Minister Jurečka will Saldo des Agraraußenhandels auf null bringen

Marian Jurečka (Foto: Filip Jandourek, Archiv des Tschechischen Rundfunks)

Der Saldo des tschechischen Außenhandels mit Agrargütern soll bis zum Jahr 2020 bei null liegen. Das erklärte Landwirtschaftsminister Marian Jurečka (Christdemokraten) am Dienstag auf einem Wirtschaftsforum zum tschechischen Export in Prag. Im vergangenen Jahr ist das Defizit des Agraraußenhandels indes von 3,3 Milliarden Kronen (ca. 122 Millionen Euro) auf 22,6 Milliarden Kronen (ca. 840 Millionen Euro) gestiegen.

Marian Jurečka  (Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
„Mein Ziel ist es, den Saldo bis zum Jahr 2020 auf null zu kriegen. Wir wollen dann kein Land mehr sein, das beim Agrarhandel einen negativen Saldo hat“, sagte Jurečka. Konkrete Maßnahmen, wie er dorthin gelangen wolle, erläuterte der Minister nicht. Er wies andererseits darauf hin, dass die Tschechische Republik ihr Exportpotenzial nicht ausschöpfe und sie die Vorteile einer Reihe von Märkten bisher nicht zu ihren Gunsten nutzen könne. Als Beispiel führte er an, dass in vielen Ländern importierte Waren einen hohen Bekanntheitsgrad hätten, wenn sie das Label „Made in Czechoslovakia“ tragen.

Zur Unterstützung des Exports setzt das Landwirtschaftsministerium sogenannte Agrardiplomaten ein. Bisher hat Tschechien vier davon – sie wirken in Saudi-Arabien, Serbien, China und Russland. Binnen weniger Monate sollen weitere Diplomaten für den Libanon und die Vereinigten Staaten hinzukommen, danach solle dieser Posten auch in Japan besetzt werden. Geplant sind zudem Agrarbotschafter für den Iran, für Kuba und Mexiko.

Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag
Im vergangenen Jahr wurden Agrargüter für 224,6 Milliarden Kronen (ca. 8,3 Milliarden Euro) in Tschechien eingeführt und für 202 Milliarden Kronen (ca. 7,5 Milliarden Euro) exportiert. Die größten Exportschlager waren Zigaretten, Weizen und Rapsöl, am häufigsten importiert wurden Schweinefleisch, Schokolade, Kaffee und Backwaren. Die größten Mengen an Lebens- und Genussmitteln wurden wie in den Jahren zuvor in die Slowakei, nach Deutschland, Polen und Italien ausgeführt. Von den Nicht-EU-Ländern erhielten am häufigsten Russland, die Türkei, der Irak und die Schweiz landwirtschaftliche Produkte aus Tschechien.