Reifenproduzent Mitas: Durchbruch bei Arbeitskampf in Sicht

Foto: Archiv Mitas

Seit Anfang März befinden sich die Angestellten in den Prager und Zlíner Werken des Gummi- und Reifenherstellers Mitas im Arbeitskampf. Nun zeichnet sich eine Einigung mit den schwedischen Eignern des Unternehmens ab: Die Löhne sollen in absehbarer Zeit bedeutend steigen.

Foto: Archiv Mitas
Mitas gilt als einer der wichtigsten Hersteller von Traktorreifen mit zahlreichen Produktionsstätten weltweit. In den Werken in Prag und Zlín drohen die Angestellten jedoch seit 10. März mit Ausstand, und Anfang April traten die Arbeit tatsächlich für zwei Stunden in einen Warnstreik. Mindestens 5000 Kronen (186 Euro) mehr Lohn fordern die Gewerkschaftsvertreter von dem schwedischen Firmeneigner Trelleborg. Bisher verdient ein Arbeiter in den Prager und Zlíner Fabriken von Mitas im Schnitt rund 12.000 bis 15.000 Kronen (446 bis 560 Euro) netto.

Nun ist den Vertretern von Arbeitnehmern und Eignern ein Durchbruch in den Lohnverhandlungen gelungen. In drei Stufen sollen die Gehälter nun steigen. Einen Zuschlag soll es zunächst im September, danach Anfang und Mitte kommenden Jahres geben. Insgesamt sollen sich die Löhne denen im Mitas-Werk in Otrokovice annähern, dort verdient ein Arbeiter im Schnitt 28.000 Kronen (1040 Euro) vor Steuern. Genaue Zahlen sollen erst kommende Woche bei der endgültigen Vertragsunterzeichnung bekannt werden.

Mitas-Werk in Prag  (Foto: ŠJů,  CC BY-SA 3.0)
Beide Seiten zeigten sich zufrieden mit der vorläufigen Vereinbarung. Und das obwohl die Lohnsteigerung am Ende etwas geringer ausfallen soll, als gefordert. Man habe sich kompromissbereit zeigen müssen, da auch die Produktivität und die Wirtschaftslage eine Rolle spielen würden, heißt es dazu von Seiten der Gewerkschafter. Dennoch lobe man das Entgegenkommen des schwedischen Eigners.

Seit den 1930er Jahren produziert Mitas an mehreren Standorten in Tschechien Kunststoffe, Gummi und Reifen vor allem für landwirtschaftliche Fahrzeuge. Nachdem im vorvergangenen Jahr die Umsätze und Gewinne eingebrochen waren, ging das Unternehmen in den Besitz des schwedischen Kunststoff-Herstellers Trelleborg über.