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In Theresienstadt fand eine Gedenkveranstaltung statt

An 1000 Menschen einschließlich des Senatsvorsitzenden Přemysl Sobotka haben am Sonntag auf dem Nationalfriedhof in Terezín / Theresienstadt aller Opfer gedacht, die während der Nazi-Okkupation ins dortige Ghetto und ins Gefängnis der Gestapo transportiert wurden. Die Gedenkveranstaltung fand in Theresienstadt dieses Jahr zum 61. Mal statt. Der Leiter der Gedenkstätte Terezín, Jan Munk, machte darauf aufmerksam, dass auf vielen Gräbern immer noch Tafeln mit Namen der Menschen, die in Terezín starben, fehlen. Im April hatte ein Dieb 824 Bronzetafeln vom Friedhof gestohlen. Die barbarische Tat habe, so Munk, eine Welle von Solidarität hervorgerufen. Die Mitarbeiter der Gedenkstätte klebten gestern die ersten 115 neuen Tafeln mit den Namen der Ermordeten auf die Grabmäler. Die ersten neuen Tafeln, die aus Harz sind, bekam die Gedenkstätte als Geschenk. Im Unterschied zu den ursprünglichen Bronzetafeln sollen die neuen Tafeln für Metalldiebe nicht attraktiv sein.

Filip: Kommunisten werden mit Sozialdemokraten auf höchster Ebene nicht zusammenarbeiten

Die Kommunisten (KSČM) haben am Sonntag auf dem Parteitag in Hradec Králové / Königgrätz (Ostböhmen) einen Aufruf zur Zusammenarbeit gebilligt, der den Sozialdemokraten (ČSSD) adressiert wurde. Der altneue Parteichef der Kommunisten Vojtěch Filip ist aber trotzdem der Meinung, dass die Kommunisten mit den Sozialdemokraten auf der höchsten Staatsebene nicht zusammenarbeiten werden. Dies sagte der Kommunistenführer in einer am Sonntag vom öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen ausgestrahlten Diskussionssendung. In seiner Rede auf dem Parteitag erinnerte Filip an die Gültigkeit des Beschlusses vom Parteitag der ČSSD in Bohumín, der den Sozialdemokraten die Zusammenarbeit mit den Kommunisten verbietet. Der Vizevorsitzende der ČSSD Milan Urban bestätigte am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK, dass die Zusammenarbeit beider Parteien auf Regierungsebene ausgeschlossen ist.

Politiker erwarten von den Kommunisten keine Änderungen

Politiker von anderen Parlamentsparteien sind der Meinung, dass nach dem Parteitag der Kommunisten, der am Wochenende in Hradec Králové stattfand, keine grundlegenden Änderungen zu erwarten sind. Den Politikern zufolge besteht die Mitgliederbasis der Kommunisten aus Menschen, die sich mit Nostalgie an das vergangene Regime erinnern. Der Vizechef der Bürgerdemokraten Petr Bendl meint, dass die Politik der Kommunisten auch weiterhin dieselbe wie bislang bleiben wird. Wenn sie auf das alte Denken verzichten würden, würden sie ihre Wähler verlieren, sagte Bendl. Die christdemokratische Verteidigungsministerin Vlasta Parkanová erklärte, sie sehe am Kommunistenkongress nichts, was zu kommentieren wäre. Wie es bei den kommunistischen Parteitagen üblich sei, sei überhaupt nichts passiert, sagte Parkanová.

Politologen: Kommunisten änderten sich nicht

Auch Politologen sind nach dem Parteitag der Kommunisten der Meinung, dass sich die Partei kaum änderte. Petr Just zufolge können von der neu gewählten Parteiführung keine Änderungen im linken Teil des politischen Spektrums erwartet werden. Just sagte, die Beziehung der Kommunisten zu den Sozialdemokraten sei schizophren. Die Sozialdemokraten brauchen die Kommunisten einerseits bei Abstimmungen im Parlament, andererseits ist sich jedoch die ČSSD dessen bewusst, dass sich die KSČM nicht geändert hat.

Tschechien schloss Doppelbesteuerungsabkommen mit Syrien ab

Der tschechische Finanzminister Miroslav Kalousek hat am Sonntag in Damaskus mit den syrischen Politikern das Doppelbesteurungsabkommen unterzeichnet. Das Abkommen soll den tschechischen Firmen ermöglichen, sich einfacher auf dem syrischen Markt durchzusetzen. Kalousek schloss zudem in Damaskus ein Abkommen über die Tilgung der syrischen Schulden ab. Syrien wird Tschechien 11,8 Millionen Kronen von der geschuldeten Summe von 23,4 Millionen Kronen (ca. 940.000 Euro) bezahlen. Die übrig bleibenden Schulden wird Tschechien Syrien verzeihen.

In Prag wurde zur Hilfe für Birma aufgerufen

Die Regierungen der einzelnen Länder müssen nach einer wirksameren Hilfe für die Opfer des Zyklons in Birma suchen. Diesem weltweit veröffentlichten Aufruf schlossen sich am Samstag auch Menschen in Tschechien an. In Prag trafen sie auf dem Altstädter Ring zusammen, und eine ähnliche Versammlung fand im mährischen Vyškov statt. Der Hauptempfänger des Aufrufs war den Initiatoren der Versammlungen zufolge jedoch das Militärregime von Birma, das internationale Hilfsorganisationen daran hindert, der von der Katastrophe betroffenen Bevölkerung wirksam zu helfen. Die Versammlungen wurden in Tschechien vom Birma-Zentrum Prag veranstaltet. Auf der Versammlung in Prag sprachen unter anderem Vertreter von tschechischen Hilfsorganisationen, die Lieferungen für Birma organisieren. Das Prager Birma-Zentrum forderte den UN-Sicherheitsrat auf, sämtliche Schritte für die Verabschiedung einer Resolution zu unternehmen, die es ermöglichen würde, der Bevölkerung von Birma auch ohne Zustimmung der birmanischen Regierung zu helfen.

Stillleben von Braque wurde für 460.000 Euro versteigert

Das Gemälde „Grüner Waschbecken“ des weltberühmten französischen Malers Georges Braque wurde am Sonntag auf einer Auktion in Prag für den Ausrufungspreis von 11,5 Millionen Kronen (460.000 Euro) verkauft. Braques Stillleben aus dem Jahr 1942 war den Informationen der Gesellschaft 1. Art Consulting Brno-Praha das erste Werk dieses Malers, das in der neuen Geschichte des tschechischen Auktionsmarktes versteigert wurde.

Seiltänzer verunglückte während Vorstellung

Der 41-jährige Seiltänzer Manuel Berousek alias Berondini, der am Samstagnachmittag während seiner Vorstellung in Nový Jičín vom Seil stürzte, ist im Krankenhaus in Ostrava gestorben. Der Gesundheitszustand des 7-jährigen Mädchens, das der Artist beim Sturz verletzte, ist stabilisiert. Das Unglück passierte am Samstagnachmittag auf einem vom Rundfunksender „Radio Čas“ veranstalteten Volksfest.

Am Internationalen Museumstag war Eintritt in viele Galerien frei

Am Sonntag – dem Internationalen Museumstag - war der Eintritt in viele Museen und Galerien in Tschechien frei. Anlässlich des Museumstags wurde am Freitag im südmährischen Mikulov / Nikolsburg das Festival der Museumsnächte eröffnet. Das Festival wird am 14. Juni in Prag zu Ende gehen. Die Museen bereiteten für den Museumstag oft Sonderprogramme vor. Im Prager Nationalmuseum konnten die Besucher beispielsweise verschiedene Handwerkstechniken von Mitgliedern des Volkskunstvereins erlernen.

Trainer Jarolím: Meistertitel ist der größte Erfolg meiner Karriere

Den Worten der Fußballspieler von Slavia Prag zufolge war es am Samstag sehr schwer, den letzten Schritt zum Meistertitel zu machen. Die Kicker räumten ein, dass sie während des Spiels gegen FK Jablonec nervös waren. Nach dem Spiel haben die Fußballspieler in ihrem neuen Stadion im Prager Eden mit den begeisterten Fans den Titel gefeiert. Trainer Karel Jarolím bezeichnete den Meistertitel von Slavia Prag als den größten Erfolg seiner ganzen Karriere. Zum Gewinn des Titels genügte Slavia am Samstag ein 2:2-Heimunentschieden gegen den nordböhmischen Verein FK Jablonec.

Das Wetter

Am Montag wird es in Tschechien heiter bis bewölkt sein, es ist mit Regenschauern zu rechnen. Die Temperaturen erreichen 14 bis 18 Grad Celsius.