Tschechien setzt auf das digitale Zeitalter - 2012 kommt das analoge Aus

Europa vereinigt, vernetzt und ... digitalisiert sich. Gerade der letztere Aspekt wird in den Rundfunk- und Fernsehanstalten der EU-Länder immer weiter vorangetrieben. Auch Tschechien will bei dieser Entwicklung nicht hinten anstehen. Daher hat das hiesige Ministerium für Informatik dieser Tage den Entwurf einer umfangreichen Informationskampagne auf den Tisch gelegt, die den Einwohnern des Landes neben den technischen Veränderungen auch die Vorteile des neuen RFT- und TV-Zeitalters näher bringen soll. Lothar Martin berichtet.

Foto: Archiv von Radio Prag
Das Zeitalter der analogen Rundfunk- und Fernsehsendungen wird auch in Tschechien langsam aber sicher zu Ende gehen. Nach den Vorstellungen des Ministeriums für Informatik soll noch vor dem Jahr 2008 damit begonnen werden, die analoge Ausstrahlung örtlich einzustellen. Nach einem Stufenplan soll dann im Jahr 2012 auch der letzte analoge Sendemast abgeschaltet werden. Um dieses ehrgeizige Vorhaben aber auch komplikationslos und verbraucherfreundlich umzusetzen, will das Ministerium noch in diesem Jahr eine entsprechende Informationskampagne starten. Diese Kampagne wird ersten Kostenvoranschlägen zufolge in diesem Jahr bis zu 80 Millionen Kronen (ca. 2,8 Millionen Euro) und bis zum Jahr 2009 insgesamt 335 Millionen Kronen (ca. 11,7 Millionen Euro) verschlingen. Wie aber soll diese Kampagne vonstatten gehen und die hiesigen Verbraucher erreichen? Dazu sagte die Sprecherin des Ministeriums für Informatik, Klara Volna:

"Die erste flächendeckende Kampagne soll alle Einwohner mit den Grundinformationen zum gesamten Prozess der Digitalisierung versorgen. Sie soll im September dieses Jahres beginnen und im Juni nächsten Jahres beendet werden. Die zweite Etappe der Kampagne soll dann anhand eines Planungsschemas der Tschechischen Kommunikationsbehörde erfolgen. Hierbei sollen die jeweiligen Regionen der Tschechischen Republik mit einem zeitlichen Vorsprung schrittweise genau so über die Umstellung informiert werden, wie die analoge Ausstrahlung von Fernsehsendungen in ihrem Sendegebiet eingestellt wird."

Dank des digitalen Fernsehens soll sich auch in Tschechien die Anzahl der frei empfangbaren Fernsehstationen erhöhen. Und das nicht nur um einige Kanäle, sondern gleich um das Vierfache der derzeit flächendeckend ihre Programme ausstrahlenden vier Fernsehsender CT1, CT2, Nova und Prima. Spätestens dann dürfte auch hierzulande sprichwörtlich Jeder in die Röhre gucken können.