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Debatte über die obligatorische Mitgliedschaft in der Ärztekammer

Die Mitgliedschaft in der Ärztekammer, Apothekerkammer und Zahnärztekammer bleibt vorläufig obligatorisch. Die Debatte darüber, ob Ärzte, Zahnärzte und Apotheker Mitglieder ihrer Kammern sein müssen, wird wieder von Anfang an beginnen. Dem kommunistischen Abgeordneten Jirí Mastálka ist es am Freitag beinahe gelungen, die Aufhebung der obligatorischen Mitgliedschaft in den Kammern durchzusetzen. Das Unterhaus billigte zuerst seinen Vorschlag, und zwar nicht nur dank den Oppositionsabgeordneten, sondern auch der Mehrheit der Christdemokraten. Die Christdemokraten bezogen damit einen anderen Standpunkt als die beiden anderen Regierungsparteien - die Sozialdemokraten und die Unionisten. Das Kabinett nahm danach den ganzen novellierten Gesetzentwurf zurück.

Gewerkschafter in Dukovany und in Temelín planen Streik

Die Gewerkschaft der Bediensteten im tschechischen Atomkraftwerk Dukovany plant für den Januar kommenden Jahres einen Streik, um ihre Forderungen nach einem Lohnanstieg für das Jahr 2004 zu unterstützen. Bereits am Freitag wurden erste Schritte zur Vorbereitung der Arbeitsniederlegung gesetzt. Für Anfang Januar ist noch eine Unterschriftenaktion unter den Mitarbeitern geplant. Wenn mehr als die Hälfte der Belegschaft den Streik unterstützt, dann wird dieser voraussichtlich Mitte des Monats stattfinden. Die Gewerkschaft hat auch bereits das Staatliche Amt für atomare Sicherheit über die Situation informiert. Die Vorsitzende jener Behörde, Dana Drabova meinte, man habe sichergestellt, dass es durch den Streik zu keiner Gefährdung der Sicherheit in dem Kernkraftwerk kommen werde. Im südböhmischen Atomkraftwerk Temelín begannen die Gewerkschafter am Freitag Unterschriften zu sammeln, um die Ausrufung des Streikes zu unterstützen.

Mitarbeiter des tschechischen Feldlazaretts kehren aus Basra zurück/In den Irak werden Militärpolizisten entsendet

Am Sonntagabend werden die letzten Soldaten des tschechischen Feldlazaretts, das seit April in der südirakischen Stadt Basra tätig war, in die Heimat zurückkehren. Die Soldaten sollen von Verteidigungsminister Miroslav Kostelka auf dem Prager Flughafen begrüßt werden. Nach Worten des ersten Oberbefehlshabers des Feldlazaretts, Mojmír Mrva, stellte die Mission im Irak den schwersten Einsatz dar, den die erfahrenen Militärärzte erlebt haben. Die Militärärzte werden im Irak durch Militärpolizisten abgelöst, die sich vor allem auf die Ausbildung der irakischen Polizei und die Arbeit für die multinationale Division unter britischer Führung konzentrieren werden.

Außenminister Svoboda in Duschanbe

Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda hat in Duschanbe, der Hauptstadt Tadschikistans, Gespräche über Möglichkeiten für tschechische Investoren wie auch über die aktuelle Lage im benachbarten Afghanistan geführt. Nach seinen Informationen wird sich Tschechien u.a. an der ersten Etappe der Rekonstruktion eines Zementwerkes in Duschanbe beteiligen, das ein strategisch wichtiges Projekt für dieses mittelasiatische Land darstellt. Nach dem Treffen mit Spitzenpolitikern brachte Svoboda im Namen der Tschechischen Republik das Interesse zum Ausdruck, auch an weiteren Investitionsprojekten teilzunehmen. Eine positive Entwicklung Tadschikistans könne auch als eine Herausforderung für Afghanistan gelten, das sich von den Folgen des Krieges erholt, so Svoboda.

Zaoralek: Zusammenarbeit mitteleuropäischer Parlamente kann der EU helfen

Regelmäßige Treffen, über die sich Parlamentsvertreter aus fünf mitteleuropäischen Ländern einschließlich der Tschechischen Republik am Mittwoch in Wien einigten, werden das Ziel haben, zur Suche nach gemeinsamen Standpunkten zu aktuellen europäischen Fragen beizutragen. Dies erklärte der Vorsitzende des tschechischen Abgeordnetenhauses, Lubomír Zaorálek, gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Er betonte, er halte die Tatsache für wichtig, dass es sich eben um Treffen der Länder Mittel- und Osteuropas handele, das vom westlichsten Teil der EU für eine unberechenbare Region gehalten werde.

Chanuka-Fest ist in Prag mit einem Bildungsprojekt verbunden

Am Freitagabend hat das achttägige jüdische Fest der Lichter - das Chanuka-Fest - begonnen. Dieses Jahr ist das Fest in Prag mit einem ungewöhnlichen, von der jüdischen Kommunität initiierten Bildungsprojekt verbunden. Plakate, auf der die Frage stand "Ist Chanuka Ihr Fest?" orientierten sich auf Menschen, die zwar jüdische Vorfahren haben, sich dessen nicht jedoch bewusst sind oder sich dazu nicht bekennen und deswegen am Religionsleben nicht aktiv teilnehmen.

Prags Verkäufer stöhnen unter Weihnachtsliedern

Wegen "belastender Dauer-Berieselung durch Weihnachtslieder" hat ein tschechischer Arbeitnehmer-Verband eine Sonderprämie für Verkäufer gefordert. Die "monotone Beschallung" sei "höchster Stress", sagte der Verbands-Vorsitzende Alexandr Leiner der Zeitung "Lidove noviny" vom Freitag. Wegen der "Nonstop-Berieselung" sollten die Arbeitnehmer eine Art Schmerzensgeld erhalten. Für 2004 wolle der Verband dann eine zeitliche Begrenzung der Weihnachts-Beschallung durchsetzen.