Zur 39. Rallye Dakar sind 13 Besatzungen aus Tschechien am Start

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Das Jahr 2017 ist nicht mehr fern. Und damit steht auch die 39. Auflage der populären Rallye Dakar bereits ins Haus. Sie wird am 2. Januar im paraguayischen Asunción gestartet. Am Start werden auch 13 Motorrad- und Autobesatzungen aus Tschechien sein.

Die Rallye Dakar wird zum achten Mal in Südamerika ausgefahren. Mit Paraguay ist ein weiterer Ausrichter hinzugekommen – es ist das fünfte Land des Kontinents und der 29. Staat insgesamt, in dem das härteste Motorsport-Etappenrennen der Welt ausgetragen wird. Die aktuelle Rallye hat zwölf Etappen und endet am 14. Januar in Buenos Aires. Die Strecke ist 8818 Kilometer lang, sie führt von Asunción über Bolivien nach Argentinien. Besonders schwierig werden vor allem die bolivischen Etappen in den Höhenlagen der Anden, meint Motorradfahrer Ondřej Klymčiw:

„Für mich persönlich sind diese Etappen sehr schwer und psychisch belastend. Denn man steht schon gegen halb drei in der Nacht auf, wenn es oft noch frostig ist oder regnet. Danach fährt man durch die weitläufigen Anden, gegen die die Alpen in Europa nur ein kleines Mittelgebirge sind. Das sind wirklich hohe Berge, und wenn man dort bei einem Gewitter oder anderem ungünstigen Wetter fahren muss, strengt das sehr an. Und dann noch um 2.30 Uhr aufstehen, das mag keiner.“

Ondřej Klymčiw  (Foto: Tschechisches Fernsehen)
Klymčiw startet zum dritten Mal bei der Rallye Dakar. Dass er überhaupt am Start ist, grenzt schon an ein Wunder. Im Januar ist der 21-Jährige nämlich auf der neunten Etappe der Rallye schwer gestürzt:

„Ich erlitt einen Beckenbruch, kugelte mir das Hüftgelenk aus und hatte zudem Beschwerden in der Milz und im Brustkorb. Die Heilung dauerte sieben Monate, in denen ich auch nicht Motorrad fahren konnte.“

Umso verblüffter war die Konkurrenz, als Klymčiw Mitte August bereits wieder an einer Rallye in Nordafrika teilnahm. Eine Woche darauf startete der Motorradfahrer aus Pardubice bei einem großen Rennen in Griechenland und belegte einen hervorragenden zweiten Platz. Wichtiger für ihn aber sei der Test seines Körpers gewesen. Er wollte herausfinden, ob dieser den Belastungen eines harten Rennens schon wieder standhält. Und Klymčiw machte eine für ihn erfreuliche Erkenntnis:

Ondřej Klymčiw  (Foto: Tschechisches Fernsehen)
„Seitdem fahre ich mit einem ganz anderen Bewusstsein. Ich spüre, wie mein Körper wie von selbst auf die Beanspruchung reagiert. Aber ich tue auch alles, damit sich ein Sturz wie im Januar nicht wiederholt.“

Bei seiner ersten Teilnahme an der Rallye Dakar im Jahr 2015 belegte Ondřej Klymčiw einen sehr guten 20. Platz. Im Vorjahr konnte er das Rennen wegen des Sturzes nicht beenden. Doch ab Montag will er wieder angreifen:

„Im Januar 2017 werde ich wieder auf Anschlag fahren. Und ich hoffe, dass mir nach der Erfahrung des letzten Jahres das Glück hold ist und sich das Blatt wendet. Das wäre schön.“

Jan Říha  (Foto: Prokop Havel,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Klymčiws persönliches Ziel ist es, mit weniger als zwei Stunden auf den Sieger in Buenos Aires anzukommen. Neben ihm hat Tschechien weitere vier Motorradfahrer, ebenso viele Buggy- und Lkw-Besatzungen sowie ein Rennteam im Pkw-Klassement am Start. Und wer von ihnen hat die besten Chancen? Dazu der Rallye-Experte des Tschechischen Rundfunks, Jan Říha:

„Die beiden Rennpiloten Aleš Loprais und Martin Kolomý, die mit einem Tatra-Lkw unterwegs sind, haben für mich die besten Chancen. Ein großes Comeback in der Buggy-Konkurrenz aber hat sich auch Josef Macháček vorgenommen. Auch er hat das Potential für eine vordere Platzierung.“

Autor: Lothar Martin
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