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Landwirte drohen bei Streik am Montag mit landesweiten Straßenblockaden

Ein landesweiter Streik der tschechischen Landwirte, bei dem am Montag mehrere Hauptstraßen für zwei Stunden mit schwerem landwirtschaftlichem Gerät blockiert werden sollen, wird immer wahrscheinlicher. Das erklärte der Präsident der hiesigen Agrarkammer, Jan Veleba, am Freitag vor Journalisten im Anschluss an eine Verhandlung der Kammer mit Premierminister Mirek Topolánek über die staatlichen Zuwendungen für die Landwirtschaft im kommenden Jahr. Die Landwirte sind unzufrieden mit der Kürzung ihres Budgets im Entwurf des Staatshaushalts 2009. Wenn die Regierung in dieser Frage bis Montag keine Zugeständnisse mache, dann wird die Protestaktion durchgezogen, ergänzte Veleba nach dem Scheitern der Verhandlung.

Vizepremier Vondra: Ahtisaari hat sich Friedensnobelpreis verdient

Der finnische Diplomat Martti Ahtisaari hat sich den diesjährigen Friedensnobelpreis redlich verdient. Mit dieser Aussage reagierte der tschechische Vizepremier für europäische Angelegenheiten, Alexandr Vondra (ODS), auf die Bekanntgabe der Preisverleihung durch den Nobel-Ausschuss am Freitag in Oslo. „Besonders nach Beendigung seiner Amtszeit als finnischer Präsident hat sich Ahtisaari sehr intensiv für den Frieden und die Stabilität in der Welt eingesetzt. Sehr bekannt sind vor allem seine Mission und sein großes Engagement im Kosovo. Im Vergleich zu anderen Persönlichkeiten hat sich Ahtisaari diesen Preis zweifelsohne verdient“, sagte Vondra.

Afghanische Armee erhält drei Kampfhubschrauber aus Tschechien

Drei generalüberholte Kampfhubschrauber vom Typ Mi-24, die ihre Probeflüge erfolgreich absolviert haben, wird die Tschechische Republik in allernächster der afghanischen Armee als Ausrüstung übergeben. Wann genau die Hubschrauber nach Afghanistan überstellt werden, wird innerhalb der Nato entschieden. Das teilte das Verteidigungsministerium in Prag am Freitag gegenüber den Medien mit. Im November 2007 und im Juni dieses Jahres haben die Afghanen bereits je drei Verkehrshubschrauber von Typ Mi-17 aus Tschechien erhalten.

Prager Börse: Index PX fiel um fast 15 Prozent auf niedrigsten Wert seit vier Jahren

Wegen der weltweiten Finanzkrise hat die Prager Börse am Freitag den größten Ausverkauf in diesem Jahr hinnehmen müssen. Der Hauptindex PX fiel um 14,94 Prozent, was der größte Tagesabsturz seit dem Börsenbeginn im Jahr 1993 ist. Der Index schloss mit 888,5 Punkten ab – das ist der niedrigste Wert seit vier Jahren. Seit Beginn des Jahres ist der Index um mehr als 51 Prozent gefallen, was es ebenfalls noch nie in der Geschichte der Prager Börse seit ihrer Wiedereröffnung im Jahr 1993 gegeben hat.

Tschechische Währung wieder bei Kurs von 25 Kronen je Euro angelangt

Die tschechische Währung ist am Freitag erstmals wieder seit längerer Zeit mit einem Wechselkurs von 25 Kronen je Euro notiert worden. Und zwar gleich zweimal: Am frühen Morgen und kurz nach 13.30 Uhr, als der Kurs bei exakt 25,01 Kronen je Euro lag. Gegenüber der US-Währung wurde zur gleichen Zeit ein Kurs von 18,45 Kronen je US-Dollar registriert. „Die tschechische Währung wird sich jetzt auf einem Kurs von 25 Kronen je Euro einpendeln“, prognostizierte Oldřich Myslivec von der Gesellschaft Patria Finance die weitere Entwicklung des Kronenkurses.

Stadt Hradec Králové droht Millionenverlust durch Bankenpleite

Der ostböhmischen Stadt Hradec Králové / Königgrätz droht wegen ihrer Investition in Schuldscheine der insolventen isländischen Bank Glitnir and Landsbanki ein Verlust von rund 74 Millionen Kronen (knapp drei Millionen Euro). Es handelt sich um Gelder, die die Stadt in den zurückliegenden Jahren gespart hat, um damit in der Zukunft verschiedene Investitionen tätigen zu können, sagte am Freitag der Sprecher des örtlichen Rathauses Václav Svoboda. Die Stadt gibt des Weiteren Millionen für Investitionen in Aktien aus.

ČD Cargo rechnet wegen Finanzkrise mit Einnahmenrückgang von vier Millionen Euro

Die gegenwärtige Finanz- und Wirtschaftskrise in Europa und den USA beginnt sich immer mehr auch auf den Gütereisenbahntransport auszuwirken. Das tschechische Transportunternehmen ČD Cargo verzeichnet bereits bei mehreren Branchen einen Rückgang der Nachfrage nach einer Beförderung von Gütern. In diesem Jahr rechnet die Firma daher ebenso mit rückläufigen Einnahmen; der erwartete Rückgang wird mit über 100 Millionen Kronen (ca. vier Millionen Euro) beziffert, sagte am Freitag Firmensprecherin Simona Hradilová.

Automobilkonzern TPCA erhöht Produktion in tschechischem Kolín

Der Automobilhersteller Toyota Peugeot Citroen Automobile (TPCA) wird 2009 die Jahresproduktion in seinem Werk im mittelböhmischen Kolín auf 340 000 Fahrzeuge erhöhen. Das sind 20 000 Fahrzeuge mehr als in diesem Jahr. Jiří Černý, Vorstandsmitglied von TPCA, begründet die Entscheidung mit der nach wie vor steigenden Nachfrage in Westeuropa nach Fahrzeugen im Segment der Kleinwagen. Von den in Kolín produzierten Autos sind 99,5 Prozent für den Export bestimmt.

Im Unterschied zu TPCA hat in der vergangenen Woche der tschechische Automobilhersteller Škoda einen einwöchigen Produktionsstopp für Ende Oktober angekündigt. Škoda begründete das mit einer sinkenden Nachfrage auf den westeuropäischen Märkten.

Beschäftige zweier BCT-Glasfabriken warten weiter auf September-Lohn

Den Firmen Sklo Bohemia in Světlá nad Sázavou und Sklárny Bohemia in Poděbrady ist es bisher nicht gelungen, das Geld für die Septemberlöhne ihrer 1750 Beschäftigten zu besorgen. Das erforderliche Geld sei zwar auf den Firmenkonten vorhanden, wegen des laufenden Insolvenzverfahrens sind diese Konten jedoch seit einigen Wochen blockiert. In Poděbrady wurde im Ergebnis der Verhandlungen der Firma mit den Gewerkschaften und dem Insolvenzverwalter am Donnerstag zumindest vereinbart, dass die Löhne bis Ende Oktober vielleicht doch ausgezahlt werden können. Die Firmengruppe BCT, zu der auch die beiden Glaswerke gehören, befindet sich seit 22. September im Insolvenzverfahren.

Protest-Blockade: Mährische Bürger fordern Bau der Schnellstraße R43

Demonstranten haben am Freitag für eine knappe halbe Stunde den Verkehr in den mährischen Ortschaften Kuřim bei Brno / Brünn und Lipovec bei Blansko blockiert. Die Aktion hatte zum Ziel, regionale Behörden und Baufirmen zu einem beschleunigten Bau der Schnellstraße R43 anzustacheln. Die Straßenverbindung soll die Verkehrssituation der nördlich von Brünn gelegenen Städte und Gemeinden verbessern. Die Bürgermeister und Gemeindevorsteher der Orte sind mit ihrer Geduld am Ende, weshalb sie zu dieser Protestaktion aufgerufen hatten.

Erdbeben der Stärke 3,9 heute Morgen in Westböhmen registriert

Am frühen Freitagmorgen gegen 5.20 Uhr wurden die Bewohner der westböhmischen Region um Cheb / Eger und Sokolov / Falkenau von einem Erdbeben der Stärke 3,9 auf der Richterskala aus dem Schlaf gerissen. Als Schäden wurden bisher vereinzelte Risse in Häuserwänden gemeldet. Das Erdbeben war das stärkste in der Region seit dem Jahreswechsel 1985/86, als der Wert von 4,7 auf der Richterskala gemessen wurde. Bereits in den vergangenen Tagen hatten Seismologen in der Region mehrere schwächere Beben registriert. In Westböhmen erhöht sich die durchschnittliche seismologische Aktivität seit etwa 10 Jahren.

Server Tn.cz: Sohn eines kontroversen Unternehmers wurde erschossen

In der Nacht zu Freitag wurde im Prager Restaurant Monarch ein 40-jähriger Mann erschossen. Darüber informierte der Internetserver Tn.cz. Dem Server zufolge handelte es sich um den Sohn von Václav Kočka, der Betreiber des bekannten Rummelplatzes in Prag-Holešovice ist. Der Mann soll von dem Unternehmer Bohumír Ďuričko erschossen worden sein. Die Polizei hat den mutmaßlichen Täter verhaftet. Mehreren Informationsquellen zufolge war Kočka als Berater von Ex-Premier Paroubek tätig. Ďuričko, der Mitarbeiter des kommunistischen Geheimdienstes StB gewesen sein soll, gilt als Bekannter Paroubeks. Beide Männer waren noch einige Stunden zuvor gemeinsam bei der feierlichen Weihe eines Buches von Sozialdemokratenchef Paroubek im Restaurant Monarch gesehen worden.

Film über Dublin gewann Grand Prix Tourfilm in Karslbad

Den Hauptpreis beim 41. internationalen Festival Tourfilm Karlovy Vary / Karlsbad hat am Donnerstag ein Film gewonnen, der vom Tourismuszentrum in Dublin angemeldet wurde. Der Film „Dublin – Truly, Madly, Deeply“ schildert die Schönheit der historischen Stadt und soll daher Besucher aus aller Welt nach Dublin locken. Festivalpräsident Josef Schütz sagte, die Iren hätten den gegenwärtigen Trend im Tourismus gut geschätzt und ihr fünfminütiger dynamischer Film sei hervorragend gewesen. Am ältesten internationalen Festival der Filme mit Tourismusthematik nahmen dieses Jahr 136 Länder mit 584 Filmen und 306 multimedialen Projekten teil.

Das Wetter

Am Samstag wird es in Tschechien zeitweise sonnig und teils bewölkt sein. Mit Niederschlägen ist nicht zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf Werte zwischen 16 und 20 Grad Celsius an.