Nachrichten

Druck auf Jiri Cunek wächst

Der Druck auf den unter Korruptionsverdacht stehenden Vizepremier und Minister für Regionalentwicklung, Jiri Cunek (KDU-CSL), wächst. Premier Mirek Topolanek hatte am Mittwoch vor Journalisten gesagt, es wäre besser, Cunek würde zurücktreten. Nach der Klärung der Korruptionsvorwürfe könnte er eventuell in das Kabinett zurückkehren. Topolanek wurde zu dieser Äußerung veranlasst, weil Cunek ein für Mittwoch vorgesehenes Verhör bei der Polizei verschoben hatte. Cunek begründete dies damit, dass die Presse von dem Verhörtermin erfahren habe. Einen Rücktritt schloss Cunek weiterhin aus und kündigte eine schnelle Klärung der gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe an.

Keine Einigung bei Tarifverhandlungen mit dem Autohersteller Skoda

Der Autohersteller Skoda hat nach Informationen der Gewerkschaften auf die Einführung eines neuen Lohnsystems verzichtet. In der 5. Runde der Tarifverhandlungen, die am Dienstag stattfand, habe die Firmenleitung beschlossen, die geplante Aufstockung flexibler Gehaltskomponenten nicht zu akzeptieren. Darüber informierte der Chef der Skoda-Gewerkschaft Jaroslav Povsik am Mittwoch. Es werde daher zu den angekündigten Informationsmeetings kommen, so Povsik. Die Produktionsbegrenzungen seien dabei nicht ausgeschlossen.

Abgeordnetenhaus lehnt Entwurf über die Abhaltung von allgemeinen Referenden ab

Die kommunistische Partei (KSCM) ist am Mittwoch im Abgeordnetenhaus mit einem Entwurf zur gesetzlichen Verankerung allgemeiner gesamtstaatlicher Referenden gescheitert. Dadurch sollte der Bevölkerung ermöglicht werden, zum Beispiel über den Aufbau einer US-Radaranlage in Tschechien abzustimmen. Die Ablehnung des Antrags im Abgeordnetenhaus war knapp. Die Regierungskoalition aus Bürgerdemokraten (ODS), Christdemokraten (KDU-CSL) und Grünen (SZ) stimmte dagegen. Unterstützt wurde der Antrag von den Kommunisten, den Sozialdemokraten und auch von den beiden ehemaligen sozialdemokratischen Abgeordneten Milos Melcak und Michal Pohanka.

Industrie- und Handelsministerium fordert neue Sicherheitsmaßnahmen im AKW Temelin

Wegen des wiederholten Austritts von radioaktivem Wasser im südböhmischen AKW Temelin will das Industrie- und Handelsministerium dem Betreiber des Atommeilers, der Gesellschaft CEZ, empfehlen, die Personalstärke der kompetenten Arbeitsteams aufzustocken. Vorgesehen ist zudem ein Treffen von Handels- und Industrieminister Martin Riman mit dem CEZ-Generaldirektor Martin Roman, dem Produktionsleiter Jiri Borovec und der Vorsitzenden der staatlichen Behörde für atomare Sicherheit, Jana Drabova. Dem Internetserver EuroOnLine zufolge erwartet das Ministerium von der AKW-Leitung eine konzeptionelle Lösung der aktuellen Situation.

Tschechische Hauptstadt Prag stellt Weichen für Olympia-Bewerbung

Die tschechische Hauptstadt Prag hat die Weichen für eine Bewerbung um die Olympischen Spiele 2016 oder 2020 gestellt. Der Rat der 1,2-Millionen-Metropole stimmte am Dienstag den gemeinsamen Plänen der Kommune und des Nationalen Olympischen Komitees grundsätzlich zu. Das teilte Oberbürgermeister Pavel Bem am Dienstag auf einer Pressekonferenz mit. Endgültig muss die Prager Stadtvertretung über die mögliche Bewerbung entscheiden.

Frühere Regimegegner gedenken der Gründung der Bürgerrechtsbewegung Charta 77

Am Dienstag haben in Prag zahlreiche frühere Regimegegner der Gründung der tschechoslowakischen Bürgerrechtsbewegung Charta 77 gedacht. Anlass war der 30. Todestag des Philosophen Jan Patocka, der einer der drei ersten Sprecher der Charta war und am 13. März 1977 nach einem elfstündigen Verhör durch den kommunistischen Sicherheitsdienst gestorben war. Der Mitbegründer der Charta 77 und spätere tschechische Präsident, Vaclav Havel, sagte bei der Feierstunde in einer zum Kulturzentrum umgebauten ehemaligen Kirche in Prag, der Geist der Charta könne noch heute inspirieren.

Bierproduktion in Tschechien auf Rekordniveau

Die tschechischen Brauereien haben im vergangenen Jahr ihre Produktion um 3,8 Prozent auf 19,70 Millionen Hektoliter Bier gesteigert. Das günstige Wetter und besonders der heiße Sommer haben nach Angaben des Tschechischen Verbandes der Bierbrauer zu einem Anstieg der Verkäufe auf dem heimischen Markt geführt. Auch der Bier-Export stieg an. Im letzten Jahr wurde die bisher höchste Bierproduktionsmarke von 19,46 Millionen Hektoliter aus dem Jahr 1992 übertroffen. Die drei größten Brauereien in Tschechien sind die Pilsener-Brauerei, Staropramen und Budweiser.

Siemens modernisiert Verkehrsinfrastruktur in Prag

Der Siemens-Bereich Industrial Solutions and Services (I&S) hat einen Auftrag über 156 Millionen Euro zur Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur in Prag erhalten. Mit einer zentralen, verkehrsabhängigen Steuerung solle der Verkehrsfluss in der tschechischen Hauptstadt verbessert werden, teilte Siemens am Mittwoch in Erlangen mit. Die Stadtverwaltung will alle zehn Stadtbezirken mit Verkehrszentralen ausstatten und diese an einen gemeinsamen Rechner anschließen.

Tschechische RWE-Tochter soll Bußgeld in Millionenhöhe zahlen

Wegen Missbrauchs ihrer dominanten Marktstellung in Tschechien hat die Prager Wettbewerbsbehörde (UOHS) gegen die Tochter des deutschen RWE-Konzerns Transgas ein Bußgeld von umgerechnet 8,5 Millionen Euro verhängt. Damit senkte das Amt eine ursprünglich verhängte Strafe in Höhe von 13,2 Millionen Euro nach einem Einspruch des Unternehmens deutlich. Trotzdem zeigte sich RWE Transgas nicht zufrieden: "Wir sind weiter überzeugt, dass unser Vorgehen keine Marktschäden verursachte", teilte das Unternehmen am Dienstag in Prag mit. Gegen RWE Transgas waren im Jahr 2005 in Tschechien massive Beschwerden eingegangen. Die Wettbewerbsbehörde in Prag hatte daraufhin ein Ermittlungsverfahren eröffnet.

Tschechischer Rundfunk startet zweite Etappe der Renovierung seines historischen Gebäudes

Der Tschechische Rundfunk wird in den nächsten Tagen mit dem zweiten Teil der Renovierung seines historischen Gebäudes auf der Vinohradska in Prag beginnen. Das Ziel ist die Schaffung eines zusammenhängenden Komplexes der Rundfunkgebäude auf der Vinohradska, der Balbinova und der Rimska. Die Renovierung wird vorrausichtlich eine halbe Milliarde Kronen (knapp 18 Millionen Euro) kosten. Das teilte der Marketing- und PR-Manager des Tschechischen Rundfunks, Jabub Ptacinsky, am Mittwoch mit. Das historische Gebäude auf der Vinohradska wurde in den Jahren 1929-1932 errichtet. Der damalige Tschechoslowakische Rundfunk sendete seit 1933 aus diesem Gebäude.

Immer mehr Tschechen buchen Urlaubsreisen übers Internet

Immer mehr Menschen in Tschechien kaufen Urlaubsreisen über das Internet. Nach Angaben der Analysegesellschaft Mag Consulting wurden im vergangenen Jahr 15 Prozent der insgesamt 1,8 Millionen Reisen im Internet gebucht, das sind 23 Prozent mehr als 2005.

Rekordtemperaturen in Tschechien

Überall in Tschechien war es am Mittwoch überdurchschnittlich warm. An vielen Orten wurden Temperaturrekorde gemessen. Im südböhmischen Ceske Budejovice / Budweis stieg das Thermometer auf 19,3 Grad. Damit wurde der bisherige Rekord aus dem Jahr 2002 eingestellt. Die höchsten Temperaturen wurden aber mit 19,5 Grad im mährischen Stítna nad Vlari gemessen. Zum Vergleich: Genau vor einem Jahr fielen in den meisten Gebieten Tschechiens durchschnittlich 30 Zentimeter Schnee

Das Wetter

Am Donnerstag wird es in Tschechien überwiegend heiter bis sonnig, bei Tageshöchsttemperaturen zwischen 10 und 14 Grad Celsius.