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CSSD-Chef Paroubek will Mitte-Rechts-Regierung eventuell tolerieren

Jiri Paroubek, der amtierende Premierminister und Chef der Sozialdemokratischen Partei Tschechiens (CSSD), will eine Mitte-Rechts-Regierung aus Bürgerdemokraten, Christdemokraten und Grünen eventuell tolerieren. Das bekräftigte Paroubek am Montag vor Journalisten. Einige Pläne der Bürgerdemokraten, die bei der Wahl vor zwei Wochen die meisten Stimmen erhielten, bezeichnet Paroubek jedoch als unannehmbar. Dazu gehören unter anderem die Einheitssteuer und die Privatisierung öffentlicher Dienste. Mirek Topolanek, der Chef der Demokratischen Bürgerpartei (ODS), hatte jedoch bereits angekündigt, keine Abstriche vom Regierungsprogramm machen zu wollen. Die ODS verhandelt mit Christdemokraten und Grünen über die Bildung einer Regierung. Diese könnte sich aber nur auf 100 der insgesamt 200 Sitze im Abgeordnetenhaus stützen.

Vaclav Havel und Desmond Tutu für Isolation des Militärregimes in Myanmar

Der tschechische Expräsident Vaclav Havel und der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu haben sich im Rahmen einer gemeinsamen Erklärung für die Isolierung des Militärregimes in Myanmar ausgesprochen. Anlass für die Resolution ist der 61. Geburtstag der inhaftierten Dissidentin Aung San Suu Kyi. Myanmar, das besser unter seinem früheren Namen Birma bekannt ist, stelle zwar nur einen unter vielen Problemherden in der Welt dar. Eine konsequente Haltung auf internationaler Ebene sei jedoch nötig, um nicht auch andere undemokratische Regimes zu stärken, schreiben Havel und Tutu sinngemäß.

Antimonopol-Hüter Pecina in der Kritik

Der Chef des Amtes für Wettbewerbsschutz Martin Pecina ist für seine negativen Äußerungen über die Energiepolitik der tschechischen Grünen (SZ) in die Kritik geraten. Der Parteichef der Grünen, Martin Bursik bezeichnete Pecinas Äußerungen als Versuch der Atomlobby, die Koalitionsverhandlungen zu beeinflussen. Er könne sich kein EU-Land vorstellen, in dem der Chef der unabhängigen Antimonopol-Behörde nach solch politisch motivierten Äußerungen im Amt bleiben könne, sagte Bursik. Pecina, der in einer früheren Funktion mit für das Energiekonzept Tschechiens verantwortlich war, hatte die Anti-Atom-Politk der Grünen als kurzsichtig und lächerlich bezeichnet. Pecinas Auftreten wurde auch in der Presse kritisiert.

Studie: Tschechen wollen keine größere Unterstützung für Roma

Drei Viertel der Tschechen sind nicht der Ansicht, dass die Regierung sich mehr für die Roma-Minderheit im Lande einsetzten sollte. Das geht aus einer Studie der Meinungsforschungsagentur STEM hervor. Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben an, eine negative Einstellung gegenüber Roma zu haben; ein Drittel lehnt strikt ab, einen Roma als Nachbarn zu haben. Die tschechischen Roma klagen seit langem über Diskriminierung und ungleiche Chancen.

Präsident Vaclav Klaus feierte 65. Geburtstag

Der tschechische Präsident Vaclav Klaus feierte am Montag seinen 65. Geburtstag. Auf der Prager Burg stellten sich etwa 150 Gratulanten aus dem privaten Freundeskreis ein. Auch Premierminister Jiri Paroubek überreichte Klaus ein Geschenk. Die Beziehung der beiden Politiker gilt als unterkühlt. Über Politik und die derzeit anstehende Regierungsbildung hätten die beiden nur "sehr am Rande" gesprochen, hieß es.

Slowaken sind für Tschechen sympathischste Nation

Die Slowaken sind in den Augen der Tschechen die weltweit sympathischste Nation. Das geht aus einer Studie der Meinungsforschungsagentur SC&C für die Tageszeitung Mlada fronta Dnes hervor. Auf Platz zwei liegen die USA, die aber nach dem Irak zugleich auch als zweitgrößte Gefahr für die Sicherheit in Tschechien wahrgenommen werden. Auf der Rangliste der sympathischsten Nationen liegt die Schweiz auf Platz drei, Österreich und Deutschland folgen auf den Plätzen sechs und sieben. Im langjährigen Vergleich zeigen die Ergebnisse, dass die Einstellung der Tschechen zu ihren Nachbarn deutlich positiver geworden ist.

Hoffnungsschimmer für tschechisches WM-Team: Baros nahm Training wieder auf

Für das von Verletzungen geschwächte tschechische Fußballnationalteam gibt es einen neuen Hoffnungsschimmer: Nach tagelanger Verletzungspause ist der EM-Torschützenkönig Milan Baros vom englischen Club Aston Villa ins Lauftraining zurückgekehrt. Am Montag absolvierte Baros bei starkem Regen in Begleitung von Teamarzt Petr Krejci einen 30-minütigen Lauf. "Ich fühle mich okay", sagte Baros. Die tschechische Mannschaft kämpft am Donnerstag gegen Italien um den Aufstieg ins Achtelfinale der Fußballweltmeisterschaft.

Junger Mann überlebt Blitzschlag in Schwimmbad

In einem Schwimmbad in der Nähe der westböhmischen Stadt Sokolov / Falkenau wurde am Montagmittag ein junger Mann vom Blitz getroffen. Als die Rettungskräfte eintrafen, war er zwar bei Bewusstsein, konnte jedoch seine Beine nicht spüren. Der Mann wurde ins Krankenhaus Sokolov eingeliefert.

Wetter

In Tschechien ist es am Dienstag überwiegend bewölkt und schwül, immer wieder sind Regenfälle und Gewitter zu erwarten. Tageshöchsttemperaturen 25 bis 29 Grad.