Nachrichten

Überschwemmungen in Nordmähren fordern bisher zehn Tote

Bei Überschwemmungen in Nordmähren sind in der Nacht auf Donnerstag zehn Menschen ums Leben gekommen. Es wird nicht ausgeschlossen, dass die Zahl der Toten noch steigen könnte. Am stärksten betroffen ist die Gegend um Nový Jičín / Neutitschein, wo die Oder und ihre Zuflüsse nach Dauerregen äußerst schnell über die Ufer traten. Sechs der Opfer ertranken, vier weitere starben, weil der Rettungsdienst zu spät kam. Die Fluten richteten außerdem Schäden an Häusern und Straßen an und schwemmten Autos weg. Wegen der Lage in den Überschwemmungsgebieten trat am Donnerstagvormittag der nationale Sicherheitsrat zusammen.

Regierung stellt mehrere Millionen Euro Hochwasser-Soforthilfe bereit – 1000 Soldaten werden in die Hochwassergebiete entsendet

Auf einer Sondersitzung hat die tschechische Regierung am Donnerstagvormittag die Entsendung von 1000 Soldaten in die mährischen Hochwassergebiete beschlossen. Aus öffentlichen Haushalten sind insgesamt umgerechnet etwa 6,3 Millionen Euro Finanzhilfe bereitgestellt worden. Innenminister Martin Pecina sagte nach der Sondersitzung, die zahlreichen Rettungskräfte vor Ort meisterten die Ausnahmesituation gut. Er reagierte damit auf Informationen, nach denen einige der Betroffenen nicht rechtzeitig gewarnt worden seien. Laut Gesundheitsministerin Dana Jurásková seien in den Hochwassergebieten derzeit auch Hygiene-Experten, um die ausreichende Versorgung mit Trinkwasser sicher zu stellen.

Kohout in Israel: Siedlungsbau im Westjordanland ist Hindernis für Frieden

Der tschechische Außenminister Jan Kohout hat am Mittwoch den israelischen Siedlungsbau kritisiert. Kohout ist derzeit zu einem zweitägigen Besuch in Israel und den Palästinensergebieten. Als Vertreter der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft sagte Kohout, die EU betrachte den Ausbau jüdischer Siedlungen im Westjordanland als Hindernis für Frieden in der Region. Gleichzeitig lobte Kohout aber eine Rede des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Darin hatte dieser vor kurzem zum ersten Mal den Palästinensern das Recht auf einen eigenen Staat eingeräumt. Die EU betrachte dies als einen wichtigen Schritt zu einer friedlichen Lösung des Nahost-Konflikts, so Kohout.

Topolánek: Tschechische EU-Ratspräsidentschaft war „vergeudete Gelegenheit“

Der frühere Premierminister Mirek Topolánek hat die tschechische EU-Ratspräsidentschaft als „vergeudete Gelegenheit“ bezeichnet. Der Sturz seines Kabinetts durch die Sozialdemokraten und die Kommunisten Ende März habe dem tschechischen EU-Vorsitz geschadet. Dennoch habe Tschechien während seiner sechsmonatigen Ratspräsidentschaft auch bedeutende Erfolge erzielt, sagte Topolánek. Als Beispiele nannte er den EU-USA-Gipfel, die Eröffnung der Debatte über Energiesicherheit und die Eindämmung protektionistischer Tendenzen in der Wirtschaft. Die gute Arbeit des Expertenkabinetts von Premier Jan Fischer, das im Mai auch den EU-Vorsitz übernahm, habe zumindest die Schande des Regierungssturzes zum Teil ausgleichen können, so Topolánek.

Studie: Bau der Eisenbahnverbindung zum Prager Flughafen könnte 17.000 Arbeitsplätze schaffen

Mehrere namhafte Ökonomen glauben, der Bau einer geplanten Eisenbahnverbindung zum Prager Flughafen könnte bis zum Jahr 2020 17.000 neue Arbeitsplätze schaffen, vor allem im Baugewerbe in Prag und Mittelböhmen. Tomáš Sedláček, Mitglied des Nationalen Wirtschaftsrates der Regierung, erstellte mit zwei Kollegen eine makroökonomische Studie zu dem Projekt. Darin heißt es, die bessere Verkehrsanbindung des Prager Flughafens werde positive Multiplikator-Effekte mit sich bringen. So würde nicht nur die Tourismusbranche profitieren. Auch die wirtschaftliche Entwicklung der Region würde beschleunigt und Anreize zur Ansiedlung von internationalen Unternehmen geschaffen.

Die Inbetriebnahme der Eisenbahnverbindung zum Prager Flughafen ist bis zum Jahr 2014 geplant. Gegen das Projekt stellen sich mehrere Bürgerinitiativen.

Umfrage: Bürgerdemokraten in Wählergunst nach zwei Jahren wieder auf Platz 1

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CVVM liegen die Bürgerdemokraten zum ersten Mal seit etwa zwei Jahren wieder auf Platz 1 in der Wählergunst. Demnach kämen die Bürgerdemokraten derzeit auf 35 Prozent der Wählerstimmen, fünf mehr als die Sozialdemokraten. Die Kommunisten würden mit 16 Prozent drittstärkste Kraft. Christdemokraten und Grüne würden mit Werten knapp über der Fünfprozenthürde ebenfalls ins Parlament einziehen. Die neue, europafreundliche Mitte-Rechts-Partei Top09 hingegen würde laut CVVM mit nur 2 Prozent den Einzug ins Parlament verpassen.

Die vorgezogenen Neuwahlen zum tschechischen Abgeordnetenhaus finden im Oktober statt.

Frauen in Tschechien verdienen im Durchschnitt ein Viertel weniger als Männer

Frauen verdienen in Tschechien durchschnittlich fast ein Viertel weniger als Männer. Dies geht aus einer Studie der Firma Anderson Willinger hervor. Demnach sei der Hauptgrund für den Gehaltsunterschied, dass Frauen weniger bereit als Männer, in andere, das heißt besser bezahlte Jobs zu wechseln. Sie würden zudem häufiger aus familiären Gründen einem Achtstundentag den Vorzug geben und auf lukrative Zusatzarbeit, wie etwa Dienstreisen, verzichten. Die direkte geschlechtliche Diskriminierung bei der Vergütung von Arbeit sei hingegen vor allem in Spitzenpositionen zurückgegangen, heißt es in der Studie von Anderson Willinger. Die Firma ist seit 2003 in Tschechien aktiv und widmet sich hauptsächlich der Rekrutierung von Spitzenmanagern in der Wirtschaft.

Zahl der Dollar-Millionäre in Tschechien sinkt wegen Wirtschaftskrise um ein Viertel

Wegen der Wirtschaftskrise ist im vergangenen Jahr die Zahl der Dollar-Millionäre in Tschechien um fast ein Viertel gesunken. Das haben die Unternehmensberatungsfirmen Capgemini und Merrill and Lynch ermittelt. Rund 12.800 Tschechen hatten im vergangenen Jahr ein Vermögen mit einem Wert von mindestens einer Million Dollar. 2007 waren es noch 16.700. Einen ähnlichen Einbruch bei der Zahl der Dollarmillionäre habe es in Tschechien bisher noch nicht gegeben, sagte eine Mitarbeiterin von Capgemini.

Tennis: Berdych mit ungefährdetem Sieg in Wimbledon eine Runde weiter

Der tschechische Tennisspieler Tomáš Berdych hat beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon die dritte Runde erreicht. Am Donnerstagnachmittag besiegte er den Franzosen Paul-Henry Mathieu souverän mit 6:2, 6:4 und 6:4. Berdychs Gegner in der dritten Runde wird aller Voraussicht nach Nikolai Dawidenko sein. Gegen den Russen, die Nummer 12 der Setzliste, hat Berdych in seiner Karriere noch kein einziges Mal gewonnen.

Handball: Tschechien trifft bei EM 2010 auf Frankreich, Spanien und Ungarn

Die tschechischen Handballer treffen bei der Europameisterschaft, die im kommenden Januar in Österreich stattfindet, auf Weltmeister Frankreich sowie Spanien und Ungarn. Die Spiele dieser Gruppe D werden in Wiener Neustadt ausgetragen. Dies entschied am Mittwoch das Los in Wien. Der tschechische Handball-Nationaltrainer Martin Lipták sprach von einer schweren Gruppe, vor allem Frankreich habe er lieber ausweichen wollen.

Das Wetter am Freitag, 26. Juni: bewölkt, örtlich Regen und Gewitter

Am Freitag wird es in Tschechien überwiegend bewölkt sein. Örtlich fällt Regen. Auch mit Gewittern muss gerechnet werden. Die Tagestemperaturen steigen auf 22 bis 26 Grad Celsius.