Bestätigt: Landwirte rechnen wegen Frösten mit sehr niedriger Obsternte

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Die diesjährige Obsternte in Tschechien wird unterdurchschnittlich ausfallen. Der Grund dafür seien die im Frühjahr aufgetretenen Fröste, bestätigten heimische Landwirte am Dienstag. Man rechne damit, dass die Obsternte in diesem Jahr um 23 Prozent niedriger sein werde als im vergangenen Jahr. Dies wäre die zweitschlechteste Ausbeute im Zeitraum seit dem Jahr 1990, heißt es. Noch bitterer sähe es bei der Aprikosenernte aus: Mit nur etwas über 400 Tonnen wird sie die schlechteste aller Zeiten sein, mutmaßen die Obstbauern.

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Die gesamte Obsternte werde sich den letzten Schätzungen von Mitte Juni zufolge von 150.000 Tonnen im Jahr 2016 in diesem Jahr auf 115.031 Tonnen verringern. Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen fünf Ernten sei dies ein zu erwartender Einbruch von 26 Prozent, sagte der Vorsitzende der tschechischen Ostbau-Union, Martin Ludvík, am Dienstag der Nachrichtenagentur ČTK. Die daraus resultierenden republikweiten Verluste habe man schon früher auf fast eine halbe Milliarde Kronen (ca. 19,1 Millionen Euro) hochgerechnet, so Ludvík.

Der bisherige Minusrekord stammt aus dem Jahr 2011, damals wurden lediglich 101.249 Tonnen Obst geerntet. Das war eine der schlechtesten Obsteinsammlungen der zurückliegenden 50 Jahre. Der Grund für den beträchtlichen Rückgang waren auch damals die länger anhaltenden Fröste bis weit in das Frühjahr hinein. Ebenfalls ungewöhnlich niedrig war die Obsternte im Jahr 2010, sie lag bei 121.019 Tonnen.

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Äußerst drastisch sind die Einbußen bei Aprikosen und Äpfeln. Im vergangenen Jahr wurde mit rund 500 Tonnen eine bereits unterdurchschnittliche Menge an Aprikosen geerntet. In diesem Jahr sollen es sogar nur etwas über 400.000 Tonnen werden. Und bei Äpfeln werde mit nur 21.000 Tonnen ein neuer Tiefstwert erwartet. Im Vorjahr wurden immerhin noch 29.000 Tonnen Äpfel geerntet, sagt Ludvík.