Nachrichten

Irak: Zwei tschechische Soldaten bei Raketenanschlag leicht verletzt

Bei einem Raketenanschlag auf das tschechische Kontingent im südirakischen Basra sind am Sonntag zwei Soldaten leicht verletzt worden. Wie das Verteidigungsministerium mitteilte, sei am frühen Morgen eine Rakete auf dem Fahrzeugstellplatz des tschechischen Stützpunktes eingeschlagen. Zwei Soldaten hätten dabei Schnittwunden durch umherfliegende Glassplitter davongetragen; sie hätten aber nur ambulant behandelt werden müssen. Durch die Rakete seien auch zwei Geländewagen und Teile der Mannschaftsgebäude beschädigt worden. Im Irak sind derzeit 99 tschechische Soldaten im Einsatz. Sie haben die Aufgabe, den internationalen Flughafen Basra zu schützen. Zuletzt war im April vergangenen Jahres ein Raketenanschlag auf das tschechische Camp verübt worden; damals hatte es keine Verletzten gegeben.

Roma-Integration: Čunek will umstrittene Ideen im Kabinett durchsetzen

Der umstrittene Christdemokraten-Chef Jiří Čunek will im Kabinett ein Programm zur Roma-Integration durchsetzen, das auf seinen kürzlich vorgestellten Vorschlägen beruhen soll. Das gab Čunek am Sonntag in einer Fernsehdebatte bekannt. Auf einer Parteikonferenz hatte Čunek vor kurzem angeführt, dass die traditionelle Kultur der Roma im Widerspruch zu den bürgerlichen Rechten und Freiheiten stehe und unter anderem den starken familiären Bindungen entgegengewirkt werden müsse. Dafür war Čunek, der bereits mehrfach mit umstrittenen Äußerungen über Roma auf sich aufmerksam gemacht hatte, unter anderem von Roma-Verbänden und den Grünen (SZ) scharf kritisiert worden. Auch wegen seinen Stellung zur Roma-Frage haben die Grünen Vorbehalte gegen eine mögliche Rückkehr Čuneks ins Kabinett. Grünen–Chef Martin Bursík hatte Čunek erst am Samstag aufgefordert, sich „am besten gar nicht mehr“ zu dem Thema zu äußern.

Václav Havel mit Herzrhythmusstörungen im Krankenhaus

Expräsident Václav Havel ist am Samstagabend mit Herzrhythmusstörungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Wie Havels Sekretär Jakub Hladík am Sonntag mitteilte, handele es sich aber nicht um ernste Probleme. Der 71-Jährige fühle sich wieder gut, bleibe aber vorerst unter ärztlicher Aufsicht. Havel hatte erst am Donnerstag den Karel-Čapek-Preis des tschechischen PEN-Clubs entgegen genommen. In Kürze ist unter dem Titel „Bürger Havel“ die Kinopremiere einer Langzeitdokumentation über den Bürgerrechtler und Expräsidenten geplant.

Gerichtsurteil: Staat soll Schloss Koloděje an Privateigentümer zurückgeben

Das Schloss Koloděje am östlichen Stadtrand von Prag muss an den früheren Besitzer, die Familie Kumpera, zurückgegeben werden. Das hat das zuständige Prager Bezirksgericht am Freitag entschieden. Das Gericht bestätigte damit eine Entscheidung des Grundamtes. Antonin Kumpera, der Vater des heutigen Klägers, hatte das Schloss 1937 vom tschechoslowakischen Staat gekauft. 1948 hatte es die kommunistische Regierung auf der Grundlage der so genannten Benes-Dekrete konfisziert. Die tschechische Regierung hat das Schloss bisher für Regierungszwecke genutzt und wird gegen das Urteil Berufung einlegen, wie eine Pressesprecherin sagte. Das Schloss Koloděje gehörte ursprünglich der Familie Lichtenstein, war aber im Jahre 1919 vom tschechoslowakischen Staat konfisziert worden.

Litvínov: Mann übersteht Aufzug-Absturz aus 5. Stock mit Beinbruch

Mit einem gebrochenen Bein hat am Sonntag ein Mann im nordböhmischen Litvínov den Absturz eines Aufzuges aus dem 5. Stockwerk eines Plattenbaus überstanden. Ein ebenfalls in der Kabine befindlicher Hund blieb unverletzt. Die Unglücksursache wird derzeit untersucht. Die Behörden gehen von einem technischen Fehler aus. Offensichtlich hätten aber die automatischen Bremsen des Aufzuges Schlimmeres verhindert, hieß es von der Polizei.

59-Jähriger erschießt sich nach Ehestreit auf dem Wenzelsplatz

Ein 59-Jähriger Mann hat am Sonntagnachmittag in einer Einkaufspassage auf dem Prager Wenzelsplatz Selbstmord begangen. Wie die Polizei mitteilte, habe der Mann seine Ehefrau aufgesucht, die in einem Restaurant in der Passage arbeite. Dort sei es offenbar zu einer Auseinandersetzung gekommen. Der 59-Jährige habe daraufhin das Restaurant verlassen und sich noch in der Passage mit einer Pistole erschossen. Nach Informationen des Privatsenders TV Nova soll es sich um einen Arzt aus der Slowakei handeln. Die Polizei untersucht den Vorfall.

Zweites Skifliegen in Harrachov abgesagt - Ahonen gewinnt Teil eins

In Harrachov musste am Sonntagnachmittag das zweite Weltcup-Skifliegen wegen widriger Witterungsverhältnisse abgesagt worden. Den auf einen Durchgang verkürzten ersten Weltcup der Saison hatte am Vormittag der Finne Janne Ahonen gewonnen. Der Gewinner der Vierschanzen-Tournee setzte sich mit 199,5 Metern vor den Norwegern Tom Hilde (193 m) und Anders Jacobsen (191 m) durch. Der ursprünglich für Samstag angesetzte Wettbewerb war wegen Nebel, Regen und Wind abgebrochen und am Sonntagmorgen verkürzt durchgeführt worden.

Handball-EM: Tschechien scheidet in Vorrunde aus

Für die tschechischen Handballer ist die Europameisterschaft in Norwegen bereits nach drei Spielen zu Ende. In Stavanger unterlagen die Tschechen am Sonntag dem amtierenden Vizeweltmeister Polen mit 30:33 und sind damit als Tabellenletzte punktlos bereits in der Vorrunde ausgeschieden.

Kommende Wochen bleiben überdurchschnittlich warm

Das derzeit überdurchschnittlich warme Wetter in Tschechien soll auch noch in den kommenden vier Wochen anhalten. Das geht aus der aktuellen Monatsvorhersage des Tschechischen Hydrometeorologischen Instituts hervor. Vor allem in den letzten Januartagen sind demnach Temperaturen um 9 Grad Celsius zu erwarten. Mit Schnee ist in niedrigeren Lagen erst wieder ab Mitte Februar zu rechnen, so die Vorhersage.

Das Wetter

Zu Wochenbeginn ist es in Tschechien bewölkt bis bedeckt, in der nordöstlichen Landeshälfte ist örtlich mit Regen zu rechen. Tageshöchsttemperaturen zwischen 5 und 9 Grad Celsius.