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Präsident Klaus: kein Referendum über den EU-Beitritt der Türkei

Der tschechische Präsident Vaclav Klaus nimmt nicht an, dass in Tschechien ein Referendum über den EU-Beitritt der Türkei ausgeschrieben wird. Er sagte dies vor Journalisten am Donnerstag in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Der Streit um die Türkei ist ein Streit um die Zukunft der EU, meint Klaus. Es überrascht ihn, dass auch solche Länder ein lautes "ja" zum Beitritt Ankaras sagen, die sich eine intensivere Integration innerhalb der Union wünschen. Auf dem Programm seines eintägigen Besuchs im Nachbarland stand ein Treffen mit dem slowakischen Präsidenten Ivan Gasparovic. Außerdem hat das tschechische Staatsoberhaupt die Ehrendoktorwürde an der Ökonomischen Universität in Bratislava übernommen.

EU-Sicherheitspolitik: keine Konkurrenz, sondern Ergänzung zur NATO

Der Sicherheitsrat der Tschechischen Republik hat heute ein Dokument zur Kenntnis genommen, das Pläne zur gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU zusammenfasst. Diese gemeinsame Politik sollte eine Ergänzung und keine Konkurrenz zum System der NATO sein, sagte dazu der stellvertretende tschechische Außenminister Petr Kolar. Tschechien hat das Interesse daran, sich an der Gestaltung dieser Politik aktiv zu beteiligen, betonte er. In diesem Sinne äußerte sich auch Verteidigungsminister Karel Kühnl. Ihm zufolge ist von grundlegender Bedeutung, dass die Mitgliedsstaaten der EU und der NATO nicht für jede Organisation spezielle Streitkräfte bilden müssen.

Gesetz über den Handel mit Kriegsmaterial muss novelliert werden

Das Gesetz über den Handel mit Kriegsmaterial muss novelliert werden, meint der tschechische Innenminister Frantisek Bublan. Er gab an, dass das zehn Jahre alte Gesetz den Forderungen und Empfehlungen der Europäischen Union nicht entspricht. Mit der Problematik hat sich der Sicherheitsrat des Staates heute befasst.

Orden der Ehrenlegion für tschechische Kriegsveteranen

Die Kriegsveteranen Jan Paroulek und Gustav Karpinsky haben heute im mährischen Prerov aus den Händen des französischen Militärattaches in Tschechien den Orden der Ehrenlegion erhalten. Verliehen hatte ihn der französische Präsident Jacques Chirac für ihre außerordentlichen militärischen Taten zugunsten Frankreichs. Der Orden wurde ihnen bereits im August im Rahmen der Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Invasion in der Normandie zuerkannt, die Offiziere konnten jedoch am Treffen in Frankreich aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen.

Tschechien will niedrigere Mehrwertsteuer bei Bauarbeiten

Der tschechische Finanzminister Bohuslav Sobotka will in der EU eine ständige Ausnahme für eine niedrigere Mehrwertsteuer bei Arbeiten im Zusammenhang mit dem Wohnbau aushandeln. Er sagte dies heute auf der Konferenz zum Thema "Finanzverwaltung und Städte- und Gemeindenentwicklung in Tschechien". Die jetzige Ausnahme gilt bis 2007.

Offizier hat Computer gestohlen

Ein Offizier der tschechischen Armee, der im irakischen Bagdad im Einsatz war, hat nach Auskunft der Polizei im Mai dieses Jahres zwei Notebooks veräußert, die ihm das tschechische Außenministerium geliehen hat. Danach meldete er einen Diebstahl. Die Computer wurden bei der Kontrolle seines Gepäcks gefunden, wurde heute mitgeteilt. Dem Offizier drohen bis zu drei Jahre Freiheitsentzug.

Gesundheitswesen kann kein Geschäft sein

Das Gesundheitswesen kann nach einer Aussage des Präsidenten der Tschechischen Ärztekammer David Rath kein Geschäft werden. Die Kammer geht von Erfahrungen aus entwickelten Ländern aus, in denen 70 bis 80 Prozent des Krankenhausnetzes keine Geschäftsorganisationen sind, sondern Non-Profit-Organisationen bleiben. Die Kammer arbeitet nun an einem Entwurf des öffentlich-rechtlichen Netzes von Krankenhäusern, der in der nächsten Woche fertig sein soll, informierte heute Rath.

Ex-Präsident Havel mit Hans-Sahl-Preis ausgezeichnet

Der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel ist in Prag mit dem Hans-Sahl-Preis geehrt worden. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung war dem früheren Regimegegner vom deutschen Autorenkreis und der Axel-Springer-Stiftung schon vor einigen Monaten zuerkannt worden. Wegen einer Erkrankung habe Havel den Preis erst jetzt entgegennehmen können, teilte das Büro des Ex-Staatsoberhauptes am Donnerstag mit. Die Auszeichnung ist nach dem deutschen Autor Hans Sahl benannt, der 1933 vor den Nazis in die USA emigriert war. Geehrt werde Havel als "Dichter, Dramatiker und Kämpfer für Freiheit und Demokratie", hieß es.

Ergänzungsenatswahlen in zwei Wahlbezirken

Die Wähler aus dem 4. Prager Stadtbezirk und aus der Region um Znojmo/Znaim werden am Freitag und Samstag an die Urnen gehen, um ihre Senatoren zu wählen. Bei dieser Sonderwahl werden zwei Mitglieder der Oberen Parlamentskammer ersetzt, die im Juni als Abgeordnete ins Europaparlament gewählt worden sind. Eine regelmäßige Ablösung eines Drittels der Senatskammer wird dann im November vollzogen.

Projekt "Die Familie von drüben"

Zu einer reibungslosen Eingliederung von Ausländern in die tschechische Republik will ein Projekt mit dem Namen "Die Familie von drüben" beitragen. Hundert tschechische Familien sollten am 28. November hundert aus dem Ausland stammende Familien zum Sonntagsmittagessen einladen und sich mit ihnen näher bekannt machen. Darüber berichtete heute Michaela Dvorakova von der Vereinigung Slovo 21 (Wort 21), die das Projekt organisiert.

Konferenz über Umwelterziehung

Die Umwelterziehung sollte nach Vorstellung der Pädagogen alle Unterrichtsfächer betreffen und zur Vertiefung der interdisziplinären Beziehungen beitragen. Die Kinder sollten sich durch konkrete Beispiele ihres Verhältnisses zur Natur bewusst werden, sowie der Notwendigkeit, die Natur zu schützen, sagte heute Tomas Hodina vom ökologischen Zentrum der Hauptstadt Prag, Toulcuv dvur. Im Zentrum fand am Donnerstag die 4. Konferenz über Umwelterziehung namens M.R.K.E.V. statt.

Tschechien präsentiert sich in New York als IT-Standort

Auf der Technologiemesse TECHXNY, die heute in New York ihren Höhepunkt erreicht, präsentiert sich die Tschechische Republik als leistungsfähiger Anbieter moderner Produkte und Dienstleitungen aus dem Bereich der Informationstechnologie. Unter der Leitung der Regierungsagenturen CzechInvest und CzechTrade suchen tschechische IT-Unternehmen auf der Messe nicht in erster Linie Kunden, sondern Partner, die ihnen den Einstieg auf den amerikanischen Markt eröffnen. Die renommierte Consulting-Agentur A.T. Kearney wertet Tschechien hinter China, Indien und Malaisia als weltweit viertbesten Produktionsstandort in der IT-Branche

J. E. Gardiner leitet Tschechische Philharmonie

Die Tschechische Philharmonie spielt am Donnerstag- und Freitagabend in Prag unter der Leitung des weltberühmten britischen Dirigenten John Eliot Gardiner. Für das Solo in der Vierten Symphonie Gustav Mahlers hat der Dirigent die in der Züricher Oper wirkende junge tschechische Sopranistin Martina Jankova engagiert. Mit dem Programm, das nun in Prag gespielt wird, hat sich das tschechische Orchester mit Gardiner in der ersten Hälfte der Woche bereits in Braunschweig und Bonn vorgestellt.

Festival alternativer Kultur Next wave beginnt in Prag

In Prag beginnt am Donnerstag das 11. Festival der alternativen Kultur mit dem Namen Pristi vlna / Next wave. In den nächsten vier Tagen werden Veranstaltungen im Bereich Theater, Musik, Literatur und bildende Kunst angeboten.