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Siemens opfert Bahnwerk in Prag-Zličín

Der deutsche Technologiekonzern Siemens opfert beim anstehenden Stellenabbau sein Bahnwerk im Prager Stadtteil Zličín. Dafür bleiben alle deutschen und österreichischen Standorte der schlingernden Verkehrstechnik-Sparte erhalten. Das tschechische Werk mit derzeit 990 Beschäftigten soll bis zum September 2009 geschlossen oder verkauft werden. Mit den Verhandlungen über einen Verkauf werde jetzt begonnen, sagte ein Konzernsprecher. Die tschechische Fachgewerkschaft Kovo will um den Erhalt der Arbeitsplätze im Prager Werk kämpfen, wie ihr Vorsitzender Josef Středula ankündigte. Die Gewerkschaftsmitglieder des Unternehmens werden weiter in Streikbereitschaft bleiben, so Středula. Die Streikbereitschaft war am Montag ausgerufen worden.

Prager Siemens-Beschäftigte protestieren vor dem Fabrikgelände

Mehrere Hundert Beschäftigte des Siemenswerks in Prag-Zličín haben am Mittwochnachmittag gegen die drohende Schließung ihres Betriebs demonstriert, die sich aus dem Rückzug des deutschen Konzerns vom Werk ergeben könnte. Dies berichtete der Internetserver Aktuálně.cz. Die Demonstranten waren zudem aufgebracht, weil sie ihrer Meinung nach von der Konzernleitung nicht ausreichend informiert wurden. Siemens habe damit gegen europäische Richtlinien verstoßen, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Fachgewerkschaft Kovo, Jaroslav Souček.

Klaus und Kaczynski werden über Lissabon-Vertrag beraten

Staatspräsident Václav Klaus wird am Donnerstag seinen polnischen Amtskollegen Lech Kaczynski zu einem Arbeitsbesuch auf Schloss Lány empfangen. Haupt-Gesprächsthema wird dabei die Entwicklung in der Europäischen Union nach der Ablehnung des Lissabon-Vertrags durch Irland sein. Wie die polnische Zeitung „Dziennik“ schrieb, soll Kaczynski versuchen, Václav Klaus zur Änderung seiner ablehnenden Haltung zum Lissabon-Vertrag zu bewegen. Darauf sollen sich der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy, der derzeit den Vorsitz des Europäischen Rates innehat, und Kaczynski am Montag vergangener Woche bei einem Treffen in Paris geeinigt haben.

Lech Kaczynski hatte bei dem Treffen seine eigene ablehnende Haltung gegenüber dem EU-Reform-Vertrag aufgegeben und erklärt, er werde die Ratifizierung des Dokuments nicht blockieren.

Krone reagiert auf Ankündigung der Nationalbank, Leitzinsen zu senken

Die tschechische Währung hat auch am Mittwoch mit Kursverlusten auf die Ankündigung von Nationalbank-Gouverneur Zdeněk Tůma reagiert, dass die Leitzinsen wegen des schnell wachsenden Kronenkurses bereits im August gesenkt werden könnten. So fiel der Kurs bis zum Handelsschluss an den Börsen auf 23,80 Kronen je Euro. Die tschechische Handelskammer und der Unternehmer-Verband für Industrie und Verkehr forderten die Regierung zudem in einem Brief an Premierminister Mirek Topolánek auf, wegen des starken Kronenkurses ein Datum für die Einführung des Euro festzulegen.

Škoda verzeichnet Gewinneinbußen wegen starker Krone

Der tschechische Autohersteller Škoda hat wegen der starken Krone in der ersten Hälfte dieses Jahres Gewinneinbußen hinnehmen müssen, obwohl die Verkaufszahlen gestiegen waren. Dies sagte ein Sprecher des Unternehmens, das zum deutschen VW-Konzern gehört. Der reine Gewinn lag bei 7,1 Milliarden Kronen (300 Millionen Euro), dies sei ein Rückgang von etwa zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr, hieß es. Im selben Zeitraum hatte das im mittelböhmischen Mladá Boleslav / Jungbunzlau ansässige Unternehmen dabei 18 Prozent mehr Autos verkauft. Škoda ist die größte tschechische Exportfirma.

Grüne: Kuchtová bewirbt sich gegen Bursík um den Parteivorsitz

Die derzeitige erste stellvertretende Vorsitzende der Grünen, Dana Kuchtová, wird beim außerordentlichen Parteitag im September gegen den derzeitigen Vorsitzenden Martin Bursík antreten. Ihre Kandidatur als Parteivorsitzende bestätigte die 47-jährige Politikerin am Mittwoch. Kuchtová wirft der derzeitigen Parteiführung um Vizepremier Bursik vor, sich bei der Arbeit innerhalb der Regierungskoalition vom Grünen-Parteiprogramm zu entfernen. Vor allem nannte sie die Zustimmung zum Vertrag über die US-Radaranlage, die Einführung von Zuzahlungen im Gesundheitswesen und die Zustimmung zur Vorbereitung eines Antrags, um das Atomkraftwerk Temelín auszubauen.

Svoboda will Debatte über Zukunft der Christdemokraten anregen

Der ehemalige Parteichef der Christdemokraten und jetzige Minister ohne Portefeuille, Cyril Svoboda, will eine Diskussion über die Zukunft seiner Partei anlässlich ihres 90-jährigen Bestehens in diesem Jahr. In einem Diskussionstext auf der Webseite der Christdemokraten plädierte Svoboda unter anderem für eine Änderung des Parteinamens. Derzeit heißt die Partei mit ganzem Namen „Christdemokratische Union – Tschechoslowakische Volkspartei“ (KDU-ČSL). In einer Internet-Umfrage bietet Svoboda neue Namensvarianten wie „Křesťanští demokraté“ (Christdemokraten) oder „Lidová strana“ (Volkspartei) an.

Velkopopovický Kozel zum weltweit besten Bier des Jahres gewählt

Velkopopovický Kozel, die im Ausland am meisten verkaufte tschechische Biermarke und der Markführer unter Dunkelbiersorten in Tschechien, ist in Großbritannien zum weltweit besten Bier des Jahres 2008 gewählt worden. Um den Titel bewarben sich mehrere Hundert Biermarken aus Europa, Australien und aus den USA. Die Wahl zum weltweit besten Bier wird alljährlich vom Fachmagazin „Beers of the World“ veranstaltet. Er hoffe, dass sich mit dem Gewinn des Titels der Name Velkopopovický Kozel weiter verbreite, sagte der Manager der mittelböhmischen Brauerei, Jaroslav Gubiš.

Tragischer Dienstag: sieben Verkehrstote in Tschechien

Der Dienstag war einer der tragischsten Tage auf den tschechischen Straßen in diesem Jahr. Bei fünf schweren Verkehrsunfällen kamen sieben Menschen ums Leben und mindestens sechs weitere wurden verletzt. Bis Mittwoch gab es Behinderungen für den Verkehr auf der Autobahn D1, nachdem Dienstagabend bei Autobahnkilometer 77 drei Lkw und fünf Pkw zusammengestoßen waren. Bei diesem Unfall kamen zwei Lkw-Fahrer ums Leben, zwei weitere Menschen wurden schwer verletzt.

Radsport: Kreuziger auf 11. Platz bei Königsetappe der Tour de France

Der tschechische Radprofi und Tour-de-Suisse-Sieger Roman Kreuziger hat bei der Königsetappe der Tour de France am Mittwoch den 11. Platz belegt. Bei der 210 Kilometer langen Fahrt zur Alpe d´Huez kam er mit 3:11 Minuten Rückstand auf Sieger Carlos Sastre aus Spanien ins Ziel. Im Gesamtklassement der Frankreich-Rundfahrt verbesserte sich Kreuziger damit auf Rang 13. Roman Kreuziger, der für das Team Liquigas fährt, ist zudem weiterhin auf Platz zwei in der Wertung für junge Fahrer bis 25 Jahre. bei einem Rückstand von 1:58 Minute hat er weiterhin die theoretische Chance, auf den verbleibenden vier Etappen Andy Schleck aus Luxemburg von der Spitze zu verdrängen.

Das Wetter am Donnerstag, 24. Juli: bewölkt, vereinzelt Regen, bis 24 Grad

Am Donnerstag ist es bewölkt bis bedeckt und es kann örtlich regnen, vereinzelt sind auch Gewitter möglich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 20 bis 24 Grad Celsius.