Tschechisch-niederländische Initiative für Jugendliche Roma

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Die mährische Stadt Valasske Mezirici stellte vor wenigen Tagen ihr "Romaprojekt" vor, das ab September diesen Jahres die Ausbildungschancen Jugendlicher Roma verbessern soll. Über die Inhalte und Ziele des Programms berichtet Katrin Sliva:

24 Roma werden ab September diesen Jahres in drei eigens hierfür eingerichteten Klassen die Möglichkeit haben, eine Berufsausbildung zu absolvieren: zum Koch, Kellner oder Bauarbeiter. Der theoretische Teil der Ausbildung wird in bestehenden weiterführenden Schulen sowie in den Räumlichkeiten des geplanten Roma-Zentrums stattfinden, für die Praxis werden entsprechende Unternehmen in der Stadt zuständig sein. Entstanden ist dieses Projekt in Zusammenarbeit mit der niederländischen Stadt Bussum, die hinsichtlich der Integration von Minderheiten auf eigene Erfahrungen zurückgreifen kann. Aber nicht nur von diesen Erfahrungen wird die Stadt Valasske Mezirici nun profitieren, denn ihr niederländische Partner wird auf in finanzieller Hinsicht tatkräftige Unterstützung leisten: Die niederländische Regierung übernimmt die Kosten für die benötigten Lehrkräfte und alle weiteren Kosten, die für den reibungslosen Ablauf des Schulbetriebs unabdingbar sind. Für die Räumlichkeiten muss Valasske Mezirici selbst sorgen. Josef Benes, Sprecher der Stadt, bezeichnete das "Romaprojekt" als Experiment, verwies dabei aber auf die Erfolge, die in den Niederlanden mit ähnlichen Maßnahmen erzielt werden konnten:

"In den Niederlanden hat sich diese Form der Integration nationaler Minderheiten bewährt. Die Zahl derjenigen, die im Anschluss an vergleichbare Projekte einen Arbeitsplatz finden, beträgt dort über 90 Prozent. Und vornehmliches Ziel des "Romaprojekts" ist, der Arbeitslosigkeit junger Roma vorzubeugen und somit ihre Einbindung in die Gesellschaft zu fördern."

In einer Meldung der Nachrichtenagentur CTK zu diesem Thema äußert sich einer der Koordinatoren des Projekts wie folgt: "Das wichtigste ist, den Roma das Gefühl zu vermitteln, dass arbeiten zu gehen besser ist als Sozialhilfe zu beziehen."