Verzweiflung nach dem Wirbelsturm – auch Tschechien hilft Birma

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Berge von Leichen auf den Straßen und Massen von Obdachlosen in den Wäldern – so beschreiben die Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen die Lage in Birma nach dem verheerenden Zyklon „Nargis“. Jeden Tag wird die Zahl der Opfer in dem südostasiatischen Land nach oben korrigiert, am Mittwoch war die Rede von 22.000 Menschen, die ums Leben gekommen sind, und mehreren Millionen Obdachlosen. An der humanitären Hilfe, die nun aus der ganzen Welt gestartet wurde, beteiligt sich auch Tschechien.

Birma nach dem verheerenden Zyklon  (Foto: ČTK)
Die Lage in Birma wird von Tag zu Tag schlimmer. Dies hat auch der tschechische Senator Ivan Adamec mit eigenen Augen gesehen. Der Politiker der regierenden Bürgerdemokraten hat ein Flüchtlingslager im südlichen Teil des Landes an der Grenze zu Thailand besucht:

„7500 Flüchtlinge leben dort auf einigen Dutzend Quadratmetern Fläche, und das unter Bedingungen, die man sich in der Tschechischen Republik überhaupt nicht vorstellen kann“, so Adamec´ kurzes Fazit.

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Einen Wettlauf mit der Zeit, so hat die Unicef-Direktorin Ann Veneman die Bedingungen für die Hilfsmaßnahmen in Birma umschrieben. Und trotzdem hat die Militärjunta in Rangun weiterhin viele Hürden für humanitäre Organisationen aufgestellt – vor allem langwierige Genehmigungsverfahren für die Einreise von Mitarbeitern und die Einfuhr von Hilfsgütern. Dies betrifft auch die tschechische Hilfe in der Höhe von 2,5 Millionen Kronen (etwa 100.000 Euro). Sie kann nur über das Internationale Rote Kreuz zu den Bedürftigen gelangen:

„Wir gehen davon aus, dass das Rote Kreuz diese Summe für die erste Hilfe nutzt, also für Wasser und Tabletten zur Wasserentkeimung, Essen und Hygienepäckchen, die verteilt werden“, sagt Zuzana Opletalová, die Sprecherin des Außenministeriums in Prag.

Birma nach dem verheerenden Zyklon  (Foto: ČTK)
Die tschechische Hilfsorganisation Člověk v tísni (Mensch in Not) hat bereits in vielen Gegenden der Welt geholfen, unter anderem auch in Sri Lanka nach dem Tsunami im Jahr 2004. Nach Birma schickt sie nun einen erfahrenen Mitarbeiter, der am Mittwoch abfliegen soll. Bisher hat Člověk v tísni umgerechnet 20.000 Euro gespendet, dazu kommen weitere finanzielle Mittel beispielsweise von der Caritas. Gebraucht wird natürlich ein Vielfaches mehr, deswegen wurde zusätzlich eine Hilfsgeldsammlung in Tschechien gestartet – doch insgesamt ist die Hilfe aus Tschechien und allen anderen Ländern bisher nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein.