Wirtschafts-Wochenrückblick: 25. bis 31. März

Foto: Europäische Kommission

Nicht nur die Bierbrauerei Staropramen steigert ihren Absatz im In- und Ausland, auch das Reiseunternehmen Student Agency war im vergangenen Jahr bester Flugticket-Verkäufer in Tschechien. Die ausführlichen Informationen zu diesen und weiteren Themen sind im aktuellen WirtschaftsCzech zusammengefasst, es sind Meldungen vom 25. bis 31. März 2015.

Foto: samuiblue, FreeDigitalPhotos.net Das tschechische Transport- und Service-Unternehmen Student Agency hat im vergangenen Jahr für den Verkauf von Flugtickets insgesamt 2,56 Milliarden Kronen (ca. 93 Millionen Euro) eingenommen. Das ist ein Zuwachs von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das geht aus einem Pressebericht hervor, den die Firma am vergangenen Montag an die zentralen Medien weitergeleitet hat. Student Agency war 2014 somit der erfolgreichste Flugticket-Verkäufer auf dem tschechischen Markt. Student Agency verkauften 242.000 Tickets, die größte Nachfrage gab es für Flüge nach Paris.

Věra Janičinová  (Foto: ČT24)
Nach Ansicht von Věra Janičinová, Handelsdirektorin für den Flugticket-Verkauf bei Student Agency, seien die günstigen Flugpreise der Hauptgrund für den Anstieg des Ticketverkaufs. „Immer mehr Menschen fliegen von Tschechien in den Urlaub oder zur Arbeit. Das beliebteste Reiseziel in Europa ist schon seit längerer Zeit Paris, gefolgt von Barcelona, Amsterdam, London und Rom.“ Von den außereuropäischen Reisezielen stand auch im vergangenen Jahr wieder das thailändische Bangkok am höchsten im Kurs.


Staropramen | Foto: Stephanie Chapman,  Wikimedia Commons,  CC BY 2.0
Aber nicht nur Student Agency kann schwarze Zahlen schreiben, auch die Prager Bierbrauerei Pivovary Staropramen hat ihren Absatz im vergangenen Jahr etwas erhöht. Im In- und Ausland hat sie 2014 insgesamt 3,16 Millionen Hektoliter Bier verkauft. Das sind 15.000 Hektoliter mehr als im Vorjahr.

Im Jahr 2014 hat Staropramen mehr als 600.000 Hektoliter Bier ins Ausland geliefert. Der Export der Biermarke hat damit um acht Prozent zugelegt. Der Generaldirektor der Firma, Zbyněk Kovář, bezeichnete die Überwindung des einstigen Exportlimits von 600.000 Hektolitern als einen wichtigen Meilenstein und eine Motivation für die Zukunft. Einen sehr guten Absatz hat Staropramen vor allem in der Slowakei, in Großbritannien und in Deutschland verzeichnet. Die Brauerei-Betriebe der Marke Staropramen sind langfristig die Nummer zwei auf dem tschechischen Markt, vor ihnen liegt nur der Pilsner Urquell-Konzern. Seit 2012 gehört die Prager Firma zum amerikanischen Bierkonzern Molson Coors, der sie für 2,7 Milliarden Euro kaufte. Bis 2009 war der Bierbrauergigant Anheuser-Bush InBev der Besitzer von Staropramen.


Foto: Kristýna Maková
Vom Bierhandel zum Weinhandel: Ein neues Winzergesetz soll im nächsten Jahr in Kraft treten. Der Handel mit Wein wird in Tschechien bald strenger geregelt. Wie Premier Bohuslav Sobotka am vergangenen Donnerstag im südmährischen Valtice / Feldsberg sagte, könnte die neue Gesetzgebung schon Anfang 2016 in Kraft treten. Betrügern und Panschern allerdings soll bereits vorher das Handwerk erschwert werden. Vorgesehen ist unter anderem eine engere Zusammenarbeit der Staatlichen Landwirtschafts- und Nahrungsmittelinspektion (SPZI) mit dem Zoll. In Zukunft soll der Zoll online auf die Datenbank der SPZI zurückgreifen können, der die Importeure 24 Stunden zuvor die Einfuhr melden müssen. Auch die Steuerbehörden und die Polizei hätten ihre Maßnahmen gegen die Wein-Betrüger bereits intensiviert, sagte Sobotka. In dieser Woche etwa wurden in Brünn / Brno bereits 40.000 Liter gepanschter Wein sichergestellt.

Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag
Die Neuregelung wird derzeit vom Landwirtschaftsministerium vorbereitet, bis Ende April soll sie dem Kabinett vorliegen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ČTK entgehen dem Staat derzeit durch nicht versteuerten Wein im Jahr etwa 2,5 Milliarden Kronen (91,2 Millionen Euro) an Steuern.


Foto: samuiblue,  FreeDigitalPhotos.net
Der Regierungsrat für Forschung, Entwicklung und Innovationen hat am vergangenen Freitag den Haushaltsentwurf für Wissenschaft für die nächsten drei Jahre gebilligt. Der Entwurf sieht vor, dass kommendes Jahr 28,7 Milliarden Kronen (1,06 Milliarden Euro) aus der Staatskasse in den Bereich Forschung fließen werden. Dies sind fast zwei Milliarden Kronen mehr als in diesem Jahr.

Den Budgetentwurf für Wissenschaft hat Vizepremier Pavel Bělobrádek (Christdemokraten) erstellt. Demnach sollen bis 2017 insgesamt 29,3 Milliarden Kronen (1,08 Milliarden Euro) bereitstehen und 2018 bis zu 29,9 Milliarden Kronen (1,1 Milliarden Euro). Über den Entwurf wird das Kabinett noch bei der Billigung des Staatshaushaltsentwurfs diskutieren. Bělobrádek zufolge soll das aufgestockte Budget dabei helfen, die notwendigen Betriebs- und Investitionskosten der Forschungsinstitutionen zu decken. Geplant ist, 40 Forschungszentren zu fördern, die in den letzten Jahren in der ganzen Republik mit EU-Geldern errichtet wurden. Noch in diesem Jahr soll zudem der Posten eines Attachés für den Bereich Wissenschaft eingerichtet werden, dieser wird die tschechische Forschung im Ausland vertreten. Das erste Land, in den der Attaché entsendet wird, ist Israel. Bělobrádek denkt zudem daran, weitere „Bevollmächtigte“ für Wissenschaft und Forschung in die USA und nach Deutschland zu entsenden.