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Historiker fanden Karten mit Unterschriften der ersten Signatare der Charta 77

Tschechische Historiker haben 242 Kärtchen mit Originalunterschriften der ersten Signatare der Charta 77 gefunden. Die ganze Zeit lang waren die Karten Bestandteil eines Protokolls, den der tschechoslowakische kommunistische Geheimdienst StB über diese Bürgerinitiative führte. Jetzt - dreißig Jahre nach der Entstehung der Charta 77 - werden die Dokumente auf der Webseite der Bibliothek Libri prohibiti veröffentlicht. Darüber informierte die Tageszeitung "Lidove noviny" in ihrer Samstagausgabe. Der Geheimdienst wollte die unterzeichneten Karten ursprünglich als Beweis für einen eventuellen Gerichtsprozess gegen die Signatare benutzen. Die Umschläge mit Unterschriften und weiteren Dokumenten wurden vom kommunistischen Geheimdienst am 6. Januar 1977 beschlagnahmt, als der Text der Charta 77 zum ersten Mal in der ausländischen Presse veröffentlicht wurde.

Paroubek: CSSD muss sich schnell modernisieren

Die Tschechische Sozialdemokratische Partei (CSSD) muss sich möglichst schnell modernisieren und der Öffentlichkeit mehr öffnen. An dieser Aufgabe solle man auf allen Parteiebenen schon möglichst bald arbeiten. Das sagte der Parteichef der Sozialdemokraten Jiri Paroubek am Samstag während einer Regionalkonferenz der CSSD im Landkreis Karlovy Vary / Karlsbad. Bei der Modernisierung der CSSD soll Paroubek zufolge beispielsweise die Masaryk-Arbeiterakademie eine wichtige Rolle spielen. Für den Dialog mit der Öffentlichkeit will die CSSD die Presse nutzen. Paroubek kündigte an, dass die Partei künftig eine Wochenzeitung herausgeben will.

Premier Topolanek gesteht außereheliches Verhältnis ein

Nach wochenlangen Spekulationen in den Medien hat der tschechische Premier Mirek Topolanek ein außereheliches Liebesverhältnis mit einer Abgeordneten seiner konservativen Bürgerpartei (ODS) eingestanden. Er wohne derzeit nicht bei seiner Frau Pavla, sondern mit der 39-jährigen Lucie Talmanova zusammen, teilte Topolanek am Freitag in einer Presseerklärung in Prag mit.

Bis Freitag wurden 1,8 Millionen Euro für LKW-Maut bezahlt

Bis Freitag um Mitternacht haben Spediteure insgesamt 51,8 Millionen Kronen (1.850.000 Euro) Mautgebühren auf den tschechischen Autobahnen bezahlt. Der erfolgreichste Tag war der Freitag, an dem 14,2 Millionen Kronen Maut bezahlt wurden. Die niedrigste Geldsumme wurde dagegen am 1. Januar kassiert, als das LKW-Mautsystem in Tschechien gestartet wurde. Über die Zahlen informierte ein Vertreter der Firma Kapsch heute die Nachrichtenagentur CTK.

Tschechische Monarchisten organisierten Drei-Königs-Marsch

Tschechische Monarchisten haben heute bereits zum fünften Mal den so genannten "Drei-Königs-Marsch" durch Prag organisiert. Vom St. Wenzels-Denkmal auf dem Wenzelsplatz begaben sie sich auf die Prager Burg. Am Umzug nahmen etwa 100 Menschen teil. Der Initiator des Marsches, der Publizist und Historiker Petr Placak, sagte, dass einige der Teilnehmer den Marsch für ein Vergnügen halten, andere wiederum bekennen sich Placak zufolge wirklich zur Idee der Monarchie. Diese Idee werde, so der Publizist, immer aktueller, weil das, was sich im tschechischen öffentlichen Leben abspiele, immer trauriger sei.

Dreikönigsfest wird in Tschechien nicht als Staatsfeiertag begangen

Heute wird in der katholischen Kirche das Fest der Erscheinung des Herrn gefeiert, das im Volksmund als das Dreikönigsfest bezeichnet wird. In der Prager St. Veits-Kathedrale zelebrierte Kardinal Miloslav Vlk einen Gottesdienst, bei dem traditionell Wasser, Weihrauch und Kreide gesegnet wurden. In Tschechien wird der 6. Januar nicht als ein staatlicher Feiertag begangen.

Kirche errichtet Fonds für die Renovierung der Kirchen in Westböhmen

Die katholische Kirsche hat in Westböhmen einen Fonds für die Renovierung der Kirchen und weiterer Kulturdenkmäler errichtet. Städte und Gemeinden sollen mit finanziellen Mitteln zu diesem Fonds beitragen. Der Fonds wurde "Dominanty" (Dominanten) benannt. Der Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" zufolge wählte die Kirche diese Bezeichnung aus dem Grund, dass die Kirchen meistens Dominanten der Gemeinden sind. Das Bistum in Plzen / Pilsen wendet sich in diesen Tagen in 270 Briefen an Bürgermeister der westböhmischen Gemeinden mit der Bitte um finanzielle Zusammenarbeit. Die Kirche verwaltet in Westböhmen 450 Kirchen, von denen mehr als die Hälfte stark beschädigt ist.

Kardinal Vlk hat startet seine Webseite

Kardinal Miloslav Vlk hat ab Freitag seine eigene Webseite: www.kardinal.cz. Seinen Worten zufolge will der Kardinal die Seite dafür nutzen, um über seine Meinungen direkt zu informieren, einen Dialog mit den Menschen zu führen und die Kommunikation in der Gesellschaft zu vertiefen. Die Leser können sich Kardinal Vlk zufolge mit seinen Reaktionen auf das aktuelle Geschehen in der Gesellschaft bekannt machen. Neben der tschechischen Fassung findet man auf der Seite auch Informationen in Englisch, Deutsch und Italienisch.

Das Wetter

Am Sonntag wird es in Tschechien vorwiegend bedeckt sein. Es ist mit Regen- und Schneeschauern zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 6 bis 10 Grad Celsius.