Studie: Tschechisches Steuersystem für Firmen weiter kompliziert

Foto: Barbora Kmentová

Das tschechische Steuersystem ist für Firmen weiterhin vergleichsweise kompliziert. Dies zeigt die neueste internationale Studie „Paying Taxes“ von Weltbank und der Unternehmensberatungsfirma PriceWaterhouseCoopers (PwC). Demnach hat sich Tschechien zwar um drei Ränge verbessert, liegt aber weiterhin auf Platz 119 weltweit. Dies ist die schlechteste Position in gesamt Mitteleuropa: Deutschland (68.), Österreich (72.), Polen (87.), Ungarn (88.) und Slowakei (100.) sind jeweils besser platziert.

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Laut der Studie brauchen Firmen in Tschechien im Schnitt 413 Stunden im Jahr, um die Steuererklärung auszufüllen und alle weiteren entsprechenden administrativen Schritte auszuführen. Weltweit liegt der Schnitt bei 264 Stunden, wobei Katar, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate nach wie vor die einfachste Fiskalgesetzgebung haben, am hinteren Ende befindet sich mittlerweile Bolivien.

In der tschechischen Steuergesetzgebung habe es im zurückliegenden Jahr keine größeren Änderungen gegeben, sagte David Borkovec von PwC. Die leicht verbesserte Position des Landes sei durch Verschlechterungen anderswo zustande gekommen. Zwar sei es für die Unternehmen von Vorteil, dass es eine Kontinuität im Steuerbereich gebe, so Borkovec. Doch gehöre das hiesige System im EU-Vergleich zu den kompliziertesten.

Zudem wuchs in Tschechien die Steuerbelastung einer Modellfirma: Die kompletten Zahlungsleistungen an die öffentliche Hand lagen erhöhten sich von 48,1 auf 48,5 Prozent des Gewinns. Der weltweite Schnitt beträgt 40,9 Prozent.

Die Daten wurden in 189 Ländern der Welt erhoben. Die Paying-Taxes-Studie wird seit 2004 erstellt.

Autor: Till Janzer
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