai im Rudolfinum statt.

Das Wetter am Donnerstag, 13. Mai:

In Tschechien ist es am Donnerstag bewölkt bis bedeckt, vor allem im Osten der Republik ist mit Regenschauern zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 14 bis 18 Grad Celsius.