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Erstes offiziell bestätigtes Katastrophenopfer Tschechiens

Tschechien hat sein erstes offiziell bestätigtes Opfer der verheerenden Flutwelle in Südostasien. Nach Mitteilung von Vizeaußenminister Pavel Svoboda handelt es sich um eine junge Frau, die in Thailand ums Leben kam. Die Zahl der Tschechen, mit denen bisher kein Kontakt hergestellt werden konnte, beläuft sich auf 90 Namen. Die Mehrheit von ihnen wird in Thailand und auf Sri Lanka vermisst.

Tschechische Sondermaschine bringt Hilfe ins indonesische Sumatra

Eine Sondermaschine der tschechischen Luftwaffe, die humanitäre Hilfe in das südostasiatische Katastrophengebiet bringen soll, wird nach mehrstündiger Verzögerung nun noch im Laufe des Silvestertages auf der indonesischen Insel Sumatra erwartet. In der Nacht auf Freitag musste die Besatzung bei einer Zwischenlandung im südindischen Madras mehrere Stunden auf die Erledigung von Zollformalitäten warten. Der Hilfsflug war am Donnerstagmittag in Prag gestartet. An Bord befinden sich vor allem Trinkwasser und Medikamente, aber auch Leichensäcke. Auf dem Rückflug wird die Maschine, die am Sonntag nach Prag zurückkehren soll, tschechische Touristen aus Thailand, Sri Lanka und den Malediven aufnehmen. Zum Zeitpunkt der Katastrophe haben sich etwa 1000 tschechische Staatsbürger in den betroffenen Gebieten aufgehalten; zu rund 100 von ihnen gibt es immer noch keinen Kontakt.

Tschechische Mediziner und Genetik-Experten zur Hilfe in Südasien bereit

Tschechische Genetik-Experten stehen bereit, um nach Südostasien in das vom verheerenden Seebeben zerstörte Katastrophengebiet zu fliegen. In diesem Gebiet werden weitere Spezialisten zu Identifizierung der Toten gebraucht. Die Prager Kriminalbehörde hat deshalb in Absprache mit dem tschechischen Gesundheitsministerium ein aus Gerichtsmedizinern und von im Genetikbereich ausgebildeten Kriminalexperten zusammengestellt. Ihr Abflug wurde vorerst verschoben, bis Klarheit über ihren Einsatzort herrsche, teilte der Direktor der Behörde, Jan Hlavacek, am Donnerstag der Nachrichtenagentur CTK mit.

Spendengeld aus Tschechien für Südostasien

Mit dem Spendengeld für Südostasien, das tschechische Bürger auf verschiedene zu diesem Zweck eingerichtete Konten einzahlen, werden in der ersten Phase vor allem Hygieneartikel, Trinkwasser, Nahrungsmittel und Medikamente finanziert. Später sollen die gesammelten Gelder auch für den Wiederaufbau der betroffenen Gebiete verwendet werden. Die erste Spendengeldsumme hat z.B. die tschechische Organisation Clovek v tisni/Mensch in Not nach Thailand geschickt. Das Geld wurde nach einer Information ihres Mitarbeiters Jan Mrkvicka von einer deutschen Partnerorganisation zum Ankauf des in mehreren thailändischen Dörfern benötigten Materials verwendet.

AKW-Temelin wird für einen Tag abgeschaltet

Das südböhmische Atomkraftwerk Temelin hat für den Neujahrstag die Abschaltung des zweiten Reaktorblocks angekündigt. Da an diesem Tag alljährlich der Stromverbrauch sinke, so AKW-Sprecher Milan Nebesar, wolle man dies für einen planmäßigen Test der Einrichtung nutzen. Am Freitag arbeiten beide Blocks des Meilers auf voller Leistung.

CSOB erstreitet Milliardenentschädigung von der Slowakei

Eine Entschädigung in Höhe von 24,7 Milliarden Slowakischen Kronen, rund 700 Mio. Euro hat das tschechische Bankhaus Ceskoslovenska obchodni banka (CSOB) gegenüber der Slowakischen Republik erstritten. Darüber entschied am Mittwoch das Internationale Zentrum für die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID) in Washington. In dem Streit ging es um Forderungen der CSOB an die slowakische staatliche Firma Slovenska inkasni.

Die Slowakei will nach Informationen von Finanzminister Ivan Miklos die Möglichkeit erwägen, eine Berufung gegen die ICSID-Entscheidung einzulegen. Das Verdikt der Washingtoner Arbitrage bezeichnete Miklos am Donnerstag als "Explosion einer Zeitbombe, hinterlassen von den Regierungen Vladimir Meciars". Sollte sich die Slowakei dazu entscheiden, die Summe zu bezahlen, würde dies eine Erhöhung des diesjährigen Defizits der öffentlichen Finanzen der Slowakei um 1,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes bedeuten, sagte der slowakische Finanzminister vor Journalisten. Nach der slowakischen Tageszeitung Hospodarske noviny könnte eine Zahlungsverpflichtung in dieser Höhe die Erfüllung der Haushaltskriterien zur Euro-Einführung in der Slowakei in Frage stellen. In diesem Zusammenhang hat die CSOB ihre Bereitschaft deklariert, einen Zeitplan für Zahlungsraten mit der Slowakei zu vereinbaren.

Errichtung neuer tschechisch-österreichischer Grenzübergänge in Sicht

In der Nähe der südmährischen Stadt Znojmo/Znajm am Rande des Naturschutzgebietes Podyji/ Thayatal sollen in absehbarer Zeit neue Grenzübergänge für Fußgänger und Radfahrer errichtet werden. Die Bewohner von Vranov nad Dyji sowie Besucher des dortigen Barockschlosses werden die Möglichkeit haben, auf einem Wanderweg über den Grenzübergang Podmyce - Felling auf österreichisches Gebiet zu gelangen. Ein neuer Wanderweg soll über den Grenzübergang Hnanice-Mitterretzbach/Heiliger Stein entstehen.

Höhere Selbstbehalte bei Medikamenten vorgesehen

Ab Januar 2005 werden die Tschechen höhere Selbstbehalte für ausgewählte Medikamente zahlen müssen. Dies sagte am Donnerstag der Präsident der Tschechischen Apothekerkammer, Lubomir Chudoba. Konkrete Beispiele wollte er nicht nennen. Es liege an den Politikern, eine erträgliche Grenze für die finanzielle Beteiligung der Patienten festzulegen und dabei die sozial schwachen Personen zu berücksichtigen. Von den insgesamt 180 Milliarden Kronen, ca. 6 Milliarden Euro, die das tschechische Gesundheitswesen pro Jahr in Anspruch nimmt, bezahlen die Patienten in Cash rund acht Prozent. Auf dieselbe Prozentrate belaufen sich die Ausgaben der Menschen, die ihre Medikamente rezeptfrei in der Apotheke kaufen.