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Verheugen gegen internationale Temelin-Konferenz

EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen hat sich gegen eine internationale Konferenz über das südböhmische Atomkraftwerk Temelin ausgesprochen. Er könne eine entsprechende Anregung aus Reihen des Europäischen Parlaments nicht unterstützen, da Tschechien selbst eine solche Veranstaltung nicht wolle, zitierte die Prager Nachrichtenagentur CTK am Montag Verheugen nach einem Treffen mit dem tschechischen EU- Chefunterhändler Pavel Telicka in Brüssel.

Verheugen sprach sich stattdessen für eine schnelle Beendigung der Gespräche aus, die Tschechien und Österreich seit Jahresbeginn über die umstrittene Anlage führen.

Das tschechische Außenministerium erfreut über Verheugens Stellungnahme

Das tschechische Außenministerium bewertete die Stellungnahme von EU- Komissar Günter Verheugen zum Atomkraftwerk Temelin als positiv und begrüßte dessen Ansicht, wonach der Melker Prozess sobald wie möglich abgeschlossen werden sollte. Der Sprecher des tschechischen Außenministeriums Ales Pospisil sagte am Montag der Nachrichtenagentur CTK, dass der österreichische Umweltminister Wilhelm Molterer und der tschechische Außenminister Jan Kavan am 21. September wegen Temelin zusammenkommen werden.

Das Atomkraftwerk Temelin wurde vorläufig heruntergefahren

Das südböhmische Atomkraftwerk Temelin musste für die Messung an einem Turbinenteil für etwa fünf Tage vom Netz genommen werden. Die Leistung sei am Mittag von 35 auf drei Prozent heruntergefahren worden, sagte Werkssprecher Milan Nebesar. Im Rahmen mehrerer Tests habe man am Wochenende auch zwei der vier Hauptzirkulationspumpen abgeschaltet, sagte Nebesar. Die Anlage habe darauf zufriedenstellend reagiert. Auch in dem im Bau befindlichen zweiten Block seien Tests erfolgreich beendet worden, sagte Nebesar. Die grenznahe Anlage wird wegen angeblicher Sicherheitsmängel von Deutschland und Österreich kritisiert.

Einreisekontrollen britischer Beamte erfolgreich

Großbritannien hält die Einreisekontrollen der britischen Beamten auf dem Prager Flughafen für erfolgreich. Ihre Aufhebung betrachtet die britische Seite trotzdem für verfrüht. Seit Ende August, da die britischen Beamten auf den Flughafen zurückgekehrt sind, ist die Zahl der aus Tschechien stammenden Asylsuchenden in Großbritannien rasant gesunken, sagte am Montag der Nachrichtenagentur CTK der Sprecher der britischen Botschaft in Prag Zbynek Havranek. In der zweiten Welle der Kontrollen, die am 27. August wieder eingeführt wurden, haben die britischen Beamten 16 Passagiere an ihrer Ausreise gehindert, in der ersten waren es innerhalb von drei Wochen ca. 120 Menschen.

Jüdische Gemeinde gedachte des Transports der tschechischen Juden in Vernichtungslager

Mit einer Totenfeier gedachte die jüdische Gemeinde der Tschechischen Republik am Sonntag auf dem jüdischen Friedhof in Terezin/Theresienstadt der Opfer des Holocausts. Wie jedes Jahr seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges erinnerte sie damit an die Transporte tschechischer Juden in Vernichtungslagern, die im Herbst 1941 begannen. Der Prager Rabbiner Karol Sidon nahm auf der Gedenkveranstaltung auch auf die Bemühungen einiger arabischer Staaten bezug, die Juden auf der Antirassismus Konferenz im südafrikanischen Durban vergangene Woche als Rassisten zu verurteilen. Sidon sagte hierzu, es laufe ihm kalt den Rücken herunter, weil dies wie eine Vorbereitung auf den erneuten Ausschluss der Juden aus der Gesellschaft der anständigen Menschen aussehe.

Prager Herbst mit La Scala und Ricardo Mutti startet am Mittwoch

Das internationale Musikfestival Prager Herbst wird morgen mit dem philharmonischen Orchester des Mailander Theaters La Scala und Ricardo Mutti eröffnet. Der elfte Jahrgang des internationalen Musikfestivals wird bis zum 3. Oktober vor allem Orchester-Konzerte in der tschechischen Hauptstadt bieten. Der diesjährige Jahrgang zeichnet sich durch die bisher höchste Zahl an ausländischen Gästen aus, im Rahmen ihrer Tournee werden insgesamt 7 nach Prag kommen, sagte der Direktor des Musikfestivals. Zu den deutschen Gästen gehören das Orchester der Beethovenhalle aus Bonn und die Junge Deutsche Philharmonie.