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Klaus und Spidla einigen sich auf gemeinsame Initiative zum EU-Beitritt

Der tschechische Präsident Václav Klaus und der tschechische Premier Vladimír Spidla haben sich am Freitag bei einem Essen auf Schloss Lány, bei dem auch ihre Gattinnen zugegen waren, auf eine gemeinsame Initiative im Hinblick auf die bevorstehende EU-Erweiterung geeinigt. Es soll sich dabei um einen Diskussionsrahmen unter Einbeziehung beider Parlamentskammern handeln. Weitere Einzelheiten wollten Klaus und Spidla nicht bekannt geben, da sie diese erst mit den beiden Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses und des Senats erörtern wollten. Andererseits bekundeten Klaus und Spidla ihre Absicht, das Treffen zwischen Präsident und Premier zu Beginn eines jeden Jahres zu einer neuen Tradition werden zu lassen. Mit Spidla hat Klaus in Lany neben der europäischen Integration und der Situation im Parlament des Weiteren auch über die Auslandsreisen gesprochen, die beide Politiker in diesem Jahr geplant haben. Damit seien Dopplungen vermieden worden und es könne der Versuch gemacht werden, in einem bestimmten Zeitraum von tschechischer Seite die gesamte Welt zu bereisen, bemerkte der Präsident.

Cerný: Tschechen sollten sich Verantwortung für Europa bewusst werden

Während einer ökumenischen Neujahrsfeier von Kirchenvertretern und Künstlern hat man am Neujahrstag in der Prager St. Nikolauskirche an den bevorstehenden EU-Beitritt Tschechiens und die Verantwortung der Menschen guten Willens für den Frieden erinnert. Der Vorsitzende des Rates der Böhmischen Brüdergemeinde Pavel Cerný betonte, auch in der Europäischen Union gebe es Raum für die Nächstenliebe und für das Evangelium. Die tschechischen Bürger sollen sich Cerný zufolge ihrer Verantwortung für die europäische Gemeinschaft bewusst werden.

Prager starten mit Feuerwerk, Abfall und Wohnungsbrand ins neue Jahr

Mit einem riesigen Feuerwerk sind am Donnerstagabend die Neujahrsfeierlichkeiten in der tschechischen Hauptstadt Prag zu Ende gegangen. Bis zum Beginn des Feuerwerks um 19 Uhr hatten sich Zigtausende Prager und deren Gäste an den Moldauufern unterhalb des Letna-Plateaus eingefunden, um die mehr als zehnminütige Licht- und Knaller-Show zu bewundern. Bei diesem Feuerwerk wurden dank entsprechender pyrotechnischer Effekte symbolisch die zwölf Monate des Jahres dargestellt. In den Stunden davor hatten die Arbeiter des Prager Stadtreinigungsdiensts rund 76 Tonnen Abfälle aus der Silvesternacht zusammengetragen und abtransportiert. Die Abfälle landeten in der Müllverbrennungsanlage, gab eine Sprecherin des Unternehmens an. In der Nacht zu Freitag mussten in der Prager Plattenbausiedlung Cerný Most 35 Menschen wegen eines gegen 02:30 Uhr in einem Hochhaus in der Straße Cíglerova ausgebrochenen Wohnungsbrandes evakuiert werden. Eine 39-jährige Einwohnerin erlitt Verbrennungen, drei weitere Erwachsene und ein Kind wurden mit Rauchvergiftungen in ein städtisches Krankenhaus eingeliefert. Das Feuer soll von einer brennenden Kerze auf einem Weihnachtsbaum verursacht worden sein. Der Schaden der völlig ausgebrannten Wohnung beläuft sich auf eine halbe Million Kronen (ca. 16.000 Euro). Gegen 05:30 Uhr hatten die Feuerwehrleute den Brand bekämpft.

Erdbeben im Iran: Tschechische Hilfe wird als hinreichend eingestuft

Vertreter tschechischer nichtsstaatlicher Organisationen haben am Freitag die bisherige tschechische Hilfe für die Erdbebenopfer im Iran als hinreichend eingeschätzt. Als schnell, gezielt und effektiv ist sie bezeichnet worden von Vertretern des tschechischen Staates, der zunächst ein Rettungsteam mit 14 Rettungskräften und vier Spürhunden und danach zwei voll beladene Flugzeuge mit dringend benötigten Hilfsgütern in das Katastrophengebiet gesandt hat. Der tschechische Suchtrupp gehörte dabei zu den ersten internationalen Rettungsteams, die in der vom Erdbeben heimgesuchten Stadt Bam Hilfe leisteten.

Kurs der Krone zu Jahresbeginn: Anstieg gegenüber Euro und Dollar

Die tschechische Währung konnte am ersten Geschäftstag des neuen Jahres sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem Dollar einen leichten Anstieg im jeweiligen Wechselkurs verzeichnen. Zu Geschäftsschluss am Freitag wurden die entsprechenden Kurse im Verhältnis von 32,30 Kronen für einen Euro bzw. 25,68 Kronen für einen US-Dollar notiert. Da die meisten Händler auf dem inländischen Devisenmarkt jedoch erst wieder in der nächsten Woche in das Geschäft eingreifen, rechnen Finanzexperten ab Montag mit einem noch kräftigeren Anstieg des Kronenkurses auf einen Wert zwischen 30,40 bis 31,50 Kronen je Euro.

Höhere Mehrwertsteuer ließ Benzinpreise gleich um 20 Heller ansteigen

Auf Grund der seit dem 1. Januar in Tschechien auf Brennstoffe erhobenen höheren Mehrwertsteuer sind die Benzin- und Dieselpreise bereits am Neujahrstag um durchschnittlich 20 Heller je Liter angestiegen. Der höchste Preisanstieg wurde dabei in der Hauptstadt Prag festgestellt, wo Autofahrer inzwischen durchschnittlich 30 Heller mehr für den Liter Benzin und 60 Heller mehr für den Liter Diesel berappen müssen.

AKW Temelín lieferte knapp vier Prozent mehr Strom ans Netz als geplant

Im abgelaufenen Jahr 2003 hat das südböhmische Atomkraftwerk Temelín insgesamt 12,12 Terawattstunden Elektroenergie erzeugt, was einem Zuwachs von rund 6,7 Terawattstunden gegenüber dem Jahr 2002 entspricht. Der Produktionsplan des Kraftwerks wurde dabei bereits am 22. Dezember erfüllt und zu Jahresende um 3,92 Prozent übererfüllt. In diesem Jahr will Temelín nahezu 13,3 Terawattstunden Elektroenergie ans Netz liefern, informierte AKW-Sprecher Milan Nebesár am Freitag.

SPORT: Tschechische U-20-Eishockeyauswahl erreicht WM-Halbfinale

Bei der U-20-Eishockey-Weltmeisterschaft in Finnland gelang der tschechischen Auswahl am Freitag durch einen 4:2-Sieg über die benachbarte Slowakei der Einzug in das Halbfinale. Vor 4500 Zuschauern in Helsinki konnte das tschechische Team dabei nicht nur einen zweimaligen Rückstand wettmachen, sondern im zweiten Drittel durch die Tore von Ovcacík, Hudler und Klepis innerhalb von nur sechs Minuten die entscheidende Wende erzwingen. In der Runde der letzten Vier treffen die Schützlinge von Trainer Alois Hadamczik am Samstag auf die Mannschaft aus Kanada.

Wetter: Es ist klar und frostig - Ab Montag ist mit Erwärmung zu rechnen

Das Wetter in Tschechien entspricht dieser Tage exakt dem einer alten böhmischen Bauerregel: "Ve dne jas, v noci mráz", zu deutsch: Am Tage klar, in der Nacht Frost. Bereits am Samstagmorgen sinken die Temperaturen daher auf bis zu minus 11 Grad, am Tage erreichen sie Höchstwerte zwischen minus sieben und minus drei Grad und in der Nacht auf Sonntag fallen sie gar bis auf minus 16 Grad Celsius, so die Vorhersage des Tschechischen Hydrometeorologischen Instituts in Prag-Komorany. Am Sonntag soll sich die Tageshöchsttemperatur dann bei minus 7 Grad Celsius bewegen. In den Höhenlagen der tschechischen Gebirge ist mit wiederholten Schneefällen zu rechnen. Am Montag soll es dann jedoch bereits im westlichen Teil der Tschechischen Republik zu einer Erwärmung kommen, bei der auch Temperaturen von einem Grad über Null nicht auszuschließen seien, erklärten die Meteorologen.