Tschechische Architekten nahmen am Wettbewerb für Ägyptisches Museum in Kairo teil

Das Projekt der Architekten Roubik und Loukotova

Es seit Jahren bekannt, dass tschechische Ägyptologen in Ägypten - und nicht nur dort - einen sehr guten Ruf haben. In der letzten Zeit haben sich auch tschechische Architekten in Ägypten erfolgreich präsentiert, und zwar im Rahmen des internationalen Wettbewerbs, der für den Neubau des Ägyptischen Museums in der Nähe der Pyramiden in Gizeh ausgeschrieben wurde. Martina Schneibergova kehrte von einer Pressekonferenz zurück, die in diesem Zusammenhang organisiert wurde. Was für Projekte wurden dort präsentiert?

"Heute wird im Messepalast in Prag eine Ausstellung der besten Entwürfe und der Entwürfe tschechischer und slowakischer Architekten von dem erwähnten Wettbewerb eröffnet."

Wie stark war die Konkurrenz bei diesem Wettbewerb und wie sind die Ergebnisse der tschechischen Architekten?

"Der Wettbewerb wurde von der ägyptischen Regierung in der Zusammenarbeit mit der UNESCO und der Internationalen Architektenunion organisiert. Am Wettbewerb nahmen ca. 2.500 Teams aus 103 Ländern teil. In der zweiten Runde wurden die 20 besten Projekte bewertet - aus diesen wurden die besten zehn Entwürfe ausgesucht und die ersten drei mit Preisen ausgezeichnet. Unter den übrigen sieben ist auch der Entwurf der tschechischen Architekten Martin Roubik und Regina Loukotova. Insgesamt nahmen 20 tschechische und 8 slowakische Architektenteams am Wettbewerb teil."

Bedeutet es, das bereits entschieden ist, wer das neue ägyptische Museum entwirft - oder gibt es bzw. noch Zweifel daran?

"Die Experten behaupteten auf der Pressekonferenz, dass der Sieger zwar bekannt ist, dass es aber nicht bedeutet, dass eben er das Museum wirklich bauen wird. Der Klient kann sich ihrer Meinung nach für jemanden anderen als den von der Jury ausgezeichneten Sieger entscheiden. Auch Architekt Roubik selbst sprach sich optimistisch aus. Es sei - so Roubik - ein gutes Zeichen, dass der ägyptische Kulturminister die Schirmherrschaft über diese Prager Ausstellung übernahm. Aus welchem Grund der Wettbewerb für ein neues Gebäude ausgeschrieben wurde, danach fragte ich die Ägyptologin, Hana Benesovska:"

"Der Bau des Ägyptischen Museums in Kairo wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts beendet. Bereits im Augenblick, als alle Kunststücke dorthin transportiert wurden (damals umfassten die Sammlungen ca. 50.000 Gegenstände), wurde festgestellt, dass die Kapazitäten des Museums beschränkt sind. Mit der Zeit wurden die Räumlichkeiten der Bibliotheken reduziert, aus einem Teil der Räumlichkeiten entstanden Lagerräume. Zur Zeit ist das Museum überfüllt, denn die Zahl der Gegenstände ist inzwischen dreimal höher als vor 100 Jahren - das Museum besitzt ca. 150.000 Gegenstände. Die Lage sieht so aus, dass selbst die wertvollsten archäologischen Funde in den Lagerräumen versteckt bleiben müssen."