Nachrichten

MfD: Vertrag über US-Radaranlage wird am 8. Juli in Prag unterzeichnet

Der Vertrag über die US-amerikanische Raketenabwehr-Radaranlage wird am 8. Juli in Prag unterzeichnet. Darüber informierte die Tageszeitung „Mladá fronta dnes“ in ihrer Samstagausgabe. Die US-amerikanischen Außenministerin Condoleezza Rice wird zu einem kurzen Besuch nach Prag kommen, um den Vertrag mit den tschechischen Politikern zu unterzeichnen. Das Datum der Unterzeichnung des Vertrags haben auch zwei tschechische Regierungsmitglieder sowie Diplomaten bestätigt. Bislang ist es unklar, ob die beiden vorbereiteten Abkommen mit den USA unterzeichnet werden. Die Arbeit am so genannten Hauptvertrag wurde bereits vor einigen Wochen beendet. Im zweiten Abkommen, das die technischen Einzelheiten betrifft, soll die Frage der Steuerzahlung gelöst werden, die mit dem eventuellen Aufenthalt amerikanischer Soldaten auf dem tschechischen Gebiet zusammenhängt.

Sozialdemokrat Wolf verlässt die Abgeordnetenfraktion der ČSSD

Der Sozialdemokrat Petr Wolf verlässt die Abgeordnetenfraktion seiner Partei. Wolf teilte dies der Nachrichtenagentur ČTK unter Hinweis darauf mit, dass er seine Entscheidung am Samstag auch dem Fraktionschef Michal Hašek mitteilte. Wolf ist bereits der vierte Abgeordnete, der seit den Parlamentswahlen im Juni 2006 die Fraktion der ČSSD verlassen hat. Wolfs Entscheidung kann der ČTK zufolge durch Drohungen motiviert worden, die ihm per SMS geschickt wurden. Der Vizechef der ČSSD Milan Urban sagte jedoch, dass Wolf seinen Schritt in einem Brief an Fraktionschef Hašek mit Problemen unter den Sozialdemokraten im Mährisch-Schlesischen Landkreis begründete.

ČSSD-Fraktionschef Hašek: Hinter Wolfs Austritt aus der Fraktion steht die ODS

Dem Vorsitzenden der sozialdemokratischen Abgeordnetenfraktion Michal Hašek zufolge steht hinter Wolfs Entscheidung, die ČSSD-Fraktion zu verlassen, die Demokratische Bürgerpartei (ODS). Dies sagte Hašek auf einer am Samstag in Brünn einberufenen Pressekonferenz.

Hilfsorganisation „Mensch in Not“ kritisiert Aufhebung der Sanktionen gegen Kuba

Die renommierte tschechische Hilfsorganisation „Mensch in Not“ hat die Entscheidung der Europäischen Union, die Sanktionen gegen Kuba aufzuheben, kritisiert. Der Mitarbeiter der Hilfsorganisation Jiří Knitl sagte gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK, der kommunistische Inselstaat verletze ständig die Menschenrechte, aus dem Grund seien die Sanktionen berechtigt. Die Organisation „Mensch in Not“ unterstützt in verschiedenen langfristigen Projekten kubanische Dissidenten und deren Bemühungen um die Durchsetzung der Demokratisierung. Knitl sagte, dass die EU mit einer grundlegenden Änderung noch abwarten sollte. Er fügte hinzu, dass seine Organisation diese Meinung auch in Brüssel präsentierte. Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg erklärte, dass die Politik der EU gegenüber Kuba jedes Jahr neu ausgewertet und dass sich die Aufmerksamkeit vor allem auf politische Gefangene und auf die Kontakte mit der demokratischen Opposition konzentrieren wird. Tschechien ist durch seine kompromisslose Haltung zum kubanischen kommunistischen Regime bekannt geworden.

In Olomouc wurde Mitteleuropäisches Forum gegründet

Im mährischen Olomouc / Olmütz wurde am Freitag unter Teilnahme von Vertretern der Visegrád-Länder das Mitteleuropäische Forum gegründet. Die neue Kulturinstitution ist Bestandteil des Kunstmuseums in Olomouc und wird Kunst der Mitte des 20. Jahrhunderts sammeln. Die ersten Besucher können das neue Kunstforum erst in fünf Jahren besichtigen. Es wird in der Denis-Straße auf einem Grundstück neben dem Kunstmuseum erbaut. Gemeinsam mit dem tschechischen Kulturminister Václav Jehlička haben auch Staatssekretäre aus Polen, der Slowakei und aus Ungarn die Gründungsurkunde unterzeichnet. Im Mitteleuropäischen Forum wird Kunst nicht nur aus den Visegrád-Ländern, sondern auch aus Deutschland und aus Österreich aufbewahrt.

Neue Dokumente über August 1968 wurden im Internet veröffentlicht

Seit Freitag können die Interessenten auf den Webseiten des Instituts für das Studium der totalitären Regime Dokumente sowie bislang nicht veröffentlichte Rundfunkaufnahmen finden, die die Ereignisse vom August 1968 betreffen. Dies sagte der Leiter des Instituts Pavel Žáček. Das Institut veröffentlichte beispielsweise das Verzeichnis von 108 Opfern, die seit dem 21. August 1968 bis zum Ende des Jahres 1968 in direktem Zusammenhang mit dem Aufenthalt der Warschauer Pakttruppen auf dem Gebiet der damaligen Tschechoslowakei ums Leben kamen. Die Historiker sind zur Zahl von 108 Opfern erst vor kurzem gekommen, nachdem sie in den Dokumenten der damaligen Polizei, der Staatsanwaltschaft sowie der Armeebehörden geforscht hatten. Die ältere zuvor veröffentlichte Zahl von 94 Opfern ging von einem Bericht aus, der im Dezember 1968 der Führung der Kommunistischen Partei vorgelegt wurde. Auf den Webseiten kann man auch Informationen finden, die der kommunistischen Geheimdienst (StB) 1968 sammelte. Die Informationen über den August 1968 findet man unter: www.ustrcr.cz./cs/srpen-1968.

Im Stausee Orlík wurde Truhe mit einem Frauenleichnam gefunden

In der Nacht auf Samstag haben zwei Fischer im Stausee Orlík unweit von Červená nad Vltavou eine Kunststofftruhe gefunden, in der ein Frauenleichnam lag. Den Informationen der Polizei zufolge lag der Leichnam im Wasser mindestens drei Monate lang. Die Identität der toten Frau ist bislang unbekannt. Die südböhmische Polizei hatte in der Vergangenheit bereits einige Morde untersucht, bei denen die Täter ihre Opfer in den Stausee Orlík geworfen hatten.

Tomáš Halík wurde von Papst Benedikt XVI. gewürdigt

Im Prager St. Veitsdom wurden am Samstag vier katholischen Priestern Dekrete überreicht, die sie zur Benutzung des Titels „Monsignore“ berechtigen. Unter den ausgezeichneten Geistlichen ist auch der bekannte Priester, Theologe und Pädagoge, Tomáš Halík. Halík ist Rektor der Universitätskirche St. Salvator in Prag und Präsident der Tschechischen Christlichen Akademie und unterrichtet Soziologie an der Karlsuniversität. Jahre lang engagiert er sich bei der Erneuerung der katholischen Kirche in Tschechien und im interreligiösen Dialog. Der tschechische Ex-Präsident Václav Havel nannte Halík als einen seiner eventuellen Nachfolger im Präsidentenamt. Auf Antrag von Kardinal Miloslav Vlk erhielt Halík mit weiteren drei Priestern durch die Vermittlung des apostolischen Nuntius Diege Causero die Ernennung zum „päpstlichen Prälat Seiner Heiligkeit“. Der Titel berechtigt die Priester den Titel „Monsignore“ zu benutzen. Papst Benedikt XVI. würdigte mit der Verleihung des Titels die Verdienste der vier Priester.

Neuinszenierung von Smetanas „Verkaufter Braut“ hatte beim „Smetanas Litomyšl“ Premiere

Beim internationalen Opernfestival „Smetanas Litomyšl“ hatte am Freitag eine Neuinszenierung von Smetanas „Verkaufter Braut“ die Premiere. Die Oper studierte Regisseurin Magdalena Švecová mit dem Opernensemble des Prager Nationaltheaters ein. Die musikalische Leitung übernahm der slowakische Dirigent Ondrej Lenárd. Der bekannteste Opernstar in der Vorstellung war der slowakische Tenor Miroslav Dvorský, der Jeník gesungen hat. Das Festival wird im ostböhmischen Litomyšl bis zum 5. Juli dauern.

Das Wetter

Am Sonntag wird es in Tschechien vorwiegend heiter sein. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 28 bis 32 Grad Celsius.