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CNB-Bankenrat erhöht Leitzinsen und stuft Prognose zum Wirtschaftswachstum höher ein

Der Bankenrat der Tschechischen Nationalbank (CNB) hat heute wie erwartet die Leitzinsen um einen Viertelprozentpunkt erhöht. Damit ist der Hauptzinssatz des Landes, von dem die Verzinsung kommerzieller Kredite abgeleitet wird, auf nunmehr drei Prozent gestiegen. Die Tschechische Republik hat aber auch nach dieser zweiten Zinssatzerhöhung innerhalb von zwei Monaten weiterhin die niedrigsten Leitzinsen innerhalb der Europäischen Union, betonte die Sprecherin der Nationalbank Pavlina Bolfova.

Ebenfalls heute hat die Nationalbank eine neue Prognose zum Wirtschaftswachstum in Tschechien abgegeben und ist in ihrer Einschätzung zu höheren Werten als bei ihrer letzten Bewertung im April gelangt. Der aktuellen Prognose zufolge wird das Bruttoinlandsprodukt des Landes in diesem Jahr um 5,5 bis 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und kommendes Jahr um 4,1 bis 6,7 Prozent gegenüber diesem Jahr ansteigen.

Klaus und Sobotka einigen sich auf Auftakttermin zur Präsidentschaftswahl

Der Auftakt zu den Präsidentschaftswahlen in Tschechien sollte zum nächstmöglichen Termin, den die Verfassung vorgibt, erfolgen, und zwar zum 7. Februar kommenden Jahres. Darauf haben sich bei einer heutigen Verhandlung in Prag der amtierende Staatspräsident Vaclav Klaus und Senatschef Premysl Sobotka (ODS) geeinigt. Ob der Beginn der Wahl des neuen Staatsoberhaupts jedoch an diesem Termin erfolgen wird, hängt noch von der ausstehenden Vereinbarung beider Politiker mit dem Vorsitzenden des Prager Abgeordnetenhauses, dem Sozialdemokraten Miloslav Vlcek ab.

Vlcek äußerte sich aus dem Urlaub verärgert darüber, dass man dieses Datum ohne sein Beisein hinausposaunt habe, obwohl gerade er die Parlamentssitzung zur Wahl des Präsidenten einzuberufen habe. Daher habe er auch bei der Wahl des Termins das entscheidende Wort, so Vlcek. Laut Verfassung muss die Wahl des tschechischen Präsidenten im Zeitraum vom 7. Februar bis zum 7. März 2008 über die Bühne gehen.

Ex-Minister Dlouhy könnte Nachfolger von EU-Botschafter Kohout werden

Neuer tschechischer Botschafter bei der EU könnte der frühere Minister und heutige Politikberater Vladimir Dlouhy werden. Das schreibt die Tageszeitung "Lidove noviny" in ihrer heutigen Ausgabe. Laut dem Blatt hat Dlouhy das Angebot für den Posten in Brüssel bereits erhalten und wolle sich bis Ende der Woche entscheiden, ob er Nachfolger des derzeitigen Botschafters Jan Kohout werde. Dem Server Euro Online zufolge aber habe Dlouhy das Angebot der Regierung abgelehnt. Eine definitive Entscheidung soll jedoch erst bis zum 6. August fallen, wenn Dlouhy aus seinem derzeitigen Urlaub zurückgekehrt ist. Die Prager Regierung will Kohout bis Ende des Jahres abberufen.

Dlouhy war früher stellvertretender Vorsitzender der rechtsliberalen Bürgerallianz (ODA) und bis 1997 Minister für Industrie und Handel in den Kabinetten von Vaclav Klaus. Damals galt der heute 53-Jährige als einer der beliebtesten Politiker in Tschechien.

Prager Außenministerium: Aufhebung der Visumspflicht in die USA binnen zwei Jahren

Das tschechische Außenministerium schätzt ein, das man in zirka zwei Jahren mit der Aufhebung der Visumspflicht für tschechische Bürger, die in die Vereinigten Staaten reisen wollen, rechnen könne. Dem Ministerium zufolge ist die Legislative, auf die sich die beiden Kammern des amerikanischen Kongresses geeinigt haben, ein großer Fortschritt. Dennoch sei es verfrüht und ziemlich optimistisch, zu behaupten, dass die Visumspflicht für Tschechen bei Reisen in die USA schon im kommenden Jahr abgeschafft werden könnte, erklärte die Sprecherin des Außenministeriums, Zuzana Opletalova, heute in Prag.

Prager Regierung billigt Investitionszuschuss für Hyundai-Werk

Der südkoreanische Autohersteller Hyundai erhält für den Bau seines europäischen Montagewerks im nordmährischen Nosovice von der Tschechischen Regierung einen Investitionszuschuss von umgerechnet rund 31 Millionen Euro. Weitere etwa 169 Millionen Euro stünden bis 2013 unter anderem für die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze und für Weiterbildung bereit, berichtete die Prager Tageszeitung "Pravo" in ihrer Donnerstagausgabe. Hyundai baut das Werk seit April mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von einer Milliarde Euro. Das Unternehmen will in der strukturschwachen Region über 3500 Arbeitsplätze schaffen. Der Probebetrieb soll 2008 aufgenommen werden, die Produktion 2009.

Tschechien lässt Prostituierte zahlen - Milieu macht Millionenumsatz

Sex-Touristen haben dem Rotlichtmilieu in Tschechien im vergangenen Jahr einen Tagesumsatz von mehr als 820 000 Euro eingebracht. Das berichtete die Prager Tageszeitung "Pravo" am Donnerstag unter Berufung auf das Statistikamt. Das Innenministerium wolle nun in Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen die Zahl der Prostituierten feststellen lassen. Schätzungen zufolge verdienen in Tschechien bis zu 30 000 Menschen ihr Geld mit käuflichem Sex. Davon sollen mehrere Millionen Euro vor allem in die Ukraine und nach Russland fließen. In der tschechischen Drogenszene werden nach Angaben des Amtes täglich etwa 635 000 Euro umgesetzt.

Tschechien vermeldet erstmals seit 13 Jahren mehr Neugeborene als Tote

Im Jahr 2006 hatte die Tschechische Republik bei einigen demografischen Kennziffern neue Rekordzahlen zu vermelden. So wurde im vergangenen Jahr die höchste Zahl an Kindern der zurückliegenden zwölf Jahre geboren und nach 13 Jahren überstieg ihre Anzahl erstmals die Zahl der im Jahr Verstorbenen. In keinem anderen Jahr war jedoch die Zahl der durch unverheiratete Frauen zur Welt gebrachten Babys so hoch wie im Jahr 2006. In Zahlen ausgedrückt: Im vorigen Jahr wurden in Tschechien über 105.800 Kinder geboren. Das waren 3260 mehr als 2005 und über 15.000 mehr als im Jahr 2001. Demgegenüber sind voriges Jahr etwas mehr als 104.400 Menschen in Tschechien verstorben. Das gab das Tschechische Statistikamt heute auf einer Pressekonferenz in Prag bekannt.

Eurobarometer: Prag ist die EU-Stadt mit der besten Arbeitsplatzsituation

Am einfachsten innerhalb der Europäischen Union lässt sich eine gute Arbeit in Prag finden. Dies jedenfalls ist die Überzeugung der Einwohner der tschechischen Hauptstadt, die im Rahmen der letzten Umfrage von Eurobarometer auf eine betreffende Frage geantwortet haben. Eurobarometer befragte die Einwohner von 75 Städten aus der gesamten Europäischen Union sowie aus Kroatien und der Türkei. Nahezu 75 Prozent der Prager antworteten positiv auf die Frage, ob man in ihrer Stadt eine gute Arbeit finde könne. Die 70-Prozent-Marke überspringen konnten nur noch Kopenhagen und Dublin. Demgegenüber haben fast alle Befragten in Palermo, Neapel und in Frankfurt/Oder negativ auf diese Frage geantwortet.

Unzufrieden zeigten sich die Prager hingegen mit der Wohnungssituation. Auch hier meinten rund 75 Prozent der Hauptstädter, dass es schwer sei, in der Moldaumetropole eine Wohnung zu einem vernünftigen Preis zu erhalten.

Verfassungsgericht urteilt: Oberes Gericht in Prag hat Recht auf Meinungsfreiheit beschränkt

Das Obere Gericht in Prag hat das Recht auf freie Meinungsäußerung beschränkt, weil es einer Reporterin des Tschechischen Fernsehens auferlegte, sich für einen Bericht über die kommunistische Vergangenheit einer Richterin zu entschuldigen. Das hat heute das Verfassungsgericht in Brno / Brünn entschieden. Es gab der Beschwerde der Reporterin Recht und hat das Urteil des Oberen Gerichts kassiert.

1998 hatte Sarka Weberova in einer Reportage berichtet, dass die Richterin Stanislava Pichova vor 1989 Urteile in Prozessen gegen Dissidenten gefällt hat, die den damaligen Gesetzen widersprachen. Pichova hatte eine Gegendarstellung gefordert, die das Tschechische Fernsehen nach dem entsprechenden Urteil des Oberen Gerichts in Prag im Jahr 2004 auch ausgestrahlt hat. Sowohl Pichova als auch der Pressesprecher des Oberen Gerichts Jan Fort wollten das Urteil des Verfassungsgerichts nicht kommentieren.

Tragische Unglücksfälle: Ein Toter bei Flugzeugzusammenprall - Frau aus Fenster gestürzt

Bei Zaskali im nordböhmischen Landkreis Liberec / Reichenberg sind am Donnerstag zwei zweisitzige Segelflugzeuge zusammengeprallt. Drei der Insassen konnten rechtzeitig abspringen, der vierte Passagier, ein 14- jähriger Junge, schaffte es nicht und verstarb in den Trümmern eines Flugzeugs. Alle vier Personen waren Deutsche. Von den dreien, die sich mit Hilfe eines Fallschirms retten konnten, wurden einer schwer und die beiden anderen leicht verletzt. Die Flugzeuge prallten relativ niedrig über der Erde, in 150 bis 200 Meter Höhe zusammen, berichtete ein Augenzeuge. Der Flugplatz in Hodkovice nad Mohelkou, von wo aus die Segelflieger gestartet sind, wollte sich zum Unfall bisher nicht äußern. Die Polizei und die Fluginspektion untersuchen derzeit die Hintergründe und Ursachen des Unglücks.

Ebenfalls am Donnerstag ist im Prager Stadtzentrum eine 41-jährige Frau aus dem dritten Stock eines Hauses gestürzt. Die Frau, die beim Aufprall mehrere Knochenbrüche erlitt, erlag noch am Unfallort ihren Verletzungen. Die Polizei untersucht jetzt, ob der Sturz in die Tiefe ein unglücklicher Zufall war, ein von der Frau verübter Selbstmord oder ob er durch eine andere Person verursacht wurde.

Skoda-Aufsichtsratsvorsitzender für Fortsetzen von Tour-Sponsoring

Ungeachtet der jüngsten Dopingfälle hat sich der Skoda-Aufsichtsratsvorsitzende Vratislav Kulhanek dafür ausgesprochen, dass die tschechische VW-Tochter die Tour de France über das laufende Jahr hinaus finanziell unterstützt. "Wir sind Sponsor der Tour, nicht einzelner Teams, wir unterstützen nicht einzelne Wettkämpfer, sondern einen Wettkampf, der zur Radsport-Geschichte und zu Frankreich gehört", sagte Kulhanek am Donnerstag im Tschechischen Rundfunk. Skoda werde zwar erst nach der diesjährigen Tour entscheiden, ob man den auslaufenden Vertrag verlängere, betonte der Topmanager: "Aber meine Meinung wird sein: eindeutig verlängern. Dopingaffären kommen und gehen, die Tour de France jedoch bleibt."

Beachvolleyball-WM: Tschechiens Herren und Damen schon ausgeschieden

Die beiden Tschechen Michal Biza und Martin Lebl haben sich nach ihrer zweiten Niederlage im dritten Gruppenspiel bei der Weltmeisterschaft im Beachvolleyball, die im schweizerischen Gstaad ausgetragen wird, bereits aus dem Turnier verabschiedet. Nach der 1:2-Satzniederlage gegen die Esten Kristjan Kais / Rivo Vesik am Mittwoch unterlagen sie auch am Donnerstag den Italienern Riccardo Lione / Matteo Varnier mit 1:2 nach Sätzen. Im ersten Spiel hatten Biza und Lebl überraschend die favorisierten Russen Dmitri Barsuk und Igor Kolodinski geschlagen.

Noch schlechter aber traf es das tschechische Damenduo Eva Rysava und Tereza Petrova. Das erst im letzten Moment aufgrund der Verletzung von Hana Klapalova neu zusammengestellte Paar verließ die WM-Stätte ohne einen einzigen Satz- und Spielgewinn.

Fußball: Slavia Prag trifft in Champions-League-Qualifikation auf Zilina

Der tschechische Vizemeister Slavia Prag wird in der zweiten Runde der Qualifikation zur Fußball-Champions-League auf den slowakischen Meister MSK Zilina treffen. Gestern hatte Zilina den luxemburgischen Verein F91 Dudelange mit 5:4 bezwungen. Das Hinspiel in Luxemburg hatten die Slowaken bereits mit 2:1 gewonnen. Der SK Slavia Prag wird sein Auftaktspiel in der zweiten Qualifikationsrunde am 1. August in Zilina bestreiten, das Rückspiel findet am 8. August in Prag statt.

Deutscher Zweitbundesligist FC Carl Zeiss Jena verpflichtet Jan Simak

Der thüringische Fußball-Zweitligist FC Carl Zeiss Jena hat am Donnerstag den früheren Bundesliga-Profi Jan Simak verpflichtet, der für Hannover 96 und Bayer Leverkusen 28 Erstligapartien bestritt. Der begabte Spieler war 2003 nicht mehr zum Training in Hannover erschienen, woraufhin Ärzte bei ihm ein Erschöpfungssyndrom diagnostizierten. Nach einer Alkohol-Entziehungskur versuchte Simak dann bei Sparta Prag einen Neubeginn. Ein Transfer Simaks zum Zweitliga-Aufsteiger FC St. Pauli war vor zwei Wochen gescheitert.

Der 28-jährige Tscheche einigte sich mit den Thüringern auf einen Vertrag über zwei Jahre. Er wird am Freitag seinen Kontrakt bei Sparta Prag auflösen. Über die Transfermodalitäten vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Als Ablösesumme sind 400 000 Euro im Gespräch.

Brünner Zoo verbraucht in der Sommerhitze ein Drittel mehr Wasser als sonst

Der Zoologischen Garten in Brno / Brünn verbraucht an den heißen Tagen dieses Sommers um rund ein Drittel mehr Wasser als sonst. Und zwar hauptsächlich deshalb, weil das Brauchwasser in den Bassins einiger Tiere öfters gewechselt werden muss, sagte heute Zoo-Direktor Martin Hovorka der Nachrichtenagentur CTK. Die Tiere selbst trinken nicht viel mehr Wasser als im Winter, weil sie sich Kühlung auf andere Weise verschaffen. Mehr als die Hitze machen ihnen die in diesem Jahr wiederholt hohen Temperatursprünge zu schaffen, ergänzte Hovorka.

Das Wetter: Heiter bis bewölkt und bis 30 Grad warm

Am Freitag wird es in Tschechien heiter bis bewölkt sein, örtlich ist mit Schauern und vereinzelt auch mit Gewittern zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen werden zwischen 24 und 30 Grad Celsius liegen.