Alte georgische Traditionen inspirieren mährische Weinbauern

Quevri (Foto: Levan Totosashvili, CC BY-SA 2.0)

Der Weinbau in Mähren hat bereits eine lange Tradition, doch die dortigen Winzer sind immer offen für Innovationen. Auch wenn es sich um jahrtausendealte Verfahren handelt. Nun versuchen sich einige Weinbauern an traditionellen georgischen Reifungsmethoden.

Quevri  (Foto: Levan Totosashvili,  CC BY-SA 2.0)
Bereits seit der Antike reift der georgische Wein in Tonamphoren, luftdicht verschlossen durch Asche und Teer. Das sogenannte Quevri-Verfahren wird im Kaukasus auch heute noch praktiziert. Seit 2013 ist es sogar Unesco-Weltkulturerbe.

Zehn Weinbauern aus dem südmährischen Lednice haben sich nun von ihren georgischen Kollegen inspirieren lassen. Dazu sind sie im vergangenen Jahr nach Georgien gereist und haben einen Lehrgang für die uralte Tradition absolviert. Nun lagern bereits die ersten Tonamphoren vergraben in den mährischen Weinbergen.

Beim Quevri-Verfahren würde der Wein ganz alleine arbeiten, der Mensch hätte da keinen Einfluss, so Tomáš Vican von der Familienkellerei Vican. Es sei eine Rückkehr zu den absoluten Anfängen des Weinbaus. Verwendet werden für die Methode allgemein die üblichen mährischen Weinsorten.

Der mährische Wein nach georgischer Art wird ein Premium-Produkt der zehn Winzereien bleiben. Je Betrieb lagern nur rund 400 bis 850 Liter der edlen Tropfen unter der Erde. Die Winzer haben einen Quevri-Klub gegründet und planen gemeinsam auf den Markt zu gehen.