Stadt Kadaň will Weinbau erweitern

Foto: Archiv Radio Prag

96 Prozent der tschechischen Weinproduktion stammen aus Südmähren. Wein wird auch aber in einigen Gegenden Böhmens angebaut. Die Stadtväter von Kadaň / Kaaden in Nordböhmen denken beispielsweise daran, die Produktion ihres regionalen Weins zu erweitern.

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historischen Weinbaurieden zu erneuern. Wenn der Vorschlag unterstützt wird, könnte man künftig den Wein aus Kadaň nicht nur beim Winzerfest kosten, sondern ihn auch in den örtlichen Geschäften kaufen. Die Stadt besitze bislang rund 0,5 Hektar Weinberge nahe der Franziskanerkirche, erklärte der Bürgermeister von Kadaň, Jiří Kulhánek, am Freitag der Nachrichtenagentur ČTK.

In diesem Jahr werde das Winzerfest in der Stadt bereits zum 16. Mal veranstaltet, so der Bürgermeister. Die Mehrheit des Weins wird jedoch Kulhánek zufolge eben während Festes getrunken. Die übrigen etwa zehn Flaschen werden laut Bürgermeister an wichtigen Besuch der Stadt verschenkt. Insgesamt reichen die Reben am bestehenden Weinberg pro Jahr für rund 200 Flaschen Wein. Dies sei indes nicht genügend, um Wein auch verkaufen zu können, sagte der Bürgermeister.

Die Flächen zur Anlage weiterer Rebflächen seien bereits ausgesucht worden, so Kulhánek. Der Stadtrat beauftragte die Umweltsektion im Rathaus mit einer Analyse der Bedingungen für den Weinverkauf. Anhand der Erkenntnisse soll im August darüber entschieden, ob die Stadt weitere Schritte unternimmt, um mit dem Weinverkauf zu beginnen.

Die Stadträte rechnen allerdings nicht damit, dass der Weinbau und -verkauf für Kadaň besonders rentabel wäre. Jedoch könnten dem Bürgermeister zufolge Weinflaschen mit einem schönen Etikett den Tourismus in Kadaň fördern. Das Etikett würde ein Künstler aus der Region entwerfen. Die Stadt betreibt bereits jetzt einen Weinkeller am Weinberg beim Franziskanerkloster. Das Privileg, Wein anzubauen, hat bereits Kaiser Karl IV. im Mittelalter der Stadt erteilt.