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Wegen Bombendrohung Prager Flughafen teils lahm gelegt

Eine anonyme Bombendrohung hat am Mittwoch für zwei Stunden den Betrieb auf dem Prager Flughafen Ruzyne lahm gelegt. Flugzeuge durften ab 16 Uhr nicht mehr starten, erlaubt waren nur noch Landungen. Zudem mussten die gelandeten Flugzeuge weit entfernt von den Gebäuden warten. Dies sagte eine Sprecherin des Flughafens. Wie zudem die Polizei mitteilte, mussten auch die Terminals geräumt werden und die Gäste zeitweise in den Außenbereichen warten. Grund dafür war laut einem Polizeisprecher eine anonyme E-Mail, die bei der Redaktion des Webservers iDnes eingegangen war und auf eine mögliche Bombenexplosion auf dem Flughafen hingewiesen hatte. Gegen 18 Uhr wurde der Betrieb in Ruzyne wieder komplett aufgenommen.

Sozialdemokraten: Abtrünnige Abgeordnete sollen Mandat niederlegen

Die Partei der Sozialdemokraten hat die beiden Abtrünnigen aus ihren Reihen, die am Freitag die Regierung bei der Vertrauensabstimmung unterstützen wollen, zur unverzüglichen Niederlegung ihrer Abgeordnetenmandate aufgerufen. Dies sagte am Mittwoch der sozialdemokratische Fraktionsvorsitzende, Michal Hasek, vor Journalisten. Die sozialdemokratischen Abgeordneten Milos Melcak und Michal Pohanka hatten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem bürgerdemokratischen Premier Mirek Topolanek am Dienstag angekündigt, dass sie bei der Vertrauensabstimmung den Saal verlassen und so die Mehrheit für die Regierungskoalition sichern wollen. Zugleich hatten sie angedeutet, dass sie ihre Abgeordnetenmandate nicht niederlegen werden.

Regierungserklärung ist gegenüber Koalitionsvertrag erweitert worden

Die Regierungserklärung, mit dem das Kabinett von Premier Mirek Topolanek am Freitag um das Vertrauen im Abgeordnetenhaus werben will, ist gegenüber dem Koalitionsvertrag erweitert worden. So wurden einige Passagen umgearbeitet, um die Tolerierung der Regierung durch die beiden bisherigen sozialdemokratischen Abgeordneten, Milos Melcak und Michal Pohanka, zu ermöglichen. Unter anderem wurde nun in die Regierungserklärung auch die Formulierung aufgenommen, dass die geplanten Reformen der Regierung nur unter Rücksicht auf die Bewahrung des sozialen Friedens durchgeführt werden sollen.

Regierung hat Entsendung eines Feldlazaretts nach Afghanistan beschlossen

Die neue tschechische Regierung hat beschlossen, ab März ein Feldlazarett und 70 Fachkräfte nach Afghanistan zu entsenden. Das Lazarett und die zugehörigen Truppen sollen dort mindestens ein Jahr lang im Rahmen des Nato-Mandats eingesetzt werden. Ein Teil der Kosten für den Einsatz, die auf 150 Millionen Kronen, also rund 5,5 Millionen Euro, beziffert werden, soll dabei die Nato übernehmen. Dies bestätigte Verteidigungsministerin Vlasta Parkanova gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Der Entsendung müssen noch beide Kammern des tschechischen Parlaments zustimmen.

Paroubek gegen Wiederwahl von Klaus zum Präsidenten

Der Vorsitzende der Sozialdemokraten, Jiri Paroubek, empfiehlt seinen Parteimitgliedern, nicht die Wiederwahl von Präsident Vaclav Klaus in einem Jahr zu unterstützen. Als Grund nannte er in einem Interview auf dem Online-Server der Sozialdemokratischen Partei, dass Klaus der Tschechischen Republik nichts Gutes getan hat, als er im Dezember Mirek Topolanek zum zweiten Mal zum Premier ernannte. Klaus sei zudem schuld daran, dass sich die Regierungsgespräche so lange hingezogen haben. Die Sozialdemokraten werden daher wahrscheinlich einen eigenen Kandidaten für das Präsidentenamt benennen, sagte Paroubek weiter.

Deutsch-tschechische Erklärung hat laut Fachleuten Vorurteile abgebaut

Die Deutsch-tschechische Erklärung, die am Sonntag zehn Jahre alt wird, hat geholfen, Vorurteile zwischen Tschechen und Deutschen abzubauen. Darauf haben sich die Teilnehmer einer Konferenz geeinigt, die am Mittwoch im Bundesaußenministerium in Berlin stattfand. Wie der tschechische Botschafter in Berlin, Rudolf Jindrak, sagte, habe die Erklärung zudem eine wichtige Rolle bei der Aufnahme seines Landes in die Nato gespielt. Der frühere stellvertretende deutsche Außenminister Peter Hartmann merkte des Weiteren an, dass das zweiseitige Dokument auch die Probleme der Vergangenheit so offen benannt habe, wie es damals nicht einmal in den Beziehungen zwischen Deutschland und Polen möglich gewesen sei. Die Deutsch-tschechische Erklärung wurde am 21. Januar 1997 in Prag von Vertretern beider Staaten gemeinsam unterzeichnet.

Innenministerium will Gerichtsverfahren zu StB-Mitarbeit prüfen

Das tschechische Innenministerium will einige Gerichtsverfahren prüfen, die angebliche ehemalige Mitarbeiter des früheren kommunistischen Geheimdiensts StB für sich entscheiden konnten. Die Wiederaufnahme der Fälle ist laut einem Sprecher des Ministeriums möglich, weil neue Dokumente in den Archiven gefunden wurden. Allerdings kann ein erneuter Prozess nur innerhalb einer Frist von drei Jahren aufgenommen werden, nachdem das Urteil gefällt wurde. Vor kurzem war bereits das Urteil zum Fall des Schauspielers Jan Kanyza revidiert worden. Laut dem neuesten Entscheid war Kanyza von 1975 bis 1983 tatsächlich Mitarbeiter des Geheimdienstes.

Polizei hat Sonderbewachung der kirchlichen Schulen in Prag aufgehoben

Die Polizei hat am Mittwoch die Sonderbewachung der 34 kirchlichen Schulen in Prag aufgehoben, gegen die es vergangene Woche eine anonyme Bombendrohung gegeben hatte. Laut einem Sprecher des tschechischen Polizeipräsidiums würden diese nun weiter im Rahmen der gängigen Kontrollen überwacht. Die Sonderbewachung war vergangene Woche in der Nacht auf Freitag angeordnet worden, nachdem die kirchlichen Schulen einen Brief erhalten hatten, in dem mit einem Bombenanschlag gedroht wurde. Bei der Durchsuchung aller Gebäude fand die Polizei allerdings keinen Sprengstoff.

Ex-Präsident Havel kämpft für historische Prager Kneipe

Mit einem eindringlichen Appell für den Erhalt einer historischen Kneipe hat sich Tschechiens langjähriger Präsident Vaclav Havel an den Prager Oberbürgermeister Pavel Bem gewandt. In der Gaststätte "Vltava" (Moldau) waren vor 30 Jahren Teile der Charta 77 entstanden. Wegen einer kräftigen Mietpreiserhöhung drohe nun die Umwandlung der Kneipe in ein Spielcasino, schreibt Havel in einem Brief, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Wie aus dem Umkreis des Prager Oberbürgermeisters verlautet, wolle sich Bem nun der Sache annehmen. Die Bürgerrechtsbewegung Charta 77 war unter dem kommunistischen Regime für Demokratie und Menschenrechte eingetreten.

Drei Tschechinnen und ein Tscheche in dritter Runde der Australian Open

Drei Tschechinnen und ihr Landsmann Radek Stepanek haben am Mittwoch die dritte Runde bei den offenen Australischen Tennismeisterschaften in Melbourne erreicht. Die als Nummer zehn gesetzte Nicole Vaidisova sowie Lucie Safarova gewannen dabei glatt in zwei Sätzen, ein erfolgreicher Kampf über drei Sätze führte hingegen Eva Birnerova zu dem bisher größten Erfolg in ihrer Karriere. Ihre nächste Gegnerin ist nun die Titelverteidigerin Amelie Mauresmo. Der einzige im Wettbewerb verbliebene Tscheche, Radek Stepanek, setzte sich in einem fünfstündigen Marathon im Duell gegen den ebenfalls aus Tschechien stammenden Lukas Dlouhy durch. Genauso wie Dlouhy ausgeschieden in der zweiten Runde ist von die Tschechin Zuzana Ondraskova.

Sturmwarnung für die tschechischen Mittelgebirge

Eine Sturmwarnung für die Mittelgebirge hat das Tschechische Hydrometeorologische Amt herausgegeben. Im Laufe des Donnerstags soll der Wind in ganz Tschechien stärker werden und am Abend in den Bergen Orkanstärke erreichen. Örtlich werden mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 145 Kilometern pro Stunde gerechnet. Da zudem ausgiebiger Niederschlag vorhergesagt wird, warnt des Weiteren das Umweltministerium vor einem Ansteigen der Wasserpegel von Flüssen und Bächen.

Das Wetter: bedeckt, Regen, bis 12 Grad

Am Donnerstag ist es meist bedeckt mit zeitweiligem Regen, bei frischem bis stürmischem Wind. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 8 bis 12 Grad Celsius.