Butterpreise brechen alle Rekorde

Foto: Štěpánka Budková

Gold, Sportwagen, Diamanten und Butter? – das Milchprodukt ist mittlerweile zur Luxusware geworden in Tschechien, ebenso wie in ganz Europa. Verantwortlich für die hohen Butterpreise ist unter anderem das gute Wetter, aber auch der weltweite Butter-Hunger.

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Im Schnitt 50 Kronen (1,90 Euro) müssen die Tschechen in diesen Tagen für ein 250-Gramm-Stück Butter hinlegen. Wobei die Preise vereinzelt auch deutlich höher sein können. Das sind ganze 10 Kronen (0,38 Euro) mehr, als noch vergangenes Jahr, wie das Statistikamt am Montag mitteilte.

Hauptgrund für die Teuerung ist das warme Wetter. Die Milch ist so weniger fetthaltig und es lässt sich daraus dementsprechend weniger Butter gewinnen. Dieses Problem wird sich spätestens im Herbst selbst lösen. Dann dürften die tschechischen Milchkühe wieder fetthaltigere Milch geben, die Butterproduktion dürfte anziehen und die Preise wieder sinken. Demnach ist eine Butterkrise wie 2011 in Norwegen in Tschechien nicht zu erwarten. Damals kosteten dort 250 Gramm Butter satte 39 Euro.

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Ein weiterer Grund für die hohen Butterpreise sind die seit langer Zeit wieder gestiegenen Milchpreise hierzulande. Im Schnitt ist der Preis für den Liter Milch beim Erzeuger um rund zwei Kronen (0,08 Euro) gestiegen, also von 6,20 Kronen (0,24 Euro) im Jahr 2016 auf die diesjährigen rund 8,30 Kronen (0,32 Euro). Laut tschechisch-mährischem Molkereiverband liegt das vor allem daran, dass die Bauern ihre Produktion in diesem Jahr gedrosselt haben, also weniger Rohmilch auf den Markt werfen. Außerdem überschneidet sich die geringere Produktion derzeit mit einer weltweit höheren Nachfrage.

Die Supermärkte dürften die Teuerungen aber auch bald zu spüren bekommen. Die Tschechen wollen in nächster Zeit ihren Butterkonsum Umfragen zufolge drastisch zurückfahren. Des Weiteren horten sie den teuren Aufstrich in ihren Gefrierfächern, sofern sie Butter im Aktionsverkauf für deutlich niedrigere Preise ergattern. Doch in nächster Zukunft dürfte Butter Vertretern der Einzelhändler zufolge nicht mehr so oft auf den Aktionsflugblättern landen.