Vom Wickeltisch in die Wirtschaft - Weiterbildung für Mütter

Im mährischen Prostejov hat man überlegt, wie man Müttern im Mutterschafts- und Erziehungsurlaub helfen kann, damit sie den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt besser bewältigen. Wenn sie ihre Qualifikation verbessern und damit ihre Chance auf dem Arbeitsmarkt erhöhen wollen, dann können sie sich für einen Kurs anmelden, den das dortige Mütterzentrum "Cipisek" anbietet. Aber das ist nicht das einzige Angebot.

"Ich bin schon das achte Jahr im Mutterschaftsurlaub und das Wissen, das man heute auf dem Arbeitsmarkt braucht, habe ich nicht mehr. Jede Information ist wichtig."

"Ich weiß noch nicht genau, was ich machen werde, aber ich denke, dass mein Selbstvertrauen dadurch etwas größer wird."

"Die Friseurläden in Prostejov haben alle keine freien Stellen. Deswegen habe ich mir überlegt, dass ich mich selbständig machen will."

Probleme und Hoffnungen von Müttern in Prostejov, die nach längerer Pause wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen wollen. Der Koordinator des Weiterbildungskurses für Mütter in Prostejov, Antonin Plisek, beschreibt, worin die Kursteilnehmerinnen Einblick erhalten:

"Sie bekommen Informationen über Wirtschaft, Buchhaltung, Steuern, Sozialversicherung, Finanzämter und im Rahmen dieses Kurses bereiten die Teilnehmerinnen dann schrittweise eine Art eigenen Unternehmensplan vor. Sie überlegen sich, ob sie ein Geschäft eröffnen wollen, eine Gastwirtschaft oder auch einen Friseursalon. Dann bringen sie das Ganze in eine schriftliche Form. Dabei müssen sie alle Zusammenhänge im Hinblick auf Marketing und Betriebswirtschaft berücksichtigen."

Solche Kurse werden in Tschechien immer häufiger angeboten. So auch in der nordmährischen Stadt Ostrava / Ostrau. Nordmähren und Arbeitslosigkeit gelten ohnehin schon fast als Synonyme. Dort hat das Institut für Gemeinde-Entwicklung (IKR) ein Computerprojekt unter dem Titel "www.pro zeny" für Frauen angeboten. Sarka Bindacova vom Institut:

"Sie eignen sich die Grundlagen für die Arbeit mit Computern an. Außerdem wurde angefragt, ob man nicht auch die Arbeit mit dem Internet erlernen und intensivieren kann. Ich glaube, dass viele Frauen überhaupt keine Erfahrungen damit hatten, deswegen waren sie sehr froh über das Angebot."

Das Projekt "www.pro zeny" wurde finanziert durch die Europäische Union und den tschechischen Staat. Kosten entstehen für die Frauen keine. Wichtiger als das eingesparte Geld ist jedoch der neue Mut, mit dem die Frauen sich an die Suche nach einer Arbeit machen. Und das ist auch das Hauptziel des Kurses, wie Sarka Bindacova meint:

"Mit diesem Kurs bemühen wir uns, den Frauen einfach mehr Selbstvertrauen zu geben."