Sydney 2000: Bronze für Schützen Tenk und Kanuten Jiras/Máder

Fünf Wettkampftage der Olympischen Spiele von Sydney liegen bereits hinter uns. Und an jedem - mit Ausnahme des Samstags - eroberten tschechische Sportler eine Medaille. Über den Medaillenzuwachs vom Dienstag und Mittwoch informiert sie Lothar Martin.

Seit Seoul 1988 verging keine Olympiade, von der die tschechischen Sportschützen nicht ohne Medaillengewinn zurück kehrten. Und das wird auch nach den Spielen von Sydney nicht anders sein. Am Dienstag war es nämlich dem 28-jährigen Martin Tenk vorbehalten, in der Männerkonkurrenz Freie Pistole 50 m das bronzene Edelmetall zu ergattern.

Die Qualifikation hatte Tenk mit 566 Ringen als Dritter abgeschlossen und dabei einen ziemlich ruhigen und abgeklärten Eindruck hinterlassen. Auf die Frage, ob er mit dieser innere Ruhe auch den finalen Wettkampf bestritten habe, antwortete Tenk: "Nein, das war nicht so, auch wenn es äußerlich vielleicht den Anschein hatte. Ich war nervös und wollte den Wettkampf schon recht bald hinter mir haben."

Diese Nervosität war Martin Tenk insbesondere beim letzten Schuss anzumerken, als er mit nur 8,3 Ringen die mögliche Silbermedaille vergab. Noch vor diesem Schuss hatte er nämlich auf dem 2. Rang gelegen und lediglich ein Trefferbild von 9,2 Ringen benötigt, um diese Platzierung beizubehalten. Doch angesichts des Gewinns von Bronze zeigte sich Tenk nicht enttäuscht über Verlust des möglichen Silbers: "Das tut mit nicht leid, ganz bestimmt nicht, denn es hätte auch schlimmer kommen können. Wenn ich zum Beispiel am Schluss nur eine Sieben geschossen hätte, dann wäre ich nur Vierter geworden. Also, über den Verlust des zweiten Platzes bin ich nicht enttäuscht."

Ebensolche Glückspilze waren die Kanuten Marek Jiras und Tomas Máder. Nach dem ersten Lauf des Kanuslalom-Wettbewerbs im Zweier-Canadier hatten sie noch auf Platz vier gelegen und auch den zweiten Durchgang nicht ganz fehlerfrei absolviert. Doch das Missgeschick der nach dem ersten Lauf führenden Franzosen Adisson/Forgues, die in Durchgang zwei ein Tor verfehlten, ließ das tschechische Duo am Ende doch noch jubeln. Es langte zu Platz 3 und Bronze, hinter den siegreichen slowakischen Zwillingen Peter und Pavol Hochschoner und der polnischen Besatzung Kolomanski/Staniszewsky. Damit bringen die tschechischen Wildwasser-Kanuten nach dem Olympiasieg von Stepánka Hilgertová im Einer-Kajak der Frauen zwei Medaillen mit nach Hause.