Tennisspielerin Kvitová als erste Tschechin seit Novotná beim Masters

Petra Kvitová (Foto: ČTK)

Viele Jahre haben die tschechischen Sportfans auf jemanden wie Petra Kvitová warten müssen: eine Tennisspielerin, die an die großen Zeiten von beispielsweise Jana Novotná anknüpft. In diesem Jahr hat der 21-jährige Shooting-Star bereits fünf Turniere gewonnen, ganz zuvorderst natürlich Wimbledon. Nun steht das Masters-Finale in Istanbul an.

Petra Kvitová  (Foto: ČTK)
Es war ein Sensationssieg in Wimbledon – und er hat Petra Kvitová in die Weltspitze katapultiert. Vor einem Jahr noch stand Rang 34 zu Buche, nun ist die hoch gewachsene Tennisspielerin Dritte der Weltrangliste. Und dies bedeutet auch: Das erste Mal seit den Zeiten von Jana Novotná nimmt wieder eine Tschechin am Masters teil. Am Dienstagnachmittag startet dieser Saisonabschluss in der türkischen Millionen-Metropole Istanbul.

„Ich freue mich darauf, das ist klar, und ich hoffe, dass es Spaß machen wird“, so Petra Kvitová bei der Pressekonferenz am Sonntag.

Die 21-jährige Tschechin spielt in der roten Gruppe zunächst gegen die Russin Wera Zwonarewa, dann gegen die dänische Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki und schließlich gegen die Polin Agnieszka Radwanska, die sich als Letzte zum Masters qualifiziert hatte. Kvitovás Trainer David Kotyza befand nach der Auslosung, für seinen Schützling hätte es auch besser kommen können:

Wera Zwonarewa  (Foto: ČTK)
„Gegen Wera Zwonarewa spielt sie ungern, zuletzt hat sie gegen die Russin verloren. Gegen Caroline Wozniacki hat sie nur in Wimbledon gewonnen. Wir werden sehen - der Belag in Istanbul scheint langsamer zu sein, als wir gedacht haben, aber Petra fühlt sich gut.“

Doch Kvitová gibt sich kämpferisch, die Flinte schon vorher ins Korn zu werfen, das gilt bei ihr nicht. Auch sie bewertet ihre Gruppen-Gegnerinnen, beginnend mit Wera Zwonarewa, gegen die sie am Dienstag ins Turnier startet:

Petra Kvitová  (Foto: ČTK)
„Gegen Zwonarewa habe ich zwar zuletzt verloren, aber den ersten Satz hatte ich für mich entschieden. Deswegen denke ich, dass es in der Halle anders sein wird. Caroline Wozniacki ist gut auf den Beinen unterwegs und erläuft sich viele Bälle, sie ist also unangenehm. Und Agnieszka Radwanska spielt unorthodox, das ist auf seine Weise auch schwierig. Mal schauen, wie ich damit zurechtkomme.“

Mut machen müsste Kvitová, dass sie in der Halle in dieser Saison eine makellose Bilanz aufweist: Keine einzige Begegnung hat sie bei den Indoor-Turnieren verloren. Und das Problem mit dem langsamen Belag? Kvitová verweist auf ihren letzten Turniersieg vor zehn Tagen in Linz:

„Bisher stört mich das nicht. Natürlich bleibt zum Beispiel der Slice-Ball manchmal liegen, aber das ist nicht so schlimm. In Linz war es genauso. Je mehr aber auf dem Belag gespielt wurde, desto schneller wurde er. Ich hoffe, dass die Mädels lange Begegnungen austragen und der Belag schneller wird.“

Sollte für Petra Kvitová alles gut gehen in Istanbul, dann winkt dickes Geld. Die ungeschlagene Siegerin darf insgesamt 1,75 Millionen Dollar nach Hause nehmen. Solche Summen gab es 1997 noch nicht, aber erwähnt werden muss dieses Jahr dennoch: Damals gewann nämlich mit der bereits erwähnten Jana Novotná zuletzt eine Tschechin das Masters.

Autor: Till Janzer
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