Tausende Menschen erinnerten in Prag an Opfer vom August 1968 und 1969

Rund 10000 Menschen nahmen an der Kundgebung in Prag teil, bei der an die Opfer des 21. Augusts 1968 und auch 1969 erinnert wurde. Die Demonstration begann auf dem Wenzelsplatz. Einige Zeitzeugen erzählten über ihre Erlebnisse vor 50 Jahren. Ein Jahr nach dem Einmarsch der Warschauer Pakttruppen in die damalige Tschechoslowakei ließen die Kommunisten die Proteste gegen die Okkupation blutig unterdrücken. Die Redner warnten vor dem Aufstieg der Kommunisten in Tschechien. Die Demonstranten begaben sich danach zum Sitz der kommunistischen Partei, vor dem sie einen symbolischen Sarg mit den Namen und Fotos der Menschen gelegt haben, die 1969 von den sogenannten „Volksmilizen“ erschossen wurden.

Die Kundgebung wurde vom Verein „Eine Million Augenblicke für die Demokratie“ einberufen. Beendet wurde sie am Abend vor dem Masaryk-Denkmal auf der Prager Burg. Dort machte der Begründer des Vereins Mikuláš Minář unter anderem darauf aufmerksam, dass Präsident Zeman die Verfassung verletzt. Er forderte die auf dem Hradschiner Platz versammelten Menschen auf, mit der „Stirn gegenüber Masaryk und dem Rücken gegenüber Zeman“ zu stehen. Minář zufolge haben Menschen in weiteren 92 Städten der Ereignisse vor 50 Jahren gedacht.