Zoo Prag: Fünf Tierspuren für die neue Saison

Foto: Martina Schneibergová

Der Prager Zoo ist nicht nur unter den Pragern, sondern vor allem auch unter den ausländischen Touristen recht populär. Im Tierpark sind zurzeit rund 5000 Tiere zu sehen. Dank seiner günstigen Lage am hügeligen rechten Moldauufer und seiner modernen Gestaltung zieht der Zoo in den letzten Jahren immer mehr Tierfans an. Am vergangenen Samstag wurde hier die 81. Saison mit einigen Neuheiten feierlich eröffnet.

Foto: Martina Schneibergová
Wenn man am vergangenen Samstagmorgen durch den Prager Stadtteil Troja in Richtung Zoo spazierte, war zu spüren, dass hier etwas Besonderes vorbereitet wird. Auf dem Weg zum Tierpark wimmelte es nur so von Mitarbeitern des Zoos. Vor dem Eingang spielte eine Band. Von allen Richtungen strömten Leute zum Tierpark. Um 11 Uhr war es dann so weit. Auf das Podium beim Eingang stieg Zoo-Direktor Miroslav Bobek, begleitet vom Prager Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda und von Kardinal Dominik Duka. Der Geistliche wurde damit beauftragt, die neue Saison zu eröffnen.

Neues Logo des Zoos
An vier Orten gleichzeitig wurde beim Eingang das neue Logo des Zoos enthüllt: Es besteht aus fünf farbigen Tierspuren. Zoo-Direktor Bobek erläuterte dem Publikum, was sich hinter dem neuen Logo verbirgt:

„Jede der Spuren hat ihre Bedeutung: Die gelbe Spur einer Löwin erinnert an eines der ersten Tiere im Prager Zoo, die Löwin Šárka. Die rote Kondorspur macht auf die ersten Erfolge des Zoos aufmerksam, als hier 1937 der Andenkondor aufgezogen wurde. Auf die Verdienste des Zoos bei der Rettung des Przewalski-Pferds wird durch die Pferdespur hingewiesen. Die Spur eines Komodowarans symbolisiert den Wiederaufbau des Zoos nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe im Jahr 2002. Und schließlich enthält das Logo eine grüne Spur des Riesensalamanders.“

Grundstein für einen Pavillon,  in dem der Riesensalamander zu Hause sein wird  (Foto: Martina Schneibergová)
Der Grundstein für einen Pavillon, in dem der Riesensalamander zu Hause sein wird, wurde ein paar Stunden später im Zoo gelegt. Neue Räumlichkeiten werden Direktor Bobek zufolge schon in diesem Jahr auch die Elefanten, Nilpferde und Antilopen bekommen.

Nach der Präsentation des neuen Logos und der weiteren Pläne des Zoos nahm sich Kardinal Duka der Aufgabe an, den Tierpark mit einigen Worten zu segnen:

„Herr, begleite diesen Ort mit deinem Segen, damit hier Kinder und Erwachsene neue Erkenntnisse sammeln sowie Freude und Entspannung finden. Gib den Menschen Weisheit, damit sie mit Verantwortung die Vielfalt der Fauna und Flora für die nächsten Generationen aufrechterhalten.“

Dominik Duka  (Foto: Martina Schneibergová)
Dominik Duka beließ es jedoch nicht nur bei den Segensworten. Sein Besuch im Zoo hatte noch einen anderen Grund, wie er vor einem Käfig mit exotischen Vögeln gegenüber Radio Prag erklärte:

„Nach meiner Ernennung zum Kardinal hat mir der Direktor des Zoos ein Foto geschickt, auf dem ein Vogel zu sehen ist, der hier gezüchtet wird. Es ist der Dominikanerkardinal oder Rotkopf-Kardinal. Er ist schwarz-weiß gefiedert und hat einen purpurroten Kopf. Ich habe die Patenschaft für die vier Rotkopf-Kardinäle übernommen und unterstütze sie jährlich mit 5000 Kronen. Auch deshalb bin ich gekommen.“