Auf dem tschechischen Versicherungsmarkt gab es im vergangenen Jahr kaum Wachstum. Nur um ein Prozent stiegen die Einnahmen der Versicherer und damit um denselben Wert wie 2014. Bei Lebensversicherungen kam es 2015 aufgrund legislativer Änderungen sogar zu einem Rückgang der Einnahmen.
Foto: Dani Simmonds, Free Images
Insgesamt nahmen die Versicherungen 116,1 Milliarden Kronen (4,3 Milliarden
Euro) im vergangenen Jahr ein. Die Zahlen gab der tschechische
Versicherungsverband (Česká asociace pojišťoven) am Donnerstag bekannt.
Dabei sind die Ergebnisse je nach Marktsegment unterschiedlich: Bei
Lebensversicherungen (insgesamt 1,6 Milliarden Kronen) gab es eine Minus
von 3,5 Prozent, wohingegen der Rest (2,7 Milliarden Kronen) um 4 Prozent
wuchs.
Im Bereich der Lebensversicherungen bestätigte sich ein Trend. Erneut sank die Zahl solcher Assekuranzen, diesmal um 250.000. Einer der Gründe seien Änderungen in der Steuergesetzgebung gewesen, erläuterte Verbandschef Jan Matoušek. So wurde die Nutzung von Steuerprivilegien bei Lebensversicherungen erschwert. Aber auch die niedrigen Zinssätze trügen zur Entwicklung bei, und das dürfte sich dieses Jahr fortsetzen, so Matoušek.
Jan Matoušek (Foto: Archiv von Jan Matoušek)
Bei den restlichen Versicherungsarten stiegen vor allem die Einnahmen bei
Unfallversicherungen. Das Plus von 6,1 Prozent gehe vor allem auf die
Wirtschaftsbelebung zurück, hieß es vonseiten des Verbandes. Dasselbe
trifft auf den Anstieg bei den Versicherungen unternehmerischer Risiken zu.
Auch die Zahl der Haftpflichtversicherungen stieg im vergangenen Jahr, vor
allem weil mehr Autos gekauft wurden. Die Einnahmen aus dieser Art
Assekuranzen erhöhten sich damit um 1,9 Prozent. Allerdings seien die
Preise und damit die Bilanz gleich geblieben, merkte Verbandschef Jan
Matoušek an.