Pkw-Industrie: Nur Škoda kann zulegen

Foto: Archiv Škoda Auto

Die tschechische VW-Tochter hat 2017 ein Rekordergebnis erzielt, Hyundai stagniert, und TPCA verliert sogar.

Foto: Archiv Škoda Auto
Sehr unterschiedlich ist die Laune an den Standorten der Autoindustrie in Tschechien. In Mladá Boleslav / Jungbunzlau freuen sich die Škoda-Manager über ein Wachstum der Verkaufszahlen von 6,6 Prozent. „2017 war das beste Jahr in der 122-jährigen Geschichte unserer Firma“, sagte der Vorstandsvorsitzende Bernhard Maier.

Konkret wurden im vergangenen Jahr mehr als 1,2 Millionen Wagen verkauft. Damit hat das tschechische Vorzeigeunternehmen zum vierten Mal in Folge die Marke von einer Millionen Autos geknackt. Größter Markt für Škoda ist China mit 325.000 Pkw (+2,5 Prozent) vor Deutschland mit 173.300 Pkw (+4,9 Prozent). Den größten Zuwachs gab es Indien mit einem Plus von 31,4 Prozent.

TPCA  (Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag)
Tiefe Sorgenfalten haben hingegen die Manager bei TPCA (Toyota Peugeot Citroën Automobile) im mittelböhmischen Kolín. Zwar sind die endgültigen Zahlen noch nicht veröffentlicht, aber bei einer Fachkonferenz in Brno / Brünn zu Ende Oktober wurde vorab Bilanz gezogen. Demnach dürfte TPCA hierzulande erstmals seit vier Jahren wieder unter die Marke von 200.000 verkauften Autos rutschen. 2009 hatte man noch über 332.000 Pkw absetzen können.

Wie Robert Kiml von der TPCA-Führung in Tschechien sagte, sei bei Eröffnung der Fabrik in Kolín im Jahr 2005 von einem Boom bei Kleinwagen für die Stadt ausgegangen worden. Tatsächlich würden sich die Europäer mittlerweile aber verstärkt größere Modelle anschaffen. Außerdem sei die Konkurrenz durch andere Anbieter gewachsen, so Kiml.

Ebenso wenig zufrieden dürften die Mienen beim dritten großen Autohersteller in Tschechien sein: beim Konzern Hyundai, der im schlesischen Nošovice / Noschowitz fertigt. Auch die Koreaner haben noch keine Jahresbilanz veröffentlicht. Der Verband der Automobilindustrie gab jedoch gegen Ende 2017 bekannt, dass die Herstellung bei Hyundai von Januar bis Ende Oktober des Jahres stagniert hat und bei insgesamt etwas über 300.000 Autos liege.

Autor: Till Janzer
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