Kofola geht an die Börse

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Kofola geht an die Börse. Am Mittwoch wurden die Aktien des Getränkeherstellers erstmals an der Prager Börse gehandelt. Kommende Woche soll der Wertpapierhandel in Warschau hinzukommen. Kofola ist ein Familienunternehmen, das auf der Herstellung und dem Vertrieb eines einst kommunistischen Coca-Cola-Imitats aufgebaut wurde.

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Der Startpreis einer Kofola-Aktie lag bei 510 Kronen (18,9 Euro), am Mittwoch verzeichneten die Wertpapiere einen Zuwachs von 0,97 Prozent. Insgesamt hat Kofola 1,5 Millionen Aktien an die Börse gegeben. Das sind knapp sieben Prozent aller Aktien. Der Emissionswert aller Wertpapiere, deren Mehrheit die Familie des Firmeneigners Jannis Samaras hält, wird auf 11,2 Milliarden Kronen (415 Millionen Euro) geschätzt.

Die Kofola-Papiere gelten nicht als Dividendenaktien. Die Firma hat früher bereits angekündigt, etwa 30 Prozent des Reingewinns an die Aktionäre auszuzahlen. Bei der derzeitigen Höhe des Firmengewinns liefe dies auf ein Prozent des Preises jeder Aktie hinaus. Im Vergleich zu anderen Papieren an der Prager Börse, wie zum Beispiel des Energiekonzerns ČEZ, ist das wenig.

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Kofola wurde 1959 als Konkurrenzprodukt zu den in der kommunistischen Tschechoslowakei nicht erhältlichen Weltmarken Coca-Cola und Pepsi erfunden. 2002 übernahm die Familie Samaras die Marke inklusive der Originalrezeptur und hat damit seitdem großen Erfolg. Produziert wird mittlerweile an acht Standorten in Polen, Tschechien, Slowenien, Russland und in der Slowakei. Neben dem Softdrink Kofola gehören auch die Saftmarken Jupí und Jupík, der Energy-Drink Semtex und die Getränkemarken Chito, Top Topic und Citro Cola zum Portfolio. Der Umsatz des Unternehmens lag in den ersten drei Quartalen dieses Jahres bei 5,56 Milliarden Kronen (206 Millionen Euro) und damit um 16,3 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum – das ist das beste Ergebnis seit Firmengründung. Kofola beschäftigt insgesamt 2300 Menschen, etwa 700 davon in Tschechien.

Autor: Till Janzer
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