1955: Schiffe segeln nach Triana

Triana (Foto: Public Domain)
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Ein spanisch angehauchtes Lied aus einer Cervantes-Komödie wird zum Erfolg.

Triana  (Foto: Public Domain)
Neben Theatern und vielen Laienensembles trugen in den 1950er Jahren auch der Rundfunk und das aufkommende Fernsehen zur Popularität der Musikkomödien bei. Die nicht besonders anspruchsvollen Lieder beruhten dabei vor allem auf gemäßigten Swingmelodien.

Zur Zeit des Eisernen Vorhangs feierten oft auch Lieder mit exotischem Anklang Erfolge – sie versprachen etwas, das für den Gemeinsterblichen damals völlig unzugänglich war. So auch dieser Habanera nach dem Motiv einer spanischen Volksmelodie. Übersetzerin Olga Fischerová und ihr Mann, der bekannte Musikkomponist Jan F. Fischer, nahmen das Lied in die neu bearbeitete Cervantes-Komödie „Lišák Pedro“ (Peter Tunichtgut) auf. Bald nachdem es im Herbst 1955 im Tschechoslowakischen Runfunk erklungen war, begann der Ansturm auf die Plattenläden. Die Kaufwütigen waren ausgehungert und gierten nach einem Stück gefühlvoller Musik.

Kurz und gut: Von dem Lied „Plují lodi do Triany“, auf Deutsch etwa „Schiffe segeln nach Triana“, verkauften sich augenblicklich über 220.000 Platten. Interpretiert wurde das Stück schließlich von vielen herausragendenen Sängerinnen.

Ereignisse 1955

■ 10. Januar: Die KPTsch setzt eine Kommission zur Untersuchung der politischen Prozesse ein.

■ 11. Februar: Die erste Live-Übertragung des Tschechoslowakischen Fernsehens zeigt die Eishockey-Partie zwischen der Tschechoslowakei und dem schwedischen Klub IF Leksand.

■ Im Mai tritt die Tschechoslowakei dem Militärbündnis Warschauer Pakt bei.

■ Am 14. April wird der Olympia-Medaillengewinner und Diskuswurf-Weltmeister Imrich Bugár geboren.