Schwerpunkt Material- und Rohstoffforschung beim Tschechisch-Sächsischen Innovationstag

Der 2. Tschechisch-Sächsische Innovationstag wurde am Freitag in Prag eröffnet. Vertreter sächsischer und tschechischer Hochschulen und Forschungsinstitute besprechen dabei aktuelle Themen, des Wissens- und Technologietransfers, der Forschungsförderung und zu Möglichkeiten der grenzüberschreitenden wissenschaftlichen Kooperation. Der Schwerpunkt der Konferenz ist die Material- und Rohstoffforschung.

Eva-Maria Stange  (Foto: Martin Rulsch,  CC BY-SA 3.0 DE)
Die Tschechische Republik und der Freistaat Sachsen könnten sich gemeinsam der Weltspitze anschließen, falls sie bei konkreten Forschungsprojekten zusammenarbeiten würden. Es geht um die Zusammenarbeit in den Bereichen Mikro- und Nanoelektronik, Gesundheitswesen, Materialien- und Rohstofferforschung. Dies sagte die sächsische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva-Maria Stange, bei dem 2. Tschechisch-Sächsischen Innovationstag am Freitag in Prag.

Die Konferenz ist vor allem der Material- und Rohstoffforschung gewidmet. Eben in diesem Bereich spielt Sachsen eine führende Rolle in Deutschland und der EU. Tschechische Wissenschaftler können dabei ihre Erkenntnisse im Bereich der unkonventionellen Materialien für den Bau von Bearbeitungsmaschinen, der neuen feuerbeständigen Materialien für das Hüttenwesen und die Stahlindustrie sowie Materialien für die Konstruktion von 3D-Batterien anbieten. Diese gehören zu den Prioritäten im Rahmen der Nationalen Politik für Forschung, Entwicklung und Innovationen. Wie Stange am Freitag in Prag informierte, sollen sich tschechische Wissenschaftler an einem Forschungsprojekt des Max-Planck-Instituts für Zellbiologie in Dresden beteiligen, das mit einer Summe von 30 Millionen Euro gefördert wird.

Obwohl Tschechien und Sachsen Nachbarländer sind, hat der Freistaat in der Vergangenheit mit der Slowakei, mit Ungarn und Slowenien intensiver zusammengearbeitet. Es gibt aber auch Kontakte zwischen Sachsen und den grenznahen Instituten in Nordböhmen. Eine enge Zusammenarbeit wurde zum Beispiel zwischen den technischen Universitäten in Liberec / Reichenberg und Dresden geknüpft. Eine gemeinsame Forschung läuft auch im Bereich der Nanomaterialien und technischen Textilien.

Pavel Bělobrádek  (Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Der tschechische Minister für Wissenschaft, Forschung und Innovation, Pavel Bělobrádek, sprach sich dafür aus, der bilateralen Kooperation einen festen Rahmen zu geben. Er kündigte an, Sachsen zu besuchen, um sich mit den Projekten bekannt zu machen, an denen sich tschechische Forscher beteiligen sollen.