Bauwesen verlor durch Krise mehr als 50.000 Arbeitnehmer

Foto: Barbora Kmentová

Dem tschechischen Bauwesen gehen die Arbeitskräfte aus. Zwei Drittel der in Tschechien tätigen Firmen beklagen einen Mangel an Arbeitern und Fachkräften. Besonders zu kämpfen haben vor allem die großen Baufirmen. Dies geht aus der Quartalsanalyse des tschechischen Bauwesens hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Foto: Barbora Kmentová
Die Baufirmen hatten schon vordem eingeschätzt, dass sie in den zurückliegenden Jahren Tausende Arbeitskräfte verloren haben. Wegen der mehrere Jahre währenden Wirtschaftskrise seien über 50.000 Arbeitsplätze abgebaut worden, heißt es. Zum Vergleich: Zu Ende des vergangenen Jahres wurden allein in den großen Firmen, die mehr als 50 Arbeitskräfte haben, zirka 80.000 Personen beschäftigt. Das waren um 4,8 Prozent weniger Beschäftigte als im Jahr zuvor, informierte das Tschechische Statistikamt (ČSÚ). Gegenwärtig arbeiten rund 360.000 Menschen im Bauwesen.

Fast ein Drittel (30 Prozent) der Firmen hat Probleme mit der Besetzung einiger Tätigkeitsbereiche, 37 Prozent beklagen laut Analyse einen generellen Mangel an Arbeitskräften. „Im tschechischen Bauwesen fehlt es an Technikern, Maschinisten, Brückenbauern und Spezialisten für den Bau von Bahnstrecken. Aber auch die gängigen Berufe wie Fassadenbauer, Maurer oder Elektriker sind unterbesetzt“, sagt der Direktor der Analytik-Agentur CEEC Research, Jiří Vacek. 54 Prozent aller Firmen seien zurzeit auch nicht in der Lage, für ihre Bauarbeiten genügend Subunternehmer zu finden, ergänzt Vacek.

Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Besonders vom Arbeitskräftemangel betroffen sind die großen Baufirmen. 78 Prozent gaben an, dass sie keine Angestellten oder Subunternehmer finden können. Bei den kleineren und mittleren Betrieben mit eigenem Personalstock sind es 61 Prozent.