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Premier Zeman sprach seine Unterstützung den USA

Der tschechische Premier Milos Zeman hat am Dienstag dem tschechischen Abgeordnetenhaus versichert, dass die Solidaritätserklärung Tschechiens mit ihren Verbündeten nach den terroristischen Anschlägen in den USA keine bloße Kundgebung und politische Erklärung sei. "Der Angriff auf New York ist ein Angriff auf Prag, ein Angriff auf die USA ist ein Angriff auf die Tschechische Republik," sagte Milos Zeman und fügte hinzu, dass die Hilfe ein Angebot ist, bei dem man sich seiner Verantwortung, also auch möglicher Kosten und Verluste bewusst sei. Wenn Tschechien trotz des Angebots nicht in die erste Phase des Kampfes eingeteilt werde, werde das Land bestimmt in weiteren Etappen teilnehmen, sagte Zeman. Das Abgeordnetenhaus gedachte vor Beginn der Sitzung mit einer Schweigeminute der Opfer der terroristischen Anschläge in den USA.

Tschechen sollen Pakistan und Afghanistan unverzüglich verlassen

Tschechen, die sich in Pakistan oder Afghanistan aufhalten, sollten diese Länder unverzüglich verlassen. Sie werden hierzu von der tschechischen Botschaft in Islamabad aufgerufen. Milan Vohralik von der Konsularabteilung der Botschaft sagte am Dienstag, dass die Botschaft derzeit von keinen sich in Afghanistan aufhaltenden Tschechen wüsste. In Pakistan halten sich dem tschechischen Außenminister Jan Kavan zufolge ca. 30 tschechische Touristen und zwei Reporter vom Tschechischen Fernsehen auf.

66 Tschechen werden in den USA vermisst

Die Zahl der tschechischen Bürger, von denen deren Verwandte und Bekannte seit den terroristischen Anschlägen in den USA keine Nachricht haben, ist am Dienstag auf 66 gesunken. Darüber informierte der Leiter der Konsularabteilung des tschechischen Außenministeriums, Ivan Zalesky, die Nachrichtenagentur CTK.

Wegen dem "heiligen Krieg" keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen in Tschechien

Der islamische "heilige Krieg", mit dem die Taliban den USA am Montag Abend gedroht haben, wird auf die Sicherheitsmaßnahmen in der Tschechischen Republik derzeit keinen Einfluss nehmen. Dies teilte die Sprecherin des Polizeipräsidiums Ivana Zelenakova der Presseagentur CTK am Dienstag mit. Der Sprecherin zufolge wurden Lokalitäten mit hohem Risiko sofort nach dem terroristischen Anschlag am vergangenen Dienstag bestimmt und es wurden entsprechende Sicherheitsvorkehrungen vorgenommen.

Strengere Grenzkontrollen zwischen Tschechien und der Slowakei

Die Verschärfung der Grenzkontrollen an der gemeinsamen tschechisch- slowakischen Grenze war eines der Themen des Treffens des tschechischen Außenministers Jan Kavan und der stellvertretenden Ministerpräsidentin für europäische Integration in der Slowakei, Marie Kadlecikova. Kavan sagte nach dem Treffen vor Journalisten am Dienstag, dass beide Länder der Europäischen Union beweisen müssen, dass sie ihre Grenzen schützen können und dass die Migration von Bürgern aus Drittländern zwischen Tschechien und der Slowakei gesenkt werden muss. Beide Seiten stimmten darin überein, dass die Frage sei, in welcher Form die Grenzmaßnahmen verschärft werden sollen, damit andererseits die überdurchschnittlichen tschechisch-slowakischen Beziehungen nicht beeinträchtigt würden. Beide Staatsvertreter hoffen, dass die diesjährigen EU-Fortschrittsberichte für beide Länder positiv ausfallen werden.

Vondra: NATO-Gipfel in Prag von der aktuellen Situation nicht beeinflusst

Der Beauftragte für Vorbereitung des NATO-Gipfeltreffens in Prag Alexander Vondra hält Überlegungen, wie die aktuelle internationale Situation dieses Treffen beeinflussen wird, für frühzeitig. Das NATO-Gipfeltreffen soll nächstes Jahr im November in der tschechischen Hauptstadt ausgetragen werden. Vondra sagte am Dienstag der Nachrichtenagentur CTK, dass er von niemandem wüsste, der jetzt über die Aufhebung des Treffens überlegen würde. Vondra zufolge hat die Welt und die NATO nun andere Probleme zu lösen, er setzt allerdings voraus, dass die Sicherheitsmaßnahmen bei dem Gipfel gestärkt werden.

Innenminister Gross sagte Sirenenproben ab

Der tschechische Innenminister Stanislav Gross hat die für Mittwoch geplante akustische Probe aller Sirenen auf dem Gebiet der Tschechischen Republik abgesagt. Grund dafür sei seine Befürchtung, dass die Bevölkerung in Panik geraten könnte. Die Feuerwehr muss zweimal jährlich die Sirenen überprüfen. Die Überprüfung kann in einer ruhigeren Zeit stattfinden, sagte die Sprecherin des Innenministeriums Gabriela Bartikova der Nachrichtenagentur CTK.

AKW Temelin nach Pumpenstörung wieder in Betrieb

Das umstrittene Atomkraftwerk Temelin in Tschechien soll nach einer Pumpenstörung noch heute wieder ans Netz gehen. Am Montagabend reaktivierte die Spätschicht die atomare Kettenreaktion im ersten Block, die in der Nacht zuvor wegen sinkenden Öldrucks gestoppt und die Reaktorleistung im AKW ganz heruntergefahren wurde.

Österreichische Temelin-Gegner nannten das erneute technische Problem einen Beweis, dass die seit Oktober 2000 im Probebetrieb laufende Anlage nicht sicher sei. Zum Zeitpunkt der Störung war Temelin nach längerer Messarbeit nur einen Tag erneut in Betrieb gewesen. Das AKW soll noch heute auf 30 Prozent Leistung hochgefahren werden.