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Deutsche Bundestagswahl: Premierminister Paroubek würdigt Leistung von Gerhard Schröder

In einer ersten Reaktion auf den voraussichtlichen Ausgang der deutschen Bundestagswahl sprach der tschechische Premierminister Jiri Paroubek von einer Pattsituation in Berlin. Gleichzeitig würdigte der Sozialdemokrat seinen Partei- und Amtskollegen Gerhard Schröder, dem es gelungen sei, die SPD aus einer scheinbar hoffnungslosen Situation zu führen. Tschechische Ökonomen haben indes angedeutet, die ungewisse Situation rund um eine künftige Regierungsbildung in Berlin würde sich eher ungünstig auf die tschechische Wirtschaft auswirken. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner der Tschechischen Republik. Die CDU-CSU dürfte zwar stärkste Partei im Bundestag werden, blieb jedoch deutlich hinter den Erwartungen zurück. Weder eine Neuauflage der rot-grünen Koalition noch eine Koalition aus CDU-CSU und FDP wird rechnerisch möglich sein.

Neonazi-Konzert in Tschechien - Polizei griff nicht ein

In einem Restaurant im südböhmischen Krtetice nahmen in der Nacht auf Sonntag etwa 500 Rechtsextreme, unter anderem aus Deutschland, an einer Konzertveranstaltung teil. Wie bei ähnlichen Zusammenkünften in den vergangenen Monaten griff die mit rund 80 Beamten angerückte Polizei wegen des angeblich "privaten Charakters" der Aktion nicht ein. Bürgerinitiativen kritisierten das Verhalten der Behörden. Im Zuge der Veranstaltung seien deutlich Nazi-Parolen zu hören gewesen, berichteten Mitglieder der Organisation "Toleranz und Bürgergesellschaft" sowie Journalisten übereinstimmend. Nach Informationen der Nachrichtenagentur CTK war das Konzert von der Skinhead-Organisation "Blood and Honour" veranstaltet worden. Die seit 1996 in Tschechien aktive rechtsextreme Gruppe war in Deutschland im Herbst 2000 verboten worden. In den vergangenen Monaten hatten vor allem im tschechisch-deutschen Grenzgebiet wiederholt Konzerte mit neonazistischem Hintergrund stattgefunden.

Austerlitz: Neues Mahnmahl eingeweiht

Rund 200 Jahre nach der "Dreikaiserschlacht" in der tschechischen Kleinstadt Slavkov (Austerlitz) wurde am Sonntag in der Nähe des Kampfortes ein Mahnmal eingeweiht. Bei Austerlitz hatte der Franzose Napoleon am 2. Dezember 1805 die Russen unter Zar Alexander I. und die Österreicher unter Franz II. geschlagen. Die Gedenkstätte besteht aus drei 3,60 Meter hohen Holzsäulen, die die damaligen Feldherren symbolisieren. Am Ort des Mahnmals hätten sich unmittelbar vor dem Kampf kurz hintereinander alle drei Feldherren aufgehalten, sagte ein Behördensprecher. Direkt auf dem damaligen Schlachtfeld steht bereits ein 26 Meter hohes "Friedensdenkmal", in dessen Gruft die Gebeine von Soldaten ruhen. In der bis dahin größten Schlacht der Geschichte starben 15.000 Menschen.

Ringier plant neue Gratiszeitung für Tschechien

Der Schweizer Medienkonzern Ringier will noch in diesem Jahr eine Gratiszeitung in Tschechien herausgeben. Der neue Titel soll von Montag bis Freitag in einer Auflage von rund 250.000 Exemplaren erscheinen, sagte eine Unternehmenssprecherin. Das Blatt soll sich an eine "junge, urbane Leserschaft" wenden. Seit 1997 ist in Prag die Gratiszeitung "Metro" auf dem Markt, die täglich von etwa 160.000 Menschen gelesen wird. Ringier hatte erst vor kurzem in Tschechien die Zeitung "Nedelni Sport" (Sonntagssport) gestartet. Das auflagenstarke Boulevardblatt "Blesk" (Blitz) gehört ebenfalls zum Ringier-Konzern.

Mick Jagger erwägt Film über Vaclav Havel

Mick Jagger, der Sänger der Rolling Stones, erwägt die Produktion eines Films über das Leben von Tschechiens Ex-Präsident Vaclav Havel. Erste Gespräche hätten beide bereits vor einem Jahr geführt, sagte Havel der tschechischen Tageszeitung "Lidove noviny". Der 68-Jährige ist eng befreundet mit Jagger, der Mitbetreiber der Produktionsfirma Jagged Films ist.

Wetter

In Tschechien herrscht derzeit spätsommerliches Schönwetter. Am Montag soll es überwiegend sonnig und warm bleiben, nur im Süden und Südosten könnte es mehr Wolken und vereinzelt Regen geben. Tageshöchsttemperaturen: 14 bis 18 Grad.