Škoda Transportation stellt ersten Zug für Deutsche Bahn fertig

Quelle: Archiv Škoda Transportation

Der Pilsner Maschinenbauer Škoda Transportation kann schon bald den ersten Zug nach Deutschland liefern. Wegen Verzögerungen bei dem Auftrag der Deutschen Bahn verpassen die Pilsner jedoch einen Auftritt bei der renommierten Transportmesse Innotrans.

Quelle: Archiv Škoda Transportation
Die Strecken zwischen Nürnberg, Ingolstadt und München werden in Zukunft auch Züge des Pilsner Traditionsunternehmens Škoda Transportation bedienen. Der Auftrag der Deutschen Bahn dazu umfasst sechs Zuggarnituren zu je sechs doppelstöckigen Waggons samt Lokomotiven. Das Gesamtvolumen der Bestellung liegt bei 2,6 Milliarden Kronen (96 Millionen Euro).

Die Züge erfüllen dabei den höchsten Qualitätsstandard der Deutschen Bahn Q1. Sie können eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 189 km/h erreichen und sind mit einem Druckausgleichssystem ausgestattet. Außerdem verfügen die Züge über drahtloses Internet und Steckdosen an jedem Sitzplatz. Die erste bereits fertiggestellte Zuggarnitur befindet sich derzeit in der Testphase.

Quelle: Archiv Škoda Transportation
Bei der Fertigung ist Škoda Transportation jedoch geringfügig in Verzug geraten. Deswegen konzentriert sich das Unternehmen nun voll und ganz auf die Erfüllung des Auftrags für die Deutsche Bahn. Dies habe auch Vorrang vor der Teilnahme an der Berliner Transportmesse Innotrans, so eine Sprecherin des Pilsner Maschinenbauers. Die Innotrans gehört indes zu den wichtigsten Messen der Branche und findet vom 20. bis 25. September statt.

Die Züge von Škoda Transportation sollen die altersschwachen IC-Garnituren im Regionalverkehr in Bayern ersetzen. Dass die Pilsner die Ausschreibung für sich entscheiden konnten, war jedoch eine Überraschung. Zuvor war der deutsche Markt von einheimischen Herstellern dominiert, die jedoch wegen massiven Lieferverzögerungen und mangelhafter Qualität ihrer Produkte in Kritik geraten sind. Mit der Erteilung des Auftrags an Škoda Transportation wolle man den Wettbewerb in diesem Segment beleben, so ein Sprecher der Deutschen Bahn damals.