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Zaorálek: Neuwahlen äußerste Möglichkeit zur Lösung der Krise

Der Vorsitzende des tschechischen Abgeordnetenhauses, Lubomír Zaorálek von der Sozialdemokratischen Partei (CSSD), hat vorgezogene Parlamentswahlen als äußerste Möglichkeit zur Lösung der derzeitigen Regierungskrise in Tschechien bezeichnet. Sollten die christdemokratischen Koalitionspartner tatsächlich die Regierung verlassen, dann müsse man auch Neuwahlen in Erwägung ziehen. Das Kabinett sei jedoch erfolgreich und solle bis zum Ende der Legislaturperiode weiterarbeiten, sagte Zaorálek am Sonntag in einer Diskussionssendung des Tschechischen Fernsehens. Die Christdemokraten fordern im Zusammenhang mit privaten Immobiliengeschäften des sozialdemokratischen Premierministers Stanislav Gross dessen Ablöse. Sie wollen jedoch mit der Entscheidung über ihren Verbleib in der Regierung bis nach dem CSSD-Parteitag warten, der am letzten Märzwochenende über die Bühne geht.

Werbeunternehmer klebt Plakate gegen Gross

In Prag sind ungefähr 30 großflächige Werbeplakate mit der Aufschrift "Ich schäme mich für meinen Premierminister" aufgetaucht. Die Organisatoren wollen damit gegen die ihrer Ansicht nach unzureichende Art protestieren, mit der Premier Stanislav Gross seine Eigentumsverhältnisse in der Öffentlichkeit erklärt hat. Die Aktion wurde von einem Werbeunternehmer gestartet und gibt jedem die Möglichkeit, sich für 3000 Kronen, also etwa 100 Euro, neben dem erwähnten Slogan auf einem Foto zu zeigen. Die Plakate hängen vorwiegend vor großen Einkaufszentren und an Autobahnbrücken.

Prag: Demonstration gegen Irak-Politik der USA

Etwa 200 Menschen demonstrierten am Sonntag in Prag gegen die Irak-Politik der USA. Wie auch in anderen europäischen Städten fand die Protestkundgebung anlässlich des zweiten Jahrestags der amerikanischen Invasion im Irak statt. Die Organisatoren verlasen eine Petition, in der sie die Einhaltung internationalen Rechts, den Abzug der US-Truppen und das Ende der Okkupation im Irak forderten. Erst am Freitag hatte das Meinungsforschungsinstitut CVVM eine Umfrage veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass 64 Prozent der Tschechinnen und Tschechen dem Angriff auf den Irak negativ gegenüberstehen.

Hochwassergefahr vorerst gebannt

Nachdem in den vergangenen Tagen mehrere Flüsse über die Ufer getreten waren und in einigen Gebieten Tschechiens die höchste Hochwasserwarnstufe galt, hat sich die Lage am Sonntag beruhigt. Zunächst wird mit keinem erneuten Ansteigen der Pegelstände gerechnet. Laut Experten hat auch die relativ starke Abkühlung in der vergangenen Nacht bei der Minderung der Hochwassergefahr eine Rolle gespielt. Die zuletzt rasante Schneeschmelze hatte sich durch die niedrigen Temperaturen deutlich verlangsamt.

Fußball: Tschechien gegen Finnland ohne Koller

Die tschechische Fußball-Nationalmannschaft muss das WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland am Samstag ohne Jan Koller bestreiten. Wie eine medizinische Untersuchung ergab, hat sich der Torjäger von Borussia Dortmund beim 3:2-Sieg in Hamburg einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen. Er war bereits in der 17. Minute ausgewechselt worden. Trotz der vom Dortmunder Mannschaftsarzt verordneten einwöchigen Pause trat Koller die Reise zur Nationalmannschaft an. Schon beim übernächsten Spiel der kontinentalen Qualifikationsgruppe 1 am 30. März in Andorra will er wieder für Tschechien stürmen. Sein Vereinskollege Tomás Rosicky rechnet dagegen mit einem Einsatz bereits gegen Finnland. Er hatte in Hamburg für die 1:0-Führung seiner Mannschaft gesorgt, war aber mit Schüttelfrost in der 50. Minute ausgewechselt worden.

Wetter

Am Montag ist es in Tschechien überwiegend heiter, Tageshöchsttemperaturen 7 bis 11 Grad, im Nordosten nur etwa 5 Grad.