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US-Außenministerin Clinton betont Zusammenarbeit zwischen EU und USA

Die neue US-Außenministerin Hillary Clinton hat bei ihrem Antrittsbesuch bei den EU-Institutionen die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und den USA betont. Gerade in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise sei eine enge Partnerschaft die richtige Antwort auf die Herausforderungen, sagte Clinton am Freitag in Brüssel. Im Europaparlament diskutierte Clinton zudem mit jungen Europäern.

Zum Auftakt wurde Clinton vom Präsidenten des Europäischen Parlaments Hans-Gert Pöttering, empfangen. Am Mittag wollte Clinton mit weiteren EU-Spitzenvertretern zusammenkommen, darunter EU-Chefdiplomat Javier Solana und dem amtierenden EU-Ratsvorsitzenden, Tschechiens Außenminister Karel Schwarzenberg. Auf der Agenda stehen die Beziehungen zu Russland, das Nuklearprogramm des Irans, sowie die Situation in Afghanistan und Nahost, die Wirtschaftskrise und der Klimawandel.

EU will Kompromiss um verminderte Mehrwertsteuer für Dienstleistungen vereinbaren

Nach jahrelangem Streit um eine verminderte Mehrwertsteuer für Restaurants oder Friseure wollen die EU-Finanzminister an diesem Dienstag (10. März) in Brüssel einen Kompromiss vereinbaren. Damit werde ein Fahrplan des EU-Gipfels vom vergangenen Dezember eingehalten, teilte die tschechische EU- Ratspräsidentschaft am Freitag in Brüssel mit. Verminderte Steuersätze sollen laut Diplomaten in so genannten arbeitsintensiven Branchen wie häuslicher Betreuung, Reparaturen sowie beim Wohnungsbau und der Renovierung von Altbauten möglich sein. Es ist den Mitgliedstaaten freigestellt, im Kampf gegen die Wirtschaftskrise diese Reform einzuführen oder nicht.

Barroso: Arbeitslosigkeit in der EU kann hohe Zahl erreichen

Die Arbeitslosigkeit in der Europäischen Union kann aufgrund der Wirtschaftskrise eine sehr hohe Zahl erreichen. Die führenden Vertreter der Union müssten daher kreativ und flexibel sein, um die Auswirkungen der Krise zu überwinden, sagte EU-Kommissionspräsident José Barroso am Freitag auf dem Europäischen Gipfeltreffen der Städte und Regionen in Prag. Im Januar ist die Arbeitslosenquote in der EU auf 7,6 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr, als die Quote noch 6,8 Prozent betrug, hat sich die Zahl der Arbeitslosen in der Union somit um 2,2 Millionen Menschen erhöht.

Bém: Krise kann entwickelte Regionen mehr treffen als rückständige Regionen

Der Prager Oberbürgermeister Pavel Bém ist der Meinung, dass hoch entwickelte Regionen die Wirtschaftskrise weit mehr zu spüren bekommen könnten als weniger entwickelte Regionen. Im Unterschied zur gegenwärtigen Politik von Zusammenhalt und Solidarität, dank der die Unterschiede zwischen den Regionen abgebaut werden sollen, sollte man die Zentren in den Regionen unterstützen, die auf deren Entwicklung einen großen Einfluss haben, sagte Bém am Freitag in Prag auf dem Europäischen Gipfeltreffen der Städte und Regionen. Der Vorsitzende des europäischen Regionalausschusses, Luc Van den Brande, ist sich mit Bém einig darüber, dass die Wirtschaftskrise als erste gerade die Städte und Regionen zu spüren bekommen.

Wirtschaftskrise beschert Tschechiens Kommunen hohe Einnahmeverluste

Wegen der Krise und dem damit sinkenden Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts – in Tschechien erwartet man in diesem Jahr einen Rückgang von zirka zwei Prozent – werden die Städte und Gemeinden mit höheren Einnahmeverlusten rechnen müssen. Im Vergleich zum Vorjahr werden in diesem Jahr umgerechnet rund 200 Millionen Euro weniger an Steuereinnahmen in ihre Kassen fließen, sagte der Bürgermeister von Kladno und Vorsitzende der tschechischen Städtekammer, Dan Jiránek, am Freitag in Hradec Králové / Königgrätz vor Journalisten.

Tschechische Soldaten in Afghanistan trotzten täglichen Raketenangriffen

Die letzten 66 Soldaten des zweiten tschechischen Aufbauteams (PRT), das im afghanischen Lógar stationiert war, sind am Freitag in die Tschechische Republik zurückgekehrt. Wie der Befehlshaber der Einheit, Pavel Lipka, auf dem Prager Flughafen mitteilte, sei es ein ausgezeichnetes Gefühl, dass all seine Soldaten wohlerhalten in der Heimat gelandet seien. Unter Lipkas Befehl waren insgesamt 200 Männer und Frauen in tschechischen Uniformen in Afghanistan im Einsatz. Fast jeden Tag mussten sie Raketenangriffe und andere Attacken auf ihr Basislager Shank über sich ergehen lassen, sagte Lipka.

Hochwasseralarm an mehreren tschechischen Flüssen ausgerufen

Starke Schneeschmelze und Regenfälle haben in Tschechien im Kreis Südmähren und im Hügelland Böhmisch-Mährische Höhe zu Hochwasseralarm geführt. An drei Flüssen wurde am Freitag die dritte Hochwasserstufe erreicht und der Gefahrenzustand ausgerufen: Das betrifft die Läufe von Sázava / Sausau, Jihlava / Igel und Dyje / Thaya. Dort, wo diese Flüsse über die Ufer traten, mussten einige Keller ausgepumpt werden; größere Schäden richtete das Wasser bisher jedoch nicht an. An rund 30 Orten in Tschechien wurde die zweite Hochwasserstufe erreicht; in der Hauptstadt Prag ist der Moldaupegel bis zu der Marke gestiegen, die der ersten Hochwasserstufe zugeordnet wird. Im nordböhmischen Ústí nad Labem / Aussig rechnet man damit, dass die Elbe am Samstag einige Uferstraßen überspülen wird. Das Wasserschutzamt gab die jeweiligen Hochwasserwarnungen aus.

Flusshochwasser erlebt Tschechien häufig in März und April. Bei der „Jahrhundertflut“ im August 2002 starben 17 Menschen, die damals entstanden Schäden wurden auf etwa 2,5 Milliarden Euro beziffert.

Sozialdemokraten wollen Beziehungen Bayern-Tschechien voranbringen

Die Sozialdemokraten in Tschechien und im süddeutschen Bundesland Bayern wollen die Beziehungen zwischen den beiden Ländern gemeinsam voranbringen. Man wolle „Brückenbauer“ für normale politische Beziehungen zwischen Bayern und Tschechien sein, sagte der Chef der SPD- Landtagsfraktion Franz Maget am Freitag in einem Telefongespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) aus Prag. Maget war dort im Rahmen einer dreitägigen Reise unter anderem mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten und Vorsitzenden der oppositionellen Sozialdemokraten ČSSD, Jiří Paroubek, zusammengekommen.

Maget beklagte, dass die Beziehungen zwischen den beiden Ländern seien „auf absurde Weise unterentwickelt“ seien. Nachdem seit 15 Jahren kein bayerischer Regierungschef mehr in offizieller Mission nach Prag gereist sei, sei es dafür nun höchste Zeit. Tschechien sei nach Österreich der wichtigste Partner Bayerns in der EU, betonte Maget.

Gericht hebt Verbot von Kundgebung der Extremisten in Pilsen auf

Ein Konzert von Bands mit extremistischer Gesinnung, das am Samstag im Umfeld der westböhmischen Stadt Plzeň / Pilsen stattfinden sollte, ist von den Organisatoren abgesagt worden. Es soll nun eine Woche später, am 14. März, über die Bühne gehen. Am gleichen Tag wollen die Extremisten im Pilsener Stadtzentrum eine antijüdische Kundgebung unter dem Motto „Protest gegen Zionismus“ abhalten. Diese Kundgebung ist von der Stadt Pilsen verboten worden, das Kreisgericht in Pilsen hat dieses Verbot jedoch kassiert. In seinem Urteil führte das Gericht an, dass die Gründe für das Verbot nicht relevant seien und der Stadtrat das Versammlungsgesetz missachtet habe.

Anzahl der Drogen-Entziehungskuren 2008 in Tschechien ums Doppelte gestiegen

In Tschechien ist die Anzahl der Drogenabhängigen, die sich im vergangenen Jahr einer Entziehungskur unterzogen haben, gegenüber dem Jahr 2007 um das Doppelte gestiegen. Das geht aus den Angaben hervor, die am Freitag vom tschechischen Amt für medizinische Information und Statistik (ÚZIS) veröffentlicht wurden. Waren es im Jahr 2007 noch 443 Interessenten, die sich einer solchen Entziehungskur stellten, so wurden im Vorjahr dafür 887 Leute registriert – 621 Männer und 266 Frauen im Alter von 17 bis 54 Jahren.

Deutsche Erstaufführung der Oper „Scharlatan“ von Pavel Haas in Gera

Die Oper „Scharlatan“ des in Auschwitz ermordeten tschechischen Komponisten Pavel Haas (1899-1944) feiert am Freitag am Theater in Gera ihre deutsche Erstaufführung. Das Stück greift die Geschichte vom Doktor Eisenbart auf, der als Wunderheiler mit einer illustren Schar von Anhängern durch die Lande zieht, am Ende aber an seinen Selbstzweifeln zerbricht. Es ist Haas' einzige Oper. Sie wurde 1937 in südmährischen Brno / Brünn uraufgeführt, musste aber nach dem Münchner Abkommen von 1938 vom Spielplan genommen werden. Haas starb im Oktober 1944 in den Gaskammern von Auschwitz.

Tennis - Davis-Cup: Tschechien gegen Frankreich nach erstem Tag 1:1

Im Tennis-Davis-Cup-Duell zwischen Tschechien und Frankreich steht es nach den beiden Auftakt-Einzeln, die am Freitag ausgetragen wurden, 1:1 unentschieden. Den ersten Punkt für Tschechien holte Tomáš Berdych, der die Auftaktbegegnung mit Gilles Simon in vier Sätzen mit 7:6, 4:6, 7:6 und 4:3 gewann. In der zweiten Einzel-Paarung unterlag Radek Štěpánek seinem französischen Widersacher Jo-Wilfried Tsonga glatt mit 0:3 nach Sätzen. Das Duell im nordmährischen Ostrava / Ostrau wird auf einem Kunststoffbelag ausgespielt. Am Samstag wird es mit dem Match im Doppel fortgesetzt.

Hallen-Leichtathletik-EM: Tschechien gewinnt zwei Medaillen im Hürdensprint

Bei den Hallen-Europameisterschaften der Leichtathleten in Turin hat die tschechische Vertretung am Freitag ihre ersten zwei Medaillen gewonnen. Sie gehen auf das Konto zweier Hürdensprinter. In der Frauenkonkurrenz über 60 Meter belegte Lucie Škrobáková hinter der Belgierin Berings den zweiten Platz und gewann Silber, bei den Männern eroberte Petr Svoboda über die gleiche Distanz die Bronzemedaille.

Das Wetter: Bedeckt mit Regen und Schauern

Am Samstag wird es in Tschechien erneut bewölkt bis bedeckt sein. Im Süden und Osten des Landes wird es verstärkt regnen, in Höhenlagen ab 800 Meter kann es leichten Schneefall geben. Die Tageshöchsttemperaturen werden bei 4 bis 8 Grad Celsius liegen.