Tschechien und Deutschland konkretisierten militärische Zusammenarbeit

Jaroslav Tvrdík und Rudolf Scharping in Berlin, Foto:CTK

Seine letzte Auslandsreise vor den anstehenden Wahlen führte den tschechischen Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdík am Montag nach Berlin, wo er u.a. mit seinem deutschen Amtskollegen Rudolf Scharping zusammentraf. Nach ihrer rund anderthalbstündigen Unterredung unterzeichneten beide Minister am frühen Abend im deutschen Verteidigungsministerium ein Protokoll über die gemeinsame militär-politische Zusammenarbeit nach dem Jahr 2003. Lothar Martin war für Radio Prag vor Ort gewesen.

Jaroslav Tvrdík und Rudolf Scharping in Berlin,  Foto:CTK
Das Berliner Treffen war die wohl vorerst letzte Möglichkeit, bei der beide Minister in Personalunion der militär-politischen Zusammenarbeit ihrer Länder einen kräftigen Schub geben konnten. Nachdem Tvrdík dieses Treffen noch im Februar wegen anderer politischer Verpflichtungen hatte absagen müssen, war die Begegnung am Montag entsprechend gut vorbereitet. Scharping und Tvrdík, dem zuvor noch das neue Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Geltow bei Potsdam präsentiert wurde, kamen während ihrer Gespräche sehr schnell zu den konkreten Projekten, die sie in ihrer zukünftigen Zusammenarbeit angehen wollen und die sie für realisierbar halten. Auf die Frage von Radio Prag, um welche konkreten Projekte es sich dabei handele, antwortete Minister Tvrdík:

"Wir haben heute eine ganze Reihe konkreter Zusammenarbeitsprojekte abgesprochen. An erster Stelle Fragen der Rüstungszusammenarbeit. Hier gibt es zum Beispiel das Projekt der Luftabwehrwaffe Typ Samo, die sich auch in der Bundesrepublik in der Ausstattung der Streitkräfte befindet. Hier wollen wir eine weitere Zusammenarbeit der Nutzung erörtern. Ein weiterer Punkt der Zusammenarbeit waren Fragen der gemeinsamen Versorgung von Einheiten beider Staaten, die sich im ausländischen Einsatz befinden, zum Beispiel die Einheiten der Chemischen Abwehr, die sich im Rahmen der Operation Enduring Freedom in Kuweit befinden."

Tvrdík, der die Aufzählung von Projekten fortgesetzt hatte, verwies schließlich darauf, dass die knapp bemessene Zeit kaum ausreichen würde, um alle Projekte aufzuzählen. Sein deutscher Amtskollege Scharping wusste jedoch zu ergänzen:

Bleibt nur abzuwarten, ob sich beide Minister in ihren jetzigen Funktionen im Spätsommer noch gegenüber sitzen werden.