Unter einem Sternenhimmel

Andromeda galaxy

Tschechische und deutsche Astronomen kommen dieser Tage in Prag zu einer gemeinsamen Konferenz zusammen. Begleitet wird diese u. a. von der Verleihung des Bruno-Bürgel-Preises für die Popularisierung der Astronomie in deutscher Sprache. Preisträger in diesem Jahr: ein Tscheche. Mehr von Thomas Kirschner.

"Von kosmologischen Strukturen bis zur Milchstraße", so der Titel der Astronomenkonferenz, die die Tschechische und Deutsche Astronomische Gesellschaft gemeinsam vom 21. - 25. September in Prag ausrichten. Einer der Ehrengäste im internationalen Teilnehmerkreis wird der italienische Astrophysiker Riccardo Giacconi sein, der 2002 den Physiknobelpreis für seinen Beitrag zur Entwicklung der Röntgenastronomie erhalten hat. Die Konferenz gibt damit einen würdigen Rahmen ab für die Verleihung einiger astronomischer Auszeichnungen, die im Begleitprogramm vorgesehen ist. Unter anderem wird die Deutsche Astronomische Gesellschaft ihren traditionellen Bruno-Bürgel-Preis vergeben. In Erinnerung an den volksnahen Astronomen werden damit seit über 20 Jahren Wissenschaftler ausgezeichnet, die sich um die Popularisierung der Astronomie im deutschen Sprachraum verdient gemacht haben. In diesem Jahr geht der Preis an den tschechischen Wissenschaftler und Fachbuchautoren Antonin Rükl - eine Besonderheit, wie auch der Preisträger selbst findet.

"In meinem Fall ist das einigermaßen ungewöhnlich, denn es handelt sich um eine Auszeichnung für meine Bücher, Illustrationen und Bildatlanten, die nur ins Deutsche übersetzt wurden, während ich selbst sie auf Tschechisch verfasst habe. Selbstverständlich schätze ich den Preis sehr, umso mehr, da er von der Deutschen Astronomischen Gesellschaft vergeben wird, einer Vereinigung mit langjähriger Tradition und hohen Standards, wobei allein schon der Name Bruno Bürgel ein Symbol der vollendeten und erfolgreichen Popularisierung der Astronomie für breiteste Schichten ist."

Von Rükl erschienen eine große Anzahl populärer astronomischer Titel in deutscher Sprache - vom Mondatlas bis zur Enzyklopädie "Sternbilder A-Z" - schon das ein Zeichen dafür, dass der Sternenhimmel für alle Länder der gleiche ist. Auch den Preis sieht Rükl als weiteren Baustein in den guten Beziehungen zwischen Astronomen beider Länder.

"Ich denke, dass die Verleihung des Preises gerade auch ein Ausdruck der guten Entwicklung der langjährigen tschechisch-deutschen Beziehungen im Bereich der Astronomie ist. Ich selbst war für lange Jahre Leiter der Prager Sternwarte, und ich hatte sehr oft die Möglichkeit, mit meinen deutschen Kollegen von Planetarien und Sternwarten zusammenzukommen. Also weiß ich aus eigener Erfahrung, wie gut diese Zusammenarbeit war und ist - und für mich persönlich war sie auch stets ein wichtiger Quell der Inspiration."